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Israelische Militäroperation
Rund 3.000 Menschen aus "Flüchtlingslager Dschenin" laut Palästinensern in Sicherheit gebracht

Israels Armee hat in der Nacht ihre seit Langem größte Militäroperation im besetzten Westjordanland gegen militante Palästinenser fortgesetzt.

    Schwarzer Rauch steigt über der Stadt Dschenin im Westjordanland auf.
    In der Stadt Dschenin im Westjordanland gab es während der israelischen Militäroperation heftige Gefechte. (Ayman Nobani / dpa / Ayman Nobani)
    Bei Luftangriffen und Gefechten am Boden seien mindestens neun Menschen getötet worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. 100 weitere wurden verletzt. Rund 3.000 Menschen haben nach Angaben des Roten Halbmonds und des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge das Gebiet am Stadtrand von Dschenin verlassen. Die Bewohner des "Flüchtlingslager" genannten Viertels sollen in Schulen und anderen Unterkünften der Stadt untergebracht werden. Insgesamt leben in dem Stadtviertel rund 18.000 Menschen. Der Militäreinsatz hatte gestern begonnen. Palästinenser-Präsident Abbas setzte den Kontakt und die Sicherheitskoordination mit Israel aus.
    Das Flüchtlingslager-Stadtviertel von Dschenin ist häufig Schauplatz eskalierender Gewalt. Es gilt als Rückzugsort militanter Palästinenser. Erst vor zwei Wochen starben sieben Menschen bei einer israelischen Razzia.
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.