Was die Belastung von Lebensmitteln mit Salmonellen in Europa angeht, so gibt es im gewissen Sinne ein Nord-Südgefälle. In Finnland, Schweden und Norwegen ist man am weitesten. Ausgehend von einer Schocksituation in den 50er Jahren. Damals erkrankten Tausende von Menschen nach dem Genuss von Kalbfleisch. 90 von ihnen starben. Die Maßnahmen waren durchgreifend, schildert Professor Thomas Blaha vom Institut für Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover:
" Man hat dann bereits Ende der 50er Jahr als Konsequenz aus dem Ausbruch angefangen, alle Produktionsstufen einzubeziehen. Das geht los mit den Anbau des Futtergetreides, mit der Herstellung des Futters in Mischfutterwerken, der Transport, die Tiere selbst wurden untersucht, die Tiere am Schlachthof wurden untersucht. Und überall dort, wo Salmonellen gefunden, hat man begonnen, Hygienemaßnahmen konsequent durchzuführen. "
In Finnland, Schweden und Norwegen konnte dadurch der Anteil der Salmonellen in den Lebensmitteln auf ein Zehntel dessen reduziert werden, was in Deutschland noch immer nachgewiesen wird. In Dänemark führte 1996 ein Streik von Schlachthofarbeitern, bei dem Schweinefleisch zu lange in den Kühlhäusern lagerte, zu erheblichen Salmonellenerkrankungen. Für das exportorientierte Dänemark war das, so Thomas Blaha, ebenfalls eine nationale Katastrophe:
" Sie haben ein Salmonellenreduzierungsprogramm entworfen. Sie haben bis jetzt ihre Salmonellenbelastung auf etwa 50 Prozent senken können. Weiter noch nicht. Das zeigt, dass solche Programme Zeit brauchen. "
Diese Zeit hat man bisher in Deutschland und anderen europäischen Ländern noch nicht auf die Salmonellenbekämpfung verwendet. Bei uns ist die Salmonellenbelastung in den Lebensmitteln im Vergleich zu Dänemark noch immer doppelt so hoch. Wobei die Belastung in Geflügelprodukten den Hauptanteil der Salmonellenbelastung in deutschen Lebensmitteln ausmacht, den Professor Helmut Tschäpe vom Robert-Koch-Institut in Wernigerode mit 60 bis 70 Prozent beziffert:
" Durch die Salmonella enteritidis - also eine Variante der Salmonellen, die sich vor allem im Geflügel festgesetzt hat, und über Ei und nicht durchgegartes Geflügelfleisch auf den Menschen übertragen werden und diese Infektionen hervorrufen. "
Dass sich bei uns die Bekämpfung in den Tierbeständen so schwierig gestaltet, hat zunächst mit der deutschen Produktionsstruktur zu tun. Allein im Schweinebereich gibt es 260 verschiedene Schlachthöfe, die alle an einem Strang ziehen müssten, sollte die Salmonellenbekämpfung erfolgreich sein. Was landesweit erst seit kurzem über die Zoonoseverordnung der EU vor allem für Geflügel in Gang gesetzt worden ist, wird zumindest seit 2002 vom Qualitätssicherungssystem QS der konventionellen Landwirtschaft im Bereich der Schweineproduktion versucht. Denn Schweinefleisch trägt derzeit in Deutschland noch mit 20 bis 30 Prozent zur Salmonellenbelastung von Lebensmitteln bei. Eine zentrale Datenbank und serologische Tests sind jedoch nur ein Anfang. Denn in Deutschland wird die Bekämpfung zudem noch der Fleischwirtschaft selber überlassen. Alles ist freiwillig. Nicht jeder Schlachthof oder Landwirt macht dabei mit. Deshalb darf man nicht zuviel erwarten, meint Thomas Blaha:
" Wir haben mittlerweile 40 Prozent der Landwirte in diesem QS-System, die 80 Prozent der Produktion bedeuten, aber die Tatsache, dass der Staat immer noch keine Verordnung erlassen hat, die dazu führt, dass alle Menschen an diesem Salmonellenmonitoring teilnehmen, führt natürlich dazu, dass wir an der Menge der Salmonellen an Lebensmitteln noch keine Veränderung sehen können. "
Dass dennoch die Erkrankungen rückläufig sind, führt der Mediziner Helmut Tschäpe vor allem auf Hygienemaßnahmen im Haushalt und bei der Verarbeitung zurück. Das Servieren roher Eier ist z.B. in Kantinen verboten. Das ändert aber noch nicht viel an der hohen Dunkelziffer:
