Sonntag, 28. April 2024

AIDS
Rückschlag bei Suche nach HIV-Impfstoff

In Afrika ist ein Versuch mit einem experimentellen HIV-Impfstoff abgebrochen worden. Als Grund führte der Leiter der Studie an, vorläufige Daten deuteten darauf hin, dass der Impfstoff eine Infektion nicht wirksam verhindert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

08.12.2023
    Eine 3-D-Illustration eines isolierten Hi-Virus vor lilanem Hintergrund
    Eine 3-D-Illustration eines isolierten Hi-Virus. (IMAGO / Design Pics / IMAGO)
    Diese Nachricht ist der jüngste Rückschlag für die Bemühungen, einen wirksamen Impfstoff gegen ein Virus zu finden, das bisher weltweit für den Tod von etwa 40 Millionen Menschen verantwortlich gemacht wird. Weitere 39 Millionen Menschen leben mit HIV, die meisten von ihnen in Afrika.
    Die Studie für den Impfstoff, die Teil einer umfassenderen Initiative namens PrEPVacc ist, hatte im Dezember 2020 mit etwa 1.500 gesunden Erwachsenen im Alter von 18 bis 40 Jahren angefangen und sollte 2024 enden. Die Teilnehmer stammten aus Uganda, Tansania und Südafrika und kamen hauptsächlich aus Bevölkerungsgruppen mit hohem Infektionsrisiko, zum Beispiel Sexarbeiterinnen und homosexuelle Männer.
    In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des Impfstoffprogramms hieß es, die gescheiterte Studie sei die einzige noch laufende Wirksamkeitsstudie gewesen. Dies zeige, wie schwierig es ist, einen wirksamen HIV-Impfstoff zu entwickeln.
    Forscher in Südafrika hatten eine andere Studie im Jahr 2020 abgebrochen, nachdem die Tests eines Impfstoffs an mehr als 5.000 Menschen keinen Nutzen gezeigt hatten.
    Zwar gibt es Medikamente, die das Risiko einer HIV-Infektion verringern, und Behandlungen, die das Virus kontrollieren und die Entwicklung von AIDS verhindern können. Experten zufolge wäre ein HIV-Impfstoff aber ein wichtiges Instrument, um AIDS als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit komplett zu beenden.