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Italien
Rund 200 Angeklagte in Mafia-Prozess verurteilt

In einem der größten Mafia-Prozesse in Italien seit Jahrzehnten sind rund 200 Angeklagte verurteilt worden.

    Für den Prozess gegen die ‚Ndrangheta wurde in der kalabrischen Stadt Lamezia Terme ein hochgesicherter Verhandlungssaal gebaut. Es sind 350 Angeklagte, etwa 400 Anwälte und mehr als 900 Zeugen beteiligt.
    Für den Prozess gegen die 'Ndrangheta wurde in der kalabrischen Stadt Lamezia Terme ein hochgesicherter Verhandlungssaal gebaut. Mehr als 300 mutmaßliche Mitglieder der 'Ndrangheta stehen vor Gericht. (AFP / Gianluca Chininea )
    Das Gericht in Lamezia Terme im Süden des Landes verhängte Haftstrafen von einigen Monaten bis zu 30 Jahren. Schuldig gesprochen wurden neben Anführern und Mitgliedern der kalabrischen Verbrecherorganisation 'Ndrangheta auch deren Helfer in Polizei, Politik und Verwaltung. So wurde etwa der ehemalige Abgeordnete der Regierungspartei Forza Italia, Pittelli, zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.
    In dem Prozess standen mehr als 300 Personen vor Gericht. Insgesamt forderte die Staatsanwaltschaft fast 5.000 Jahre Haft. Die Anklagepunkte reichten von Drogenhandel und Bildung einer mafiösen Vereinigung über Geldwäsche bis hin zu Erpressung und Mordversuch.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.