Am 29. Mai 1985 kommt es beim Europacup-Finale zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin im Brüsseler Heysel-Stadion zu einer Tragödie. Die Bilanz: 39 Tote und mehr als 400 zum Teil schwer verletzte Anhänger. Am 21. Juni 1998 entsetzen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich deutsche Hooligans die Welt. Sie prügeln den französischen Polizisten Daniel Nivel ins Koma. Zwei schwarze Tage der Fußballgeschichte.
Ausschreitungen können natürlich auch bei der morgen beginnenden Europameisterschaft nicht ganz ausgeschlossen werden. Vor allem in Österreich ist die Bevölkerung beunruhigt. Bei einer Online-Umfrage des Wiener Marktforschungsinstituts psychonomics AG gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sie Krawalle befürchten.
Experten glauben aber, dass sich die Fußballszene gewandelt hat. Die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland verlief beispielsweise ohne größere Probleme. Michael Gabriel, Leiter der Koordinierungsstelle Fan-Projekte in Frankfurt.
"Der Erfolg der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, wenn man das Kernelement unserer Konzepte, das Fußballfans nicht als Sicherheitsrisiko wahrgenommen werden, sondern das Fußballfans als Teil des Erfolgs eines Turniers wahrgenommen werden, und dass man sich deshalb auch um die Bedürfnisse der Fußballfans kümmern muss, diese Grundbestandteile sind mittlerweile übergangen in die Organisation von solchen Turnieren. Ganz anders als wie vor zehn, 15 Jahren noch, wo eher sich die Polizei vorbereitet hat, aber ausschließlich die Polizei. Jetzt ist es so, dass sich alle gesellschaftlichen Bereiche vorbereiten."
Wichtig für ein funktionierendes Sicherheitskonzept ist nach Meinung von Michael Gabriel Gastfreundschaft und damit verbunden ein attraktives Angebot für die Fans. Der Fanforscher und Soziologe an der Universität Hannover, Professor Gunter A. Pilz betont die Wichtigkeit von Public Viewing, Fanmeilen und Straßenfesten.
"Dass man für die ein vernünftiges Fan-Betreuungs-Begleitprogramm hat, so dass die ein Fest feiern können und nicht vor Langeweile sich im Alkohol ergehen und dann gewalttätig werden."
Zur Unterstützung der Gastgeber Schweiz und Österreich reist außerdem die deutsche Fan-Organisation mit einem mobilen Fanmobil an die Spielorte des deutschen Teams. Die Betreuer kümmern sich um die Anhänger bei möglichen Problemen, helfen bei Unterkünften und Freizeitaktivitäten. Neun weitere der insgesamt 16 Teilnehmerländer folgen dem deutschen Beispiel. Und auch das Auftreten der Polizei ist ein entscheidender Faktor, meint Gabriel.
"Ein Schlüssel für den Erfolg der Weltmeisterschaft 2006 war, dass auch die Polizei einem Servicegedanken verpflichtet war, sehr kommunikativ aufgetreten war, und nicht martialisch in den Straßen stand. Dort waren Beamte unterwegs, die in kurzen Hemden und der Schiebermütze auf dem Kopf, den Fans Rede und Antwort gestanden haben, und keine Robocops, die für eine andere Art der Kommunikation stehen."
Bei der WM in Deutschland hat die Fanbetreuung weitestgehend funktioniert und das Ereignis lief im großem und ganzen friedlich ab. Ein ganz anderes Bild bietet sich oft in den jeweiligen Ligen der Teilnehmerländer. Hier hat es in den vergangenen Monaten immer wieder gewalttätige Ausschreitungen zwischen den Fans gegeben. In der Bundesliga sorgten Randalierer aus dem Umfeld des 1. FC Nürnberg für eine Spielunterbrechung in der Partie bei Eintracht Frankfurt. Und Wochen später wurde ein Bielefelder Ordner beim Heimspiel der Arminia gegen den VfL Bochum von Gästefans schwer verletzt.
In Italien herrscht Krieg zwischen Tifosi und der Polizei. Nachdem ein römischer Lazio-Fan von einem Polizisten erschossen wurde, stürmten 400 Hooligans eine Polizeikaserne.
Aber auch im Gastgeberland Schweiz kam es Anfang Mai zu schweren Ausschreitungen in Basel und Bern: Im Baseler St. Jakob-Park bei der Partie Basel gegen den FC Zürich wurden 45 Fans verletzt, weil nach dem 4:0-Erfolg der Gastgeber Zürcher Randalierer bengalische Fackeln und Feuerwerkskörper auf Basler Zuschauer warfen. Die Ausschreitungen wurden nach der Begegnung mit Schlägereien fortgesetzt. Für Martin Jäggi bedeutet diese zunehmende Gewalt in den einzelnen Ländern aber noch lange nicht, dass es auch bei der EM zu Ausschreitungen kommen muss.
