"Given the amount of information that’s available it is surprising how little is being done."
Carrie Pollinger ist nach eigener Aussage überrascht darüber, wie wenig trotz des heutigen Kenntnisstandes getan wird. Damit meint die Energiestatistikerin die weltweiten Aufwendungen für Forschung & Entwicklung im Bereich Energietechnik:
"Im Jahr 2008 waren die staatlichen Fördermittel nach unseren Analysen nicht höher als 1974. Das heißt: Wir haben uns überhaupt nicht von der Stelle bewegt. Hätten wir die Beträge nicht inflationsbereinigt, sähe das Bild sogar noch schlechter aus. Wenn wir die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren wollen, dann sind Energietechnologien aber die wichtigste Säule. Und wir werden unsere Ziele verfehlen, wenn wir sie nicht tatkräftig fördern."
Auf der Bonner Klimatagung legte Carrie Pollinger jetzt die jüngsten Zahlen vor, bei einer Präsentation der Internationalen Energieagentur IEA. Dort ist die US-Amerikanerin Programm-Managerin für Technologie-Netzwerke. Wie sie in Bonn erläuterte, flossen 2008 rund zwölf Milliarden Dollar an staatlichen Fördermitteln in die Energieforschung. In den 70er Jahren seien es bis zu 18 Milliarden jährlich gewesen – gut die Hälfte mehr [gegenüber dem Audio-Beitrag korrigiert, d.Red.]. Pollinger verwies auch darauf, daß der Anteil der Energietechnologien am gesamten Forschungs- und Entwicklungsbudget stetig zurückgegangen sei. Von fast zwölf Prozent im Jahr 1981 auf nur noch drei bis vier Prozent in 2008
"Was den Staaten wirklich wichtig ist, das ist die Förderung von Militärtechnologie, von Biotechnologie und der pharmazeutischen Industrie. Energie dagegen hat keine Priorität. Ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, um das zu ändern und unsere Investitionen in die Energieforschung kräftig aufzustocken. Nur so können wir neue Technologien weiterentwickeln, die Kosten für schon vorhandene reduzieren und sie auf breiter Basis einsetzen."
Eine globale Erwärmung von mehr als zwei Grad Celsius zu vermeiden – dieses Ziel sieht die Internationale Energieagentur in Gefahr. Auch deshalb, weil die Staatengemeinschaft viel zu wenig tue, um Energie einzusparen und effizienter mit ihr umzugehen. Dabei ist das ein weiterer Grundpfeiler einer erfolgreichen Klimaschutzstrategie, wie die Französin Philippine de t’Serclaes in Bonn darlegte. Die Ökonomin arbeitet in der Abteilung für Energieeffizienz und Umwelt der IEA:
"Unsere Analysen zeigen: Wenn wir das Zwei-Grad-Ziel schaffen wollen, dann muss mehr als die Hälfte der erforderlichen Treibhausgas-Minderungen bis 2030 durch die Einsparung von Energie erzielt werden. Es gibt aber eine große Investitionslücke in diesem Bereich. Dazu kann man sich Hochrechnungen der IEA und des Klimasekretariats der Vereinten Nationen anschauen. Demnach müssten jedes Jahr mindestens 60 Milliarden Dollar in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz fließen. Das ist viel mehr, als wir tatsächlich sehen."
Hier geht es nicht darum, neue Technologien zu entwickeln. Sondern um schlichte Dinge wie die Wärmedämmung schlecht isolierter Häuser oder den Austausch veralteter Heizungsanlagen. De t'Serclaes:
"Die meisten Energieeffizienz-Projekte laufen in der Industrie. Viel schwieriger ist es im Gebäudebereich, bei alten Häusern. Das ist eine große Herausforderung. Denn Haushalte verursachen immerhin 40 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen. Man muss sie sich also vorknöpfen."
Die IEA hat inzwischen eine "Plattform für kohlenstoffarme Energietechnologien" eingerichtet. Darunter kann man sich ein regelmäßiges Forum für den Austausch zwischen Regierungen und Industrie vorstellen. Es soll zum ersten Mal im Oktober in Paris stattfinden – und Konzepte entwickeln für eine weltweit forcierte Energieforschung.
