Archiv


Rülpser vom Mond

Der Mond ist immer wieder ein schöner und vertrauter Anblick, wenn er über den Himmel wandert. Man sieht die gleichen Licht- und Schattenmuster wie vor einem Monat, einem Jahrzehnt oder wie unsere Vorfahren sie gesehen haben. Der Mond verändert sich also kaum - selbst auf der geologischen Zeitskala.

Von Damond Benningfield |
    Trotzdem ist er nicht völlig tot. Es gibt Hinweise auf Gastaschen unter der Oberfläche, die die Mondlandschaft verändern. Ein Beispiel dafür ist Ina - eine Delle, die wie der Abdruck eines Stiefelabsatzes aussieht. In den 70er Jahren haben Apollo-Astronauten dieses Merkmal bereits aus der Umlaufbahn fotografiert. Forscher glaubten an eine junge Formation - konnten dies aber bis vor kurzem nicht bestätigen.

    Ein Forschungsteam untersuchte die Formation im Detail. Sie sahen: Kleine Hügel am Boden der Delle haben steile Hänge - ein Hinweis, dass sie jung sind. Ältere Hügel wären durch das ständige Bombardement von Meteoriten aus dem All abgerundet. Am Grund von Ina gibt es auch relativ wenige Einschlagskrater - ein weiteres Indiz für eine junge Formation. Und der Staub hat sich erst in jüngerer Zeit abgelagert.

    All diese Zeichen deuten darauf hin, dass etwas in den vergangenen paar Millionen Jahren geschehen ist - ein Moment auf der Zeitskala des Mondes. Man vermutet einen starken Ausbruch von unter der Oberfläche verborgenem Gas.

    Das Forschungsteam befasst sich auch mit anderen Merkmalen, die eine ähnliche Geschichte haben könnten. Auch wenn der Mond sich heute nicht zu verändern scheint, tut er es vielleicht doch - gelegentlich und unscheinbar.