"Es sind nicht dieselben Leute, die in die Stadien kommen. Dann sind die Sicherheitsmassnahmen sicherlich anders, es sind Sicherheitsringe um die Stadien, zwei, und sie werden zweimal kontrolliert."
Jäggi vertraut auf das Sicherheitskonzept der Euro 2008, das nach seiner Meinung schon voll einsatzfähig ist.
"Wir haben uns ins Bild setzen lassen von den Host-Cities, die polizeilichen Vorbereitungen sind abgeschlossen eigentlich. Die sanitätspolizeilichen Angelegenheiten sind angeschlossen, also ich habe ein gutes Gefühl und Probleme gibt es nicht."
Ähnlich sieht es sein österreichischer Kollege Günter Marek.
"Einsatzzentralen, die auf dem neuesten Stand sind, Videoüberwachung: Es sind bei den Fans Trennungen und bei den Sektoren Trennungen, bei den Umläufen, was man für eine polizeiliche Tätigkeit braucht, wurde berücksichtigt."
Damit alles friedlich bleibt, setzen die Veranstalter auf die drei D: Dialog - Deeskalation - Durchgreifen. Dieses Sicherheitskonzept war bereits bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erfolgreich. Die stellvertretende Polizeikommandantin von Kärnten, Astrid Schrenk, erläutert:
"Im Mittelpunkt und im Vordergrund steht eine freundliche und hilfsbereite Polizei. Das ist das erste D dieser Drei, das heißt Dialog, das heißt: überall präsente, hilfsbereite Ansprechpartner. Das zweite D: Deeskalation, das heißt, kleinere Ordnungsstörungen werden versucht, durch Dialog zu deeskalieren. Das dritte D bedeutet Durchsetzen, das heißt konsequentes Einschreiten und wiederherstellen der öffentlichen Ruhe und Sicherheit bei Bedarf."
27.000 Sicherheitskräfte werden während der Europameisterschaft im Einsatz sein. Einer der Berater ist der Soziologe Gunter Pilz. Er sagt, dass es wichtig ist
"nicht nur repressiv auf diese Probleme einzugehen, sondern sich vor allen Dingen Gedanken zu machen, wie man präventiv an solche Dinge herangeht. Also nicht nur den Gummiknüppel schwingen, sondern auch vermittelnde Funktionen wahrzunehmen."
Die Polizei müsse vor allem eine Solidarisierung der friedlichen und gewaltbereiten Fans verhindern. Schon das Auftauchen des gemeinsamen Feindbildes Polizei könne zu einer Solidarisierung der beiden Gruppen führen. Dann haben die Sicherheitskräfte einen riesigen Mob gegen sich stehen.
"Da ist es wichtig, dass man sogenannte Konfliktmanager einsetzt, dass sind Polizeibeamte, die gezielt geschult sind, die, bevor überhaupt erst einmal Einsatzkommandos eingreifen, in die Szene gehen und mit denen sprechen, und sagen: Passt mal auf, wir sehen, was in euren Reihen passiert, und wenn ihr das in der nächsten Zeit nicht geregelt bekommt, werden wir mit den und den Maßnahmen und so und soviel Leuten kommen und diese Sache beenden."
Bei Bundesligaspielen habe diese Methode eine Erfolgsquote von 80 Prozent. Für die Sicherheitskräfte sind Großveranstaltungen wie eine Europameisterschaft zwar immer wieder eine Herausforderung, mittlerweile können sie aber auf erprobte Verfahren zurückgreifen. Gerade wenn es um das Thema gewalttätige Fans geht - Martin Jäggi:
"Wir sind im engen Kontakt mit allen Teilnehmerländern, und wir werden laufend orientiert, was in diesen Ländern in Sachen Hooliganismus vor sich geht. Ich bin überzeugt, dass die Teilnehmerländer in ihrem Land selber schauen, ihre bekannten Störer nicht ausreisen dürfen, wir erhalten diese Daten, unser Grenzwachchor wird solche Leute nicht in die Schweiz einreisen lassen."
Die sogenannten Hools der Teilnehmerländer sind nach wie vor die große Unbekannte. So herrscht bei den Organisatoren Erleichterung, dass sich England nicht für die EM qualifiziert hat. Fanforscher Pilz:
"Das große Problem, was wir bei Engländern haben, ist eben dieser exzessive Alkoholkonsum, der dann relativ schnell, man weiß ja, Alkohol enthemmt und setzt Frustrationstoleranzen herunter und Hemmschwellen, der dann relativ schnell in Gewalttätigkeiten umgehen kann, und das ist das große Problem."
