Gespräche mit AfD
Rossmann und Vorwerk verlassen Verband der Familienunternehmer

Die Drogeriemarktkette Rossmann und der Haushaltsmaschinen-Hersteller Vorwerk verlassen den Verband der Familienunternehmer. Grund ist dessen Öffnung für Gespräche mit der AfD. Eine Rossmann-Sprecherin teilte mit, man unterstütze die neue Haltung nicht und habe deshalb Konsequenzen gezogen.

    Eine beleuchtete Neonreklame mit dem Firmensymbol, einem stilisierten Zentaur, an der Wand einer Filiale in Großaufnahme. Es ist dunkel.
    Rossmann verlässt den Familienunternehmer-Verband. (dpa-Bildfunk / Peter Kneffel/)
    Vorwerk erklärte, man habe entschieden, die bereits seit längerer Zeit ruhende Mitgliedschaft nicht wieder aufleben zu lassen und stattdessen auch formal aus dem Verband auszutreten. Das Unternehmen hatte sich zuvor bereits kritisch zu den jüngsten Entwicklungen geäußert.

    AfD-Vertreter eingeladen

    Der Verband der Familienunternehmer hatte im Oktober zu einem Parlamentarischen Abend in einer Niederlassung der Deutschen Bank in Berlin erstmals auch Vertreter der AfD eingeladen. Präsidentin Ostermann hatte zuletzt erklärt, mit Andersdenkenden zu diskutieren, heiße nicht, deren Positionen zu akzeptieren. Zugleich betonte sie, man wolle keine Regierung mit Beteiligung der AfD, weil deren Weltbild nicht zur freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Grundüberzeugung des Verbandes passe.

    Kritik auch von anderen Unternehmen

    Zuletzt hatte bereits die Deutsche Bank reagiert und einen Vertrag für künftige Veranstaltungen des Verbandes in ihrer Berliner Repräsentanz gekündigt. Allerdings wird das Geldhaus auf der Webseite des Verbandes weiterhin als Partner genannt.
    Die Melitta-Gruppe hält sich nach eigenen Angaben offen, ihre Mitgliedschaft zu überdenken. Über die veränderte Position der Verbandsführung sei man "sehr überrascht", teilte der Kaffeeröster mit. Der Dialog mit der Politik werde zwar befürwortet, nicht jedoch mit Parteien, die auch nur in Teilen als extremistisch eingestuft würden.
    Mehr zu Thema können Sie hier hören
    Diese Nachricht wurde am 27.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.