Carrie Pollinger ist nach eigener Aussage überrascht darüber, wie wenig trotz des heutigen Kenntnisstandes getan wird. Damit meint die Energiestatistikerin die weltweiten Aufwendungen für Forschung & Entwicklung im Bereich Energietechnik:
"Im Jahr 2008 waren die staatlichen Fördermittel nach unseren Analysen nicht höher als 1974. Das heißt: Wir haben uns überhaupt nicht von der Stelle bewegt. Hätten wir die Beträge nicht inflationsbereinigt, sähe das Bild sogar noch schlechter aus. Wenn wir die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren wollen, dann sind Energietechnologien aber die wichtigste Säule. Und wir werden unsere Ziele verfehlen, wenn wir sie nicht tatkräftig fördern."
Auf der Bonner Klimatagung legte Carrie Pollinger jetzt die jüngsten Zahlen vor, bei einer Präsentation der Internationalen Energieagentur IEA. Dort ist die US-Amerikanerin Programm-Managerin für Technologie-Netzwerke. Wie sie in Bonn erläuterte, flossen 2008 rund zwölf Milliarden Dollar an staatlichen Fördermitteln in die Energieforschung. In den 70er Jahren seien es bis zu 18 Milliarden jährlich gewesen – gut die Hälfte mehr [gegenüber dem Audio-Beitrag korrigiert, d.Red.]. Pollinger verwies auch darauf, daß der Anteil der Energietechnologien am gesamten Forschungs- und Entwicklungsbudget stetig zurückgegangen sei. Von fast zwölf Prozent im Jahr 1981 auf nur noch drei bis vier Prozent in 2008
"Was den Staaten wirklich wichtig ist, das ist die Förderung von Militärtechnologie, von Biotechnologie und der pharmazeutischen Industrie. Energie dagegen hat keine Priorität. Ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, um das zu ändern und unsere Investitionen in die Energieforschung kräftig aufzustocken. Nur so können wir neue Technologien weiterentwickeln, die Kosten für schon vorhandene reduzieren und sie auf breiter Basis einsetzen."
Eine globale Erwärmung von mehr als zwei Grad Celsius zu vermeiden – dieses Ziel sieht die Internationale Energieagentur in Gefahr. Auch deshalb, weil die Staatengemeinschaft viel zu wenig tue, um Energie einzusparen und effizienter mit ihr umzugehen. Dabei ist das ein weiterer Grundpfeiler einer erfolgreichen Klimaschutzstrategie, wie die Französin Philippine de t’Serclaes in Bonn darlegte. Die Ökonomin arbeitet in der Abteilung für Energieeffizienz und Umwelt der IEA:
"Unsere Analysen zeigen: Wenn wir das Zwei-Grad-Ziel schaffen wollen, dann muss mehr als die Hälfte der erforderlichen Treibhausgas-Minderungen bis 2030 durch die Einsparung von Energie erzielt werden. Es gibt aber eine große Investitionslücke in diesem Bereich. Dazu kann man sich Hochrechnungen der IEA und des Klimasekretariats der Vereinten Nationen anschauen. Demnach müssten jedes Jahr mindestens 60 Milliarden Dollar in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz fließen. Das ist viel mehr, als wir tatsächlich sehen."
Hier geht es nicht darum, neue Technologien zu entwickeln. Sondern um schlichte Dinge wie die Wärmedämmung schlecht isolierter Häuser oder den Austausch veralteter Heizungsanlagen. De t'Serclaes:
"Die meisten Energieeffizienz-Projekte laufen in der Industrie. Viel schwieriger ist es im Gebäudebereich, bei alten Häusern. Das ist eine große Herausforderung. Denn Haushalte verursachen immerhin 40 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen. Man muss sie sich also vorknöpfen."
Die IEA hat inzwischen eine "Plattform für kohlenstoffarme Energietechnologien" eingerichtet. Darunter kann man sich ein regelmäßiges Forum für den Austausch zwischen Regierungen und Industrie vorstellen. Es soll zum ersten Mal im Oktober in Paris stattfinden – und Konzepte entwickeln für eine weltweit forcierte Energieforschung.