Als möglicher Brennpunkt für Zusammenstöße wird der Klagenfurt angesehen, wo die Spiele der deutschen Nationalmannschaft stattfinden. Dort sollen 2500 Polizisten und 2300 private Sicherheitskräfte für Ordnung sorgen. Die Partien des deutschen Teams gegen Polen und Kroatien stehen unter besonderer Beobachtung. Denn die Stadt am Wörthersee mit 93.000 Einwohnern erwartet mehr als 130.000 Gäste. Auch wenn das Stadion nur 30.000 Plätze hat, mittlerweile feiern die Fans auch außerhalb der Arenen beim Public Viewing auf öffentlichen Plätzen miteinander. Hinzu kommt das gespannte Verhältnis zwischen deutschen und polnischen Fans, das von polnischen Medien weiter angeheizt wird.
Die Partie Polen gegen Deutschland sorgte schon bei der WM 2006 für Aufregung und für den einzigen größeren Zwischenfall: In Dortmund kam es zu Krawallen zwischen den Fans beider Mannschaften, dabei nahm die Polizei etwa 100 Gewalttäter fest.
Und auch die Partie gegen Kroatien ist von besonderer Brisanz. Schließlich liegt Kroatien nicht weit von Klagenfurt, so dass viele Fans beider Mannschaften auch ohne Eintrittskarte anreisen werden. Fanforscher Gunter A. Pilz:
"Kroatien hat in der Tat schon immer eine aktive Hooliganszene gehabt, die Polen haben eine sehr ausgeprägte Hooligan- und Ultraszene, die immer wieder auch durch sehr viel Gewalttätigkeit aufgefallen ist. Aber wir wissen gerade bei den Polen, dass sie sehr stark Vereinsorientiert ist und nicht Nationalmannschaftsorientiert, so dass man nicht genau weiß, wie viel da kommen und wer da kommt."
Und Professor Pilz ergänzt:
"In jedem Fall kann man in einem sicher sein, dass - wenn die beiden Spiele in Klagenfurt gut über die Bühne gegangen sind - dann kann man sich für die weitere EURO sehr entspannt zurücklehnen. Das sind sicherlich Schlüsselspiele."
Zum bewährten Sicherheitskonzept der letzten Jahre gehören auch Einsätze der Polizei in den jeweiligen Fan-Ländern. In Deutschland werden beispielsweise die in der Gewalttäter-Datei der "Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze" geführten Hooligans während der EM zu Hause regelmäßig von der Polizei besucht. Zusätzlich werden Ausreiseverbote und Meldeauflagen bei der örtlichen Polizei gegen sie verhängt, um zu verhindern, dass sie zur EM reisen. Ähnlich sieht es in den anderen Teilnehmerländern aus. Der Presseoffizier der Klagenfurter Polizei, Gottlieb Türk:
"Wir haben Verbindungsbeamte in allen europäischen Ländern, es gibt sogenannte Fankontaktbeamte, international Spotters genannt, die in ständigem Kontakt stehen. Die werden Informationen über auffällige Reisebewegungen, auch möglicher gewaltbereiter Fans ausgetauscht, und auf Grund dieser Informationen werden wir eben an den Grenzen Grenzkontrollen durchführen."
Für die Zeit der Europameisterschaft setzt Österreich deshalb das Schengen-Abkommen außer Kraft. Der Sprecher des österreichischen Innenministeriums, Konrad Kogler.
"Zu Beginn werden wir die Grenzkontrollen rund um Österreich wieder einführen, weil hier die Fans aus aller Herren Länder wieder zu uns kommen werden. Danach werden wir uns für jedes Spiel ganz genau anschauen, wo die Fanströme Richtung Österreich unterwegs sind, und werden hier entsprechende Grenzkontrollen einführen. Das bedeutet beispielsweise, wenn Deutschland gegen Polen spielt, dann werden wir die nördlichen Grenzen und die östlichen Grenzen, dort werden wir Grenzkontrollen durchführen. Spielt Italien möglicherweise mal gegen Kroatien, dann werden die südlichen Grenzen kontrolliert. Und im Norden ist freie Fahrt angesagt."
Bei den Grenzkontrollen wird aber nicht nur nach Gewalttätern gefahndet. Auch illegale Einwanderer sollen dabei festgestellt werden, sagt Markus Itzentaler von Frontex, der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen.
"Das ist einer der großen Vorteile, die diese Zuteilung von Gastbeamten bringen wird, das diese effektiv in der Lage sind, herauszufiltern, wer ist legaler Fußball-Supporter und wer nutzt dieses Event nur als Deckmantel."
Unterstützung für die Polizei der Gastgeberländer kommt aus ganz Europa. Alleine 1700 Polizisten aus Deutschland sollen während der EM für Sicherheit sorgen, im Krisenfall stehen weitere Einsatzkräfte auf Abruf bereit.
