"Die Konzernzentrale selbst war so überrascht, dass es keinerlei offiziellen Kommentar gab. Prompt überschlugen sich die Gerüchte an der Börse. Offenbar ist es zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Schumacher auf der einen Seite und Aufsichtsrat sowie anderen Vorständen auf der anderen Seite gekommen. Schumachers Vorschlag, die Konzernzentrale ins Ausland zu verlegen, um die Steuerlast zu senken, löste vergangenes Jahr einen Sturm der Entrüstung aus. Viel Kritik musste er auch für seinen Plan einstecken, sich künftig Jahr für Jahr von den schwächsten Mitarbeitern des Konzerns zu trennen. Dies alles führte nun ganz offensichtlich zu seiner raschen Absetzung".
Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND glaubt:
"Zu seinem Stolperstein wurde, dass sich nicht mehr nur die Arbeitnehmervertreter gegen ihn stellten. Auch die Vorstandskollegen wollten die autokratische Führung zuletzt nicht mehr hinnehmen. Der Aufsichtsrat ist daher zu Recht eingeschritten. Für die Leitung eines Unternehmens trägt in Deutschland nicht nur der Vorstandssprecher, sondern das ganze Team die Verantwortung. Einen Dauerkonflikt an der Spitze hält dieses Modell nicht aus".
Als "Worst Case" bei der Stabsübergabe bezeichnet die BÖRSEN-ZEITUNG die Ablösung des Chefs ohne offizielle Begründung und ohne die Präsentation eines überzeugenden Nachfolgers.
"Kein Wunder, dass die Infineon-Aktie um 6 Prozent abschmierte und substanzlose Gerüchte über Bilanzbetrug die Runde machten. Der Interimschef in allen Ehren - aber statt Weiterentwicklung herrscht nun Stagnation, bis der Neue kommt. Wer den Chef eines Dax-Wertes so weit bringt, dass nur der Rücktritt bleibt, muss mit einer Begründung oder einem Konzept überzeugen können. Bei einem derartigen Showdown verliert die eine Seite ihre berufliche Reputation und die andere Seite ihr Standing am Kapitalmarkt".
Bei der Deutschen Telekom musste Festnetz-Chef Brauner gehen - offiziell wegen des Desasters bei Toll-Collect. Nach Auffassung der Zeitung DIE WELT dürfte die Demission Telekom-Chef Ricke aus einem weiteren Grund entgegen kommen:
"Obwohl auch Personalvorstand Klinkhammer und Finanzchef Eick ebenso wie Ricke selbst schon beim einstigen T-Boss Ron Sommer am Vorstandstisch saßen, galt Brauner als letzter richtiger 'Sommer-Mann' im jetzigen Führungsteam. Damit bildet er ein machtvolles Gegengewicht zu Ricke, das es nun bald nicht mehr gibt".
Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND glaubt:
"Zu seinem Stolperstein wurde, dass sich nicht mehr nur die Arbeitnehmervertreter gegen ihn stellten. Auch die Vorstandskollegen wollten die autokratische Führung zuletzt nicht mehr hinnehmen. Der Aufsichtsrat ist daher zu Recht eingeschritten. Für die Leitung eines Unternehmens trägt in Deutschland nicht nur der Vorstandssprecher, sondern das ganze Team die Verantwortung. Einen Dauerkonflikt an der Spitze hält dieses Modell nicht aus".
Als "Worst Case" bei der Stabsübergabe bezeichnet die BÖRSEN-ZEITUNG die Ablösung des Chefs ohne offizielle Begründung und ohne die Präsentation eines überzeugenden Nachfolgers.
"Kein Wunder, dass die Infineon-Aktie um 6 Prozent abschmierte und substanzlose Gerüchte über Bilanzbetrug die Runde machten. Der Interimschef in allen Ehren - aber statt Weiterentwicklung herrscht nun Stagnation, bis der Neue kommt. Wer den Chef eines Dax-Wertes so weit bringt, dass nur der Rücktritt bleibt, muss mit einer Begründung oder einem Konzept überzeugen können. Bei einem derartigen Showdown verliert die eine Seite ihre berufliche Reputation und die andere Seite ihr Standing am Kapitalmarkt".
Bei der Deutschen Telekom musste Festnetz-Chef Brauner gehen - offiziell wegen des Desasters bei Toll-Collect. Nach Auffassung der Zeitung DIE WELT dürfte die Demission Telekom-Chef Ricke aus einem weiteren Grund entgegen kommen:
"Obwohl auch Personalvorstand Klinkhammer und Finanzchef Eick ebenso wie Ricke selbst schon beim einstigen T-Boss Ron Sommer am Vorstandstisch saßen, galt Brauner als letzter richtiger 'Sommer-Mann' im jetzigen Führungsteam. Damit bildet er ein machtvolles Gegengewicht zu Ricke, das es nun bald nicht mehr gibt".