" Ich befürchte dass ein mindestens so großer Anteil, dadurch bedingt ist, dass immer weniger auf Salmonellen untersucht wird. Viele behandelnde Ärzte fürchten ihr Budget zu überschreiten und sind eher vorsichtig mit Laborleistungen, die ja sehr teuer sind. "
" Man hat dann bereits Ende der 50er Jahr als Konsequenz aus dem Ausbruch angefangen, alle Produktionsstufen einzubeziehen. Das geht los mit den Anbau des Futtergetreides, mit der Herstellung des Futters in Mischfutterwerken, der Transport, die Tiere selbst wurden untersucht, die Tiere am Schlachthof wurden untersucht. Und überall dort, wo Salmonellen gefunden, hat man begonnen, Hygienemaßnahmen konsequent durchzuführen. "
In Finnland, Schweden und Norwegen konnte dadurch der Anteil der Salmonellen in den Lebensmitteln auf ein Zehntel dessen reduziert werden, was in Deutschland noch immer nachgewiesen wird. In Dänemark führte 1996 ein Streik von Schlachthofarbeitern, bei dem Schweinefleisch zu lange in den Kühlhäusern lagerte, zu erheblichen Salmonellenerkrankungen. Für das exportorientierte Dänemark war das, so Thomas Blaha, ebenfalls eine nationale Katastrophe:
" Sie haben ein Salmonellenreduzierungsprogramm entworfen. Sie haben bis jetzt ihre Salmonellenbelastung auf etwa 50 Prozent senken können. Weiter noch nicht. Das zeigt, dass solche Programme Zeit brauchen. "
Diese Zeit hat man bisher in Deutschland und anderen europäischen Ländern noch nicht auf die Salmonellenbekämpfung verwendet. Bei uns ist die Salmonellenbelastung in den Lebensmitteln im Vergleich zu Dänemark noch immer doppelt so hoch. Wobei die Belastung in Geflügelprodukten den Hauptanteil der Salmonellenbelastung in deutschen Lebensmitteln ausmacht, den Professor Helmut Tschäpe vom Robert-Koch-Institut in Wernigerode mit 60 bis 70 Prozent beziffert:
" Durch die Salmonella enteritidis - also eine Variante der Salmonellen, die sich vor allem im Geflügel festgesetzt hat, und über Ei und nicht durchgegartes Geflügelfleisch auf den Menschen übertragen werden und diese Infektionen hervorrufen. "
Dass sich bei uns die Bekämpfung in den Tierbeständen so schwierig gestaltet, hat zunächst mit der deutschen Produktionsstruktur zu tun. Allein im Schweinebereich gibt es 260 verschiedene Schlachthöfe, die alle an einem Strang ziehen müssten, sollte die Salmonellenbekämpfung erfolgreich sein. Was landesweit erst seit kurzem über die Zoonoseverordnung der EU vor allem für Geflügel in Gang gesetzt worden ist, wird zumindest seit 2002 vom Qualitätssicherungssystem QS der konventionellen Landwirtschaft im Bereich der Schweineproduktion versucht. Denn Schweinefleisch trägt derzeit in Deutschland noch mit 20 bis 30 Prozent zur Salmonellenbelastung von Lebensmitteln bei. Eine zentrale Datenbank und serologische Tests sind jedoch nur ein Anfang. Denn in Deutschland wird die Bekämpfung zudem noch der Fleischwirtschaft selber überlassen. Alles ist freiwillig. Nicht jeder Schlachthof oder Landwirt macht dabei mit. Deshalb darf man nicht zuviel erwarten, meint Thomas Blaha:
" Wir haben mittlerweile 40 Prozent der Landwirte in diesem QS-System, die 80 Prozent der Produktion bedeuten, aber die Tatsache, dass der Staat immer noch keine Verordnung erlassen hat, die dazu führt, dass alle Menschen an diesem Salmonellenmonitoring teilnehmen, führt natürlich dazu, dass wir an der Menge der Salmonellen an Lebensmitteln noch keine Veränderung sehen können. "
Dass dennoch die Erkrankungen rückläufig sind, führt der Mediziner Helmut Tschäpe vor allem auf Hygienemaßnahmen im Haushalt und bei der Verarbeitung zurück. Das Servieren roher Eier ist z.B. in Kantinen verboten. Das ändert aber noch nicht viel an der hohen Dunkelziffer:
" Ich befürchte dass ein mindestens so großer Anteil, dadurch bedingt ist, dass immer weniger auf Salmonellen untersucht wird. Viele behandelnde Ärzte fürchten ihr Budget zu überschreiten und sind eher vorsichtig mit Laborleistungen, die ja sehr teuer sind. "