Die UNESCO hat uns mal in einer Studie als weltweit bedeutende Kulturregion bezeichnet! Das haben wir noch gar nicht vermarktet. Deshalb wird das außerhalb des Ruhrgebietes auch nicht richtig wahrgenommen.
...sagt Bochums Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber und beschreibt damit ein altes Problem der Region: Kaum einer weiß es, aber: Das Ruhrgebiet eine Ansammlung kultureller Höchstleistungen.
Das Ruhrgebiet ist längst von der Kohle- zur Kulturlandschaft geworden! Zum einen ist da die Industriekultur: Die Essener Zeche Zollverein ist seit 2001 Weltkulturerbe. Der alte Gasometer in Oberhausen zeigt eine Jahrhundertausstellung nach der nächsten. Auch bei der klassischen Kultur rangiert das Ruhrgebiet unter den besten in Deutschland. Beispiel: die Essener Aalto-Oper, mehrfach mit Kritikerpreisen geehrt - ebenso das Theater Oberhausen. Das Schauspiel Bochum unter dem jungen Intendanten Matthias Hartmann. Das Essener Museum Folkwang, bis zum Führungswechsel im vergangenen Jahr eines der bestbesuchten Museen der Republik. Mit der reichen Kulturlandschaft allein will Georg Költzsch aber nicht für das Ruhrgebiet werben. Der Leiter des Bewerbungsteams hat eine nachhaltigere Vision.
Wir müssen jetzt nicht die sieben verschiedenen Symphonieorchester nennen oder die 150 Museen. Das ist alles da. Aber wir denken nicht darüber nach, dass wir so viele positive Fakten aufzählen können, sondern wir denken an die Potentialität dieser Fakten! Was können wir in Zukunft aus all diesen großartigen Einrichtungen tun, indem wir sie miteinander zu einem dichten Geflecht, zu einer Kultur verbinden, die auch die Menschen begreifen mit der Wirkung auf ihr Leben.
Denn im Ruhrgebiet spielt die Kultur eine besondere Rolle. Sie ist nicht geerbt, sondern erarbeitet! Bergmannschöre und Taubenzucht - das war Kulturgut und Lebens-Art. Im Revier gab es keine Fürsten, die Schlösser oder Gemäldesammlungen hinterließen. Hier regierte die Arbeit. Die Kohle forderte Arbeitskräfte. Nur deshalb kamen so viele Menschen ins Ruhrgebiet. Als der Wirtschaftsofen in den 60ern erlosch und der Strukturwandel begann, wurde die Kultur zum wichtigsten Begleiter. Nicht Konzert oder Ausstellung, sondern Kultur im Sinne von Lebensqualität, sagt Georg Költzsch. Damit greift sein Bewerbungskonzept die alte Ruhrgebiets-Idee des Kunstsammlers und Stadtplaners Karl-Ernst Osthaus auf: Kultur für alle! In schöneren Städten lebe man besser, so seine Vorstellung. Zudem ist die Bewerbung Kulturhauptstadt - anders als die RuhrTriennale - passgenau aufs Ruhrgebiet zugeschnitten.
Diese Städte hier, dieses Ineinander, wo hört die eine auf, wo fängt die andere an. Ich glaube, diese Städtelandschaft kann man nur verstehen, wenn man die Städte von unten sieht - also, Bergbau! Wir haben hier über 1.000 km Wege unter Tage. Und wir wollen gern, dieses Projekt könnte Mythos Erde heißen, es möglich machen, 1.000m unter die Erde zu fahren. Da unten dann aber kein Bergbau-Museum! Sondern sehen, was früher hier das Ruhrgebiet ausmachte - Gläserne U-Bahn - Sehen, was war und was sein wird.
Die EU in Brüssel will in der Bewerbung kein ausgearbeitetes Programm sehen, sondern nachhaltige Projektstrukturen. Georg Költzsch und sein Team haben für das Ruhrgebiet verschiedene Kategorien erarbeitet.
Touristen kommen in diese Region, obwohl das Ruhrgebiet keine klassische Touristenregion ist. Deshalb haben wir in unserem Konzept "Region lebt Stadt" die "Stadt der Gäste". Wie organisiert man einen positiven Tourismus? Die 2. Kategorie wird sein "Stadt des Lernens". Diese Region ist mit der Industrie groß geworden. Jetzt ist die Industrie weg, reißt Löcher in die Köpfe und in die Herzen. Die wollen wir wieder füllen: "Stadt der Gemeinschaft." Ich möchte eine Städtepartnerschaft mit Atlantis gründen, jener lange versunkenen Stadt. Dahinter verbirgt sich der Traum von eine glücklichen Gemeinschaft.