Aber nicht nur die Bereitschaftspolizei kommt zum Einsatz. Die deutsche Luftwaffe sorgt für Aufklärung aus der Luft. Und die Polizei sorgt in Grenznähe für Ordnung. Erwin Hetger, der baden-württembergischen Landespolizeipräsidenten:
"Wir werden natürlich auf den Durchgangsstraßen nach Süden in Richtung Schweiz und Österreich präsent sein, jetzt im Vorfeld und während der EURO. Das ist insbesondere die A5 und die A81 - und werden darauf achten, dass Problemfans bereits auf diesen Anreisewegen abgegriffen werden, also nicht in die Schweiz und nach Österreich gelangen."
Ergänzt werden die uniformierten Polizeikräfte durch szenekundige Beamte aus den Teilnehmerländern. Martin Jäggi:
"Als letztes Filter werden sogenannte Spotter, Szenekenner aus diesen Ländern, mit unseren Beamten schauen, in Bahnhöfen, in Fanzonen, um die Stadien herum, wenn solche Gestalten erscheinen, dass man sie festnehmen kann und sie wieder an die Grenze stellen kann. Ich bin zuversichtlich, dass in Sachen Hooliganismus nicht viel passieren wird."
Sollte es während der Europameisterschaft aber doch zu Ausschreitungen kommen, ist man auch auf diesen Fall vorbereitet. Schnellgerichte sollen für eine zügige Bestrafung sorgen. Gerade werden die Kapazitäten in österreichischen und Schweizer Gefängnissen erhöht. So wird beispielsweise in Basel ein stillgelegtes Gefängnis für die Zeit der EURO 2008 wieder in Betrieb genommen. Grund für die Schließung: Die Verhältnisse dort waren nicht mehr menschenwürdig, entsprachen nicht den Menschenrechtskonventionen.
Jetzt zimmern Soldaten des Bundesheeres Holzzellen für bis zu 350 Gewalttäter. In der Haftanstalt werden auch Dienststellen für die Haftrichter und das Amt für Migration eingerichtet. Im Eilverfahren können so ausländische Hooligans schnell abgeschoben werden.
In Klagenfurt wurde das Gefängnis speziell für die Europameisterschaft geräumt. Kleinkriminelle kurz vor der Entlassung wurden ins Freigängerhaus überführt und werden als Helfer bei der EM eingesetzt. Der Leiter der Justizanstalt, Peter Bevc:
"Wir haben derzeit für etwa 120 Insassen Platz, wir können bis etwa 100 weitere Plätze freimachen, wir könnten weitere Insassen überstellen in Strafvollzugsanstalten, das müssten wir sehr kurzfristig, weil wir nicht wissen, wie es in anderen Bundesländern aussehen wird, und wir können auch zusätzliche Räumlichkeiten, die wir momentan nicht als Hafträume nutzen, umfunktionieren. Und von den Plätzen her haben wir die freien Plätze so aufgeteilt, das wir bei Einlieferungen Nationen trennen zu können."
Die Behörden haben sich aber nicht nur auf Gewalttäter am Rande der Fußballszene eingestellt. Nach dem 11. September 2001 gelten Fußball-Großereignisse und Olympische Spiele als potenzielle Anschlagsziele vor allem islamistischer Terrorgruppen. Bis zur EM-Eröffnung erstellt Europol die Lageberichte. Europol-Chef Max Peter Ratzel.
"Die Sicherheitslage in der Europäischen Union ist gut. Nichtsdestotrotz gibt es Gefahrenrisiken. Wir haben weiterhin eine Reihe von Anzeichen und auch ganz klare Hinweise, dass weiterhin Anschläge in der EU und auf Staatsangehörige der EU im Raum der Möglichkeiten sind, und dass wir davon ausgehen müssen, dass sie erfolgen."
Der Terrorismusexperte des ZDF, Elmar Thevessen, sieht das ähnlich.
"Also nach unseren Informationen gibt es keine konkreten Hinweise darauf, so sagen uns jedenfalls die Quellen in den Sicherheitsbehörden, das Anschläge verübt werden sollen während dieser Europameisterschaft. Aber: Es gibt eine Diskussion in islamistischen Kreisen, dass man dieses Ereignis nutzen könnte, um zuzuschlagen. Am Ende ist es sehr schwer zu unterscheiden, ob das alles nur Gerede ist oder ob da konkrete Pläne dahinterstecken."
Die Sicherheitsmaschinerie läuft jedenfalls auf Hochtouren, aber eine sichere Prognose kann niemand abgeben. Für Gunter A. Pilz gibt es nur ein Patentrezept.
"Wenn viel Feiern ist und die Leute fröhlich und entspannt sind, dann fällt es einem hartgesottenen Hooligan schwer, jemanden eine ins Gesicht zu schmeißen. Respektive Orte, die voll sind mit Menschen, die feiern, sind für Leute, die gewalttätig sein wollen, völlig unattraktiv, weil sie Raum brauchen, um sich zurückzuziehen, rennen zu können hin und her und deshalb scheint mir die beste Antwort zu sein auch: Lasst uns ein schönes Fest feiern so wie es bei der WM in Deutschland passiert ist, und dann werden die Szenarien der Gewalt überschaubar sein und wenn sie auftreten, auch relativ schnell auch in den Griff zu kriegen sein."
