Dienstag, 19. März 2024

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Ruderer Richard Schmidt
"Ständige Angst, zu erkranken"

Der Deutschland-Achter hat bei der EM nur Platz 4 belegt. Ende Juli sollen trotz Pandemie die Olympischen Spiele in Tokio starten. Richard Schmidt, Teil des Deutschland-Achters, sprach im Dlf von der "ständigen Angst zu erkranken und länger auszufallen". Er hoffe deswegen auf eine schnelle Impfung.

Richard Schmidt im Gespräch mit Marina Schweizer | 11.04.2021
DEUTSCHLAND Achter Maenner Achter M8 Maenner Team Deutschland mit WEISSENFELD Johannes, FOLLERT Laurits, ROGGENSACK Olaf, JOHANNESEN Torben, SCHNEIDER Jakob, JAKSCHIK Malte, SCHMIDT Richard, OCIK Hannes mit Steuermann SAUER Martin Ruder Europameisterschaften 2021 in Varese Italien am 09.April 2021 in Varese *** GERMANY Mens Eight M8 Men Team Germany with WEISSENFELD Johannes, FOLLERT Laurits, ROGGENSACK Olaf, JOHANNESEN Torben, SCHNEIDER Jakob, JAKSCHIK Malte, SCHMIDT Richard, OCIK Hannes with cox SAUER Martin European Rowing Championships 2021 in Varese Italy on 09 April 2021 in Varese
Richard Schmidt (3.v.l.) im Deutschland-Achter bei der EM in Italien. (IMAGO / Laci Perenyi)
Den Saison-Auftakt hatten sich die deutschen Ruderer anders vorgestellt. Bei der EM in Italien landete der Deutschland-Achter nur auf dem vierten Platz und ist damit enttäuschend ins Olympia-Jahr gestartet. "Wir wissen jetzt, wo unsere Schwächen sind. Daran müssen wir arbeiten", sagte Richard Schmidt aus dem Deutschland-Achter im Dlf.
Aufgrund der Corona-Pandemie seien unter anderem Trainingslager ausgefallen. Als Ausrede wolle er das aber nicht gelten lassen. "Im Endeffekt zählt das, was in Tokio passiert", so der 33-Jährige.

"Würde gerne zeitnah geimpft werden"

In Tokio sollen Ende Juli die Olympischen Spiele starten – trotz Pandemie. Diese mache den Ruderern zu schaffen, sagte Schmidt. Es gebe "die ständige Angst zu erkranken und dann länger auszufallen. Natürlich ist das Thema Impfungen bei uns auch ganz groß. Wir wollen unbedingt geimpft werden, damit wir nicht erkranken und dann Tokio miterleben können. Natürlich ist es für uns nicht schön im Moment."
Moritz Fürste und Hilde Gerg lächeln in die Kamera.
"Ich wollte einfach mal nach Lösungsansätzen suchen"
Früher gewannen Moritz Fürste und Hilde Gerg Medaillen, jetzt heißt ihr Gegner Corona. Fürste baute statt Sportevents zuerst in Hamburg Testzentren auf. Gerg übernahm sein Konzept in Berchtesgaden.
Zwar sei es bei einem milden Krankheitsverlauf immer noch möglich, an den Spielen teilzunehmen, sagte Schmidt. "Aber das wäre natürlich alles andere als gut. Deswegen haben wir auch alle sehr, sehr viel Angst. Wir reduzieren unser Leben nur noch auf Training im Stützpunkt und darauf, zu Hause keine Leute zu treffen. Wir sind zum Teil nur in begrenzten Kleingruppen unterwegs. Das ist für einen selbst und das Umfeld sehr belastend."

"Haben sehr, sehr viel zu verlieren"

Als Lösung sieht Schmidt die Impfung. Er stehe zwar hinter der Impf-Priorisierung der vulnerablen Gruppen, "aber ich würde schon gerne zeitnah geimpft werden. Ich bin auch sehr ungeduldig, wie viele in Deutschland. Aber wir haben sehr, sehr viel zu verlieren. Wir kämpfen um Medaillen und starten für Deutschland. Und wenn man dann sieht, dass andere Nationen sich geimpft haben, ist das natürlich auch ein Nachteil."
An eine Veränderung der Impf-Priorisierung glaubt Schmidt aber nicht. "Wir wollen uns auch nicht vordrängeln. Wir hoffen nur, dass es möglichst schnell geht und dass jetzt alle möglichst bald geimpft werden und darunter natürlich auch wir."