Einen Teil dieses Traums hat Költzsch bereits verwirklicht. Einigkeit im Revier statt Kirchturmdenken. Die 11 Städte und vier Landkreise bewerben sich gemeinsam als Kulturhauptstadt.
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...sagt Bochums Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber und beschreibt damit ein altes Problem der Region: Kaum einer weiß es, aber: Das Ruhrgebiet eine Ansammlung kultureller Höchstleistungen.
Das Ruhrgebiet ist längst von der Kohle- zur Kulturlandschaft geworden! Zum einen ist da die Industriekultur: Die Essener Zeche Zollverein ist seit 2001 Weltkulturerbe. Der alte Gasometer in Oberhausen zeigt eine Jahrhundertausstellung nach der nächsten. Auch bei der klassischen Kultur rangiert das Ruhrgebiet unter den besten in Deutschland. Beispiel: die Essener Aalto-Oper, mehrfach mit Kritikerpreisen geehrt - ebenso das Theater Oberhausen. Das Schauspiel Bochum unter dem jungen Intendanten Matthias Hartmann. Das Essener Museum Folkwang, bis zum Führungswechsel im vergangenen Jahr eines der bestbesuchten Museen der Republik. Mit der reichen Kulturlandschaft allein will Georg Költzsch aber nicht für das Ruhrgebiet werben. Der Leiter des Bewerbungsteams hat eine nachhaltigere Vision.
Wir müssen jetzt nicht die sieben verschiedenen Symphonieorchester nennen oder die 150 Museen. Das ist alles da. Aber wir denken nicht darüber nach, dass wir so viele positive Fakten aufzählen können, sondern wir denken an die Potentialität dieser Fakten! Was können wir in Zukunft aus all diesen großartigen Einrichtungen tun, indem wir sie miteinander zu einem dichten Geflecht, zu einer Kultur verbinden, die auch die Menschen begreifen mit der Wirkung auf ihr Leben.
Denn im Ruhrgebiet spielt die Kultur eine besondere Rolle. Sie ist nicht geerbt, sondern erarbeitet! Bergmannschöre und Taubenzucht - das war Kulturgut und Lebens-Art. Im Revier gab es keine Fürsten, die Schlösser oder Gemäldesammlungen hinterließen. Hier regierte die Arbeit. Die Kohle forderte Arbeitskräfte. Nur deshalb kamen so viele Menschen ins Ruhrgebiet. Als der Wirtschaftsofen in den 60ern erlosch und der Strukturwandel begann, wurde die Kultur zum wichtigsten Begleiter. Nicht Konzert oder Ausstellung, sondern Kultur im Sinne von Lebensqualität, sagt Georg Költzsch. Damit greift sein Bewerbungskonzept die alte Ruhrgebiets-Idee des Kunstsammlers und Stadtplaners Karl-Ernst Osthaus auf: Kultur für alle! In schöneren Städten lebe man besser, so seine Vorstellung. Zudem ist die Bewerbung Kulturhauptstadt - anders als die RuhrTriennale - passgenau aufs Ruhrgebiet zugeschnitten.
Diese Städte hier, dieses Ineinander, wo hört die eine auf, wo fängt die andere an. Ich glaube, diese Städtelandschaft kann man nur verstehen, wenn man die Städte von unten sieht - also, Bergbau! Wir haben hier über 1.000 km Wege unter Tage. Und wir wollen gern, dieses Projekt könnte Mythos Erde heißen, es möglich machen, 1.000m unter die Erde zu fahren. Da unten dann aber kein Bergbau-Museum! Sondern sehen, was früher hier das Ruhrgebiet ausmachte - Gläserne U-Bahn - Sehen, was war und was sein wird.
Die EU in Brüssel will in der Bewerbung kein ausgearbeitetes Programm sehen, sondern nachhaltige Projektstrukturen. Georg Költzsch und sein Team haben für das Ruhrgebiet verschiedene Kategorien erarbeitet.
Touristen kommen in diese Region, obwohl das Ruhrgebiet keine klassische Touristenregion ist. Deshalb haben wir in unserem Konzept "Region lebt Stadt" die "Stadt der Gäste". Wie organisiert man einen positiven Tourismus? Die 2. Kategorie wird sein "Stadt des Lernens". Diese Region ist mit der Industrie groß geworden. Jetzt ist die Industrie weg, reißt Löcher in die Köpfe und in die Herzen. Die wollen wir wieder füllen: "Stadt der Gemeinschaft." Ich möchte eine Städtepartnerschaft mit Atlantis gründen, jener lange versunkenen Stadt. Dahinter verbirgt sich der Traum von eine glücklichen Gemeinschaft.
Einen Teil dieses Traums hat Költzsch bereits verwirklicht. Einigkeit im Revier statt Kirchturmdenken. Die 11 Städte und vier Landkreise bewerben sich gemeinsam als Kulturhauptstadt.
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