Ausschreitungen können natürlich auch bei der morgen beginnenden Europameisterschaft nicht ganz ausgeschlossen werden. Vor allem in Österreich ist die Bevölkerung beunruhigt. Bei einer Online-Umfrage des Wiener Marktforschungsinstituts psychonomics AG gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sie Krawalle befürchten.
Experten glauben aber, dass sich die Fußballszene gewandelt hat. Die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland verlief beispielsweise ohne größere Probleme. Michael Gabriel, Leiter der Koordinierungsstelle Fan-Projekte in Frankfurt.
"Der Erfolg der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, wenn man das Kernelement unserer Konzepte, das Fußballfans nicht als Sicherheitsrisiko wahrgenommen werden, sondern das Fußballfans als Teil des Erfolgs eines Turniers wahrgenommen werden, und dass man sich deshalb auch um die Bedürfnisse der Fußballfans kümmern muss, diese Grundbestandteile sind mittlerweile übergangen in die Organisation von solchen Turnieren. Ganz anders als wie vor zehn, 15 Jahren noch, wo eher sich die Polizei vorbereitet hat, aber ausschließlich die Polizei. Jetzt ist es so, dass sich alle gesellschaftlichen Bereiche vorbereiten."
Wichtig für ein funktionierendes Sicherheitskonzept ist nach Meinung von Michael Gabriel Gastfreundschaft und damit verbunden ein attraktives Angebot für die Fans. Der Fanforscher und Soziologe an der Universität Hannover, Professor Gunter A. Pilz betont die Wichtigkeit von Public Viewing, Fanmeilen und Straßenfesten.
"Dass man für die ein vernünftiges Fan-Betreuungs-Begleitprogramm hat, so dass die ein Fest feiern können und nicht vor Langeweile sich im Alkohol ergehen und dann gewalttätig werden."
Zur Unterstützung der Gastgeber Schweiz und Österreich reist außerdem die deutsche Fan-Organisation mit einem mobilen Fanmobil an die Spielorte des deutschen Teams. Die Betreuer kümmern sich um die Anhänger bei möglichen Problemen, helfen bei Unterkünften und Freizeitaktivitäten. Neun weitere der insgesamt 16 Teilnehmerländer folgen dem deutschen Beispiel. Und auch das Auftreten der Polizei ist ein entscheidender Faktor, meint Gabriel.
"Ein Schlüssel für den Erfolg der Weltmeisterschaft 2006 war, dass auch die Polizei einem Servicegedanken verpflichtet war, sehr kommunikativ aufgetreten war, und nicht martialisch in den Straßen stand. Dort waren Beamte unterwegs, die in kurzen Hemden und der Schiebermütze auf dem Kopf, den Fans Rede und Antwort gestanden haben, und keine Robocops, die für eine andere Art der Kommunikation stehen."
Bei der WM in Deutschland hat die Fanbetreuung weitestgehend funktioniert und das Ereignis lief im großem und ganzen friedlich ab. Ein ganz anderes Bild bietet sich oft in den jeweiligen Ligen der Teilnehmerländer. Hier hat es in den vergangenen Monaten immer wieder gewalttätige Ausschreitungen zwischen den Fans gegeben. In der Bundesliga sorgten Randalierer aus dem Umfeld des 1. FC Nürnberg für eine Spielunterbrechung in der Partie bei Eintracht Frankfurt. Und Wochen später wurde ein Bielefelder Ordner beim Heimspiel der Arminia gegen den VfL Bochum von Gästefans schwer verletzt.
In Italien herrscht Krieg zwischen Tifosi und der Polizei. Nachdem ein römischer Lazio-Fan von einem Polizisten erschossen wurde, stürmten 400 Hooligans eine Polizeikaserne.
Aber auch im Gastgeberland Schweiz kam es Anfang Mai zu schweren Ausschreitungen in Basel und Bern: Im Baseler St. Jakob-Park bei der Partie Basel gegen den FC Zürich wurden 45 Fans verletzt, weil nach dem 4:0-Erfolg der Gastgeber Zürcher Randalierer bengalische Fackeln und Feuerwerkskörper auf Basler Zuschauer warfen. Die Ausschreitungen wurden nach der Begegnung mit Schlägereien fortgesetzt. Für Martin Jäggi bedeutet diese zunehmende Gewalt in den einzelnen Ländern aber noch lange nicht, dass es auch bei der EM zu Ausschreitungen kommen muss.
"Es sind nicht dieselben Leute, die in die Stadien kommen. Dann sind die Sicherheitsmassnahmen sicherlich anders, es sind Sicherheitsringe um die Stadien, zwei, und sie werden zweimal kontrolliert."
