Afghanistan
Hunderte Tote bei Erdbeben in Provinz Kunar

Nach dem Erdbeben in Afghanistan ist die Zahl der Toten nach Angaben der herrschenden Taliban auf über 800 gestiegen. Zudem ist tausenden Verletzten die Rede. Betroffen ist die Provinz Kunar im Osten des Landes.

    Mitarbeiter des Zivilschutzes, Einheimische und Armeesoldaten helfen den verletzten Opfern des Erdbebens.
    Mitarbeiter des Zivilschutzes, Einheimische und Armeesoldaten helfen den verletzten Opfern des Erdbebens. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Hedayat Shah)
    Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,0. Demnach ereignete es sich gegen Mitternacht an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. Das bergige Gebiet ist nur schwer zugänglich, was die Rettungsarbeiten erschwert. Der Iran stellte dem Nachbarland Unterstützung in Aussicht. Man sei bereit, sich an den Hilfsmaßnahmen zu beteiligen, erklärte ein Sprecher des iranischen Außenamts.
    Wie afghanische Behörden mitteilten, sind Helikopter im Einsatz, um Verwundete aus den betroffenen Gebieten zu fliegen. Ein Video des afghanischen Nachrichtensenders Tolonews zeigt Menschen, die in Trümmern nach Überlebenden suchen. UNO-Generalsekretär Guterres drückte seine Anteilnahme aus. Er sei in voller Solidarität mit den Menschen in Afghanistan, schrieb er auf X. 

    Immer wieder Erdbeben in der Region

    Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die indische und die eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der UNO mehr als 1.500 Menschen ums Leben - viele weitere wurden verletzt. 2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1.000 Menschen.
    Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.

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    Diese Nachricht wurde am 01.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.