Freitag, 10. Mai 2024

Antisemitismus
Rund 100 Festnahmen bei Räumung von pro-palästinensischem Protestcamp an Bostoner Uni

Bei der Räumung eines pro-palästinensischen Protestcamps auf einem Universitätsgelände in Boston an der US-Ostküste hat die Polizei rund 100 Menschen festgenommen.

28.04.2024
    Das Bild zeigt von Camp von pro-palästinensischen Demonstranten an der Northeastern Universität in Boston.
    An der Northeastern Universität in Boston hat die Polizei hat ein Protestcamp von pro-palästinensischen Demonstranten geräumt. (IMAGO / SOPA Images / IMAGO / Vincent Ricci / SOPA Images)
    Die Northeastern Universität teilte im Onlinedienst X mit, die Räumung sei veranlasst worden, nachdem Demonstrierende in der Nacht mit "bösartigen antisemitischen Bemerkungen, darunter 'Tötet die Juden', eine rote Linie überschritten" hätten. Die Campus-Polizei sei mit Unterstützung örtlicher Sicherheitskräfte eingeschritten, um ein "ungenehmigtes Camp" auf dem Gelände zu räumen. Was als Stundentenprotest vor zwei Tagen begonnen habe, sei von professionellen Organisatoren infiltriert worden. Diese hätten keine Verbindung zur Northeastern haben. Festgenommene, die einen gültigen Uni-Ausweis vorlegen konnten, seien freigelassen worden und müssten mit Disziplinarmaßnahmen rechnen, aber nicht mit rechtlichen Schritten. "Diejenigen, die ihre Zugehörigkeit nicht nachweisen wollten, wurden festgenommen", hieß es weiter.
    Die Proteste an US-Hochschulen zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen und gegen den Krieg Israels gegen die Hamas hatten vergangene Woche an der renommierten Columbia University in New York begonnen. Jüdische Studierende bezeichneten sie als bedrohlich und antisemitisch, die Polizei nahm Dutzende Demonstrierende fest und löste die Demos teilweise unter Einsatz von chemischen Reizstoffen und Tasern auf.
    Diese Nachricht wurde am 27.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.