Jäggi vertraut auf das Sicherheitskonzept der Euro 2008, das nach seiner Meinung schon voll einsatzfähig ist.
"Wir haben uns ins Bild setzen lassen von den Host-Cities, die polizeilichen Vorbereitungen sind abgeschlossen eigentlich. Die sanitätspolizeilichen Angelegenheiten sind angeschlossen, also ich habe ein gutes Gefühl und Probleme gibt es nicht."
Ähnlich sieht es sein österreichischer Kollege Günter Marek.
"Einsatzzentralen, die auf dem neuesten Stand sind, Videoüberwachung: Es sind bei den Fans Trennungen und bei den Sektoren Trennungen, bei den Umläufen, was man für eine polizeiliche Tätigkeit braucht, wurde berücksichtigt."
Damit alles friedlich bleibt, setzen die Veranstalter auf die drei D: Dialog - Deeskalation - Durchgreifen. Dieses Sicherheitskonzept war bereits bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erfolgreich. Die stellvertretende Polizeikommandantin von Kärnten, Astrid Schrenk, erläutert:
"Im Mittelpunkt und im Vordergrund steht eine freundliche und hilfsbereite Polizei. Das ist das erste D dieser Drei, das heißt Dialog, das heißt: überall präsente, hilfsbereite Ansprechpartner. Das zweite D: Deeskalation, das heißt, kleinere Ordnungsstörungen werden versucht, durch Dialog zu deeskalieren. Das dritte D bedeutet Durchsetzen, das heißt konsequentes Einschreiten und wiederherstellen der öffentlichen Ruhe und Sicherheit bei Bedarf."
27.000 Sicherheitskräfte werden während der Europameisterschaft im Einsatz sein. Einer der Berater ist der Soziologe Gunter Pilz. Er sagt, dass es wichtig ist
"nicht nur repressiv auf diese Probleme einzugehen, sondern sich vor allen Dingen Gedanken zu machen, wie man präventiv an solche Dinge herangeht. Also nicht nur den Gummiknüppel schwingen, sondern auch vermittelnde Funktionen wahrzunehmen."
Die Polizei müsse vor allem eine Solidarisierung der friedlichen und gewaltbereiten Fans verhindern. Schon das Auftauchen des gemeinsamen Feindbildes Polizei könne zu einer Solidarisierung der beiden Gruppen führen. Dann haben die Sicherheitskräfte einen riesigen Mob gegen sich stehen.
"Da ist es wichtig, dass man sogenannte Konfliktmanager einsetzt, dass sind Polizeibeamte, die gezielt geschult sind, die, bevor überhaupt erst einmal Einsatzkommandos eingreifen, in die Szene gehen und mit denen sprechen, und sagen: Passt mal auf, wir sehen, was in euren Reihen passiert, und wenn ihr das in der nächsten Zeit nicht geregelt bekommt, werden wir mit den und den Maßnahmen und so und soviel Leuten kommen und diese Sache beenden."
Bei Bundesligaspielen habe diese Methode eine Erfolgsquote von 80 Prozent. Für die Sicherheitskräfte sind Großveranstaltungen wie eine Europameisterschaft zwar immer wieder eine Herausforderung, mittlerweile können sie aber auf erprobte Verfahren zurückgreifen. Gerade wenn es um das Thema gewalttätige Fans geht - Martin Jäggi:
"Wir sind im engen Kontakt mit allen Teilnehmerländern, und wir werden laufend orientiert, was in diesen Ländern in Sachen Hooliganismus vor sich geht. Ich bin überzeugt, dass die Teilnehmerländer in ihrem Land selber schauen, ihre bekannten Störer nicht ausreisen dürfen, wir erhalten diese Daten, unser Grenzwachchor wird solche Leute nicht in die Schweiz einreisen lassen."
Die sogenannten Hools der Teilnehmerländer sind nach wie vor die große Unbekannte. So herrscht bei den Organisatoren Erleichterung, dass sich England nicht für die EM qualifiziert hat. Fanforscher Pilz:
"Das große Problem, was wir bei Engländern haben, ist eben dieser exzessive Alkoholkonsum, der dann relativ schnell, man weiß ja, Alkohol enthemmt und setzt Frustrationstoleranzen herunter und Hemmschwellen, der dann relativ schnell in Gewalttätigkeiten umgehen kann, und das ist das große Problem."
Als möglicher Brennpunkt für Zusammenstöße wird der Klagenfurt angesehen, wo die Spiele der deutschen Nationalmannschaft stattfinden. Dort sollen 2500 Polizisten und 2300 private Sicherheitskräfte für Ordnung sorgen. Die Partien des deutschen Teams gegen Polen und Kroatien stehen unter besonderer Beobachtung. Denn die Stadt am Wörthersee mit 93.000 Einwohnern erwartet mehr als 130.000 Gäste. Auch wenn das Stadion nur 30.000 Plätze hat, mittlerweile feiern die Fans auch außerhalb der Arenen beim Public Viewing auf öffentlichen Plätzen miteinander. Hinzu kommt das gespannte Verhältnis zwischen deutschen und polnischen Fans, das von polnischen Medien weiter angeheizt wird.
Die Partie Polen gegen Deutschland sorgte schon bei der WM 2006 für Aufregung und für den einzigen größeren Zwischenfall: In Dortmund kam es zu Krawallen zwischen den Fans beider Mannschaften, dabei nahm die Polizei etwa 100 Gewalttäter fest.
Und auch die Partie gegen Kroatien ist von besonderer Brisanz. Schließlich liegt Kroatien nicht weit von Klagenfurt, so dass viele Fans beider Mannschaften auch ohne Eintrittskarte anreisen werden. Fanforscher Gunter A. Pilz:
"Kroatien hat in der Tat schon immer eine aktive Hooliganszene gehabt, die Polen haben eine sehr ausgeprägte Hooligan- und Ultraszene, die immer wieder auch durch sehr viel Gewalttätigkeit aufgefallen ist. Aber wir wissen gerade bei den Polen, dass sie sehr stark Vereinsorientiert ist und nicht Nationalmannschaftsorientiert, so dass man nicht genau weiß, wie viel da kommen und wer da kommt."
Und Professor Pilz ergänzt:
"In jedem Fall kann man in einem sicher sein, dass - wenn die beiden Spiele in Klagenfurt gut über die Bühne gegangen sind - dann kann man sich für die weitere EURO sehr entspannt zurücklehnen. Das sind sicherlich Schlüsselspiele."
Zum bewährten Sicherheitskonzept der letzten Jahre gehören auch Einsätze der Polizei in den jeweiligen Fan-Ländern. In Deutschland werden beispielsweise die in der Gewalttäter-Datei der "Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze" geführten Hooligans während der EM zu Hause regelmäßig von der Polizei besucht. Zusätzlich werden Ausreiseverbote und Meldeauflagen bei der örtlichen Polizei gegen sie verhängt, um zu verhindern, dass sie zur EM reisen. Ähnlich sieht es in den anderen Teilnehmerländern aus. Der Presseoffizier der Klagenfurter Polizei, Gottlieb Türk:
"Wir haben Verbindungsbeamte in allen europäischen Ländern, es gibt sogenannte Fankontaktbeamte, international Spotters genannt, die in ständigem Kontakt stehen. Die werden Informationen über auffällige Reisebewegungen, auch möglicher gewaltbereiter Fans ausgetauscht, und auf Grund dieser Informationen werden wir eben an den Grenzen Grenzkontrollen durchführen."
Für die Zeit der Europameisterschaft setzt Österreich deshalb das Schengen-Abkommen außer Kraft. Der Sprecher des österreichischen Innenministeriums, Konrad Kogler.
"Zu Beginn werden wir die Grenzkontrollen rund um Österreich wieder einführen, weil hier die Fans aus aller Herren Länder wieder zu uns kommen werden. Danach werden wir uns für jedes Spiel ganz genau anschauen, wo die Fanströme Richtung Österreich unterwegs sind, und werden hier entsprechende Grenzkontrollen einführen. Das bedeutet beispielsweise, wenn Deutschland gegen Polen spielt, dann werden wir die nördlichen Grenzen und die östlichen Grenzen, dort werden wir Grenzkontrollen durchführen. Spielt Italien möglicherweise mal gegen Kroatien, dann werden die südlichen Grenzen kontrolliert. Und im Norden ist freie Fahrt angesagt."
Bei den Grenzkontrollen wird aber nicht nur nach Gewalttätern gefahndet. Auch illegale Einwanderer sollen dabei festgestellt werden, sagt Markus Itzentaler von Frontex, der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen.
"Das ist einer der großen Vorteile, die diese Zuteilung von Gastbeamten bringen wird, das diese effektiv in der Lage sind, herauszufiltern, wer ist legaler Fußball-Supporter und wer nutzt dieses Event nur als Deckmantel."
Unterstützung für die Polizei der Gastgeberländer kommt aus ganz Europa. Alleine 1700 Polizisten aus Deutschland sollen während der EM für Sicherheit sorgen, im Krisenfall stehen weitere Einsatzkräfte auf Abruf bereit.
Aber nicht nur die Bereitschaftspolizei kommt zum Einsatz. Die deutsche Luftwaffe sorgt für Aufklärung aus der Luft. Und die Polizei sorgt in Grenznähe für Ordnung. Erwin Hetger, der baden-württembergischen Landespolizeipräsidenten:
"Wir werden natürlich auf den Durchgangsstraßen nach Süden in Richtung Schweiz und Österreich präsent sein, jetzt im Vorfeld und während der EURO. Das ist insbesondere die A5 und die A81 - und werden darauf achten, dass Problemfans bereits auf diesen Anreisewegen abgegriffen werden, also nicht in die Schweiz und nach Österreich gelangen."
Ergänzt werden die uniformierten Polizeikräfte durch szenekundige Beamte aus den Teilnehmerländern. Martin Jäggi:
"Als letztes Filter werden sogenannte Spotter, Szenekenner aus diesen Ländern, mit unseren Beamten schauen, in Bahnhöfen, in Fanzonen, um die Stadien herum, wenn solche Gestalten erscheinen, dass man sie festnehmen kann und sie wieder an die Grenze stellen kann. Ich bin zuversichtlich, dass in Sachen Hooliganismus nicht viel passieren wird."
Sollte es während der Europameisterschaft aber doch zu Ausschreitungen kommen, ist man auch auf diesen Fall vorbereitet. Schnellgerichte sollen für eine zügige Bestrafung sorgen. Gerade werden die Kapazitäten in österreichischen und Schweizer Gefängnissen erhöht. So wird beispielsweise in Basel ein stillgelegtes Gefängnis für die Zeit der EURO 2008 wieder in Betrieb genommen. Grund für die Schließung: Die Verhältnisse dort waren nicht mehr menschenwürdig, entsprachen nicht den Menschenrechtskonventionen.
Jetzt zimmern Soldaten des Bundesheeres Holzzellen für bis zu 350 Gewalttäter. In der Haftanstalt werden auch Dienststellen für die Haftrichter und das Amt für Migration eingerichtet. Im Eilverfahren können so ausländische Hooligans schnell abgeschoben werden.
In Klagenfurt wurde das Gefängnis speziell für die Europameisterschaft geräumt. Kleinkriminelle kurz vor der Entlassung wurden ins Freigängerhaus überführt und werden als Helfer bei der EM eingesetzt. Der Leiter der Justizanstalt, Peter Bevc:
"Wir haben derzeit für etwa 120 Insassen Platz, wir können bis etwa 100 weitere Plätze freimachen, wir könnten weitere Insassen überstellen in Strafvollzugsanstalten, das müssten wir sehr kurzfristig, weil wir nicht wissen, wie es in anderen Bundesländern aussehen wird, und wir können auch zusätzliche Räumlichkeiten, die wir momentan nicht als Hafträume nutzen, umfunktionieren. Und von den Plätzen her haben wir die freien Plätze so aufgeteilt, das wir bei Einlieferungen Nationen trennen zu können."
Die Behörden haben sich aber nicht nur auf Gewalttäter am Rande der Fußballszene eingestellt. Nach dem 11. September 2001 gelten Fußball-Großereignisse und Olympische Spiele als potenzielle Anschlagsziele vor allem islamistischer Terrorgruppen. Bis zur EM-Eröffnung erstellt Europol die Lageberichte. Europol-Chef Max Peter Ratzel.
"Die Sicherheitslage in der Europäischen Union ist gut. Nichtsdestotrotz gibt es Gefahrenrisiken. Wir haben weiterhin eine Reihe von Anzeichen und auch ganz klare Hinweise, dass weiterhin Anschläge in der EU und auf Staatsangehörige der EU im Raum der Möglichkeiten sind, und dass wir davon ausgehen müssen, dass sie erfolgen."
Der Terrorismusexperte des ZDF, Elmar Thevessen, sieht das ähnlich.
"Also nach unseren Informationen gibt es keine konkreten Hinweise darauf, so sagen uns jedenfalls die Quellen in den Sicherheitsbehörden, das Anschläge verübt werden sollen während dieser Europameisterschaft. Aber: Es gibt eine Diskussion in islamistischen Kreisen, dass man dieses Ereignis nutzen könnte, um zuzuschlagen. Am Ende ist es sehr schwer zu unterscheiden, ob das alles nur Gerede ist oder ob da konkrete Pläne dahinterstecken."
Die Sicherheitsmaschinerie läuft jedenfalls auf Hochtouren, aber eine sichere Prognose kann niemand abgeben. Für Gunter A. Pilz gibt es nur ein Patentrezept.
"Wenn viel Feiern ist und die Leute fröhlich und entspannt sind, dann fällt es einem hartgesottenen Hooligan schwer, jemanden eine ins Gesicht zu schmeißen. Respektive Orte, die voll sind mit Menschen, die feiern, sind für Leute, die gewalttätig sein wollen, völlig unattraktiv, weil sie Raum brauchen, um sich zurückzuziehen, rennen zu können hin und her und deshalb scheint mir die beste Antwort zu sein auch: Lasst uns ein schönes Fest feiern so wie es bei der WM in Deutschland passiert ist, und dann werden die Szenarien der Gewalt überschaubar sein und wenn sie auftreten, auch relativ schnell auch in den Griff zu kriegen sein."