
Die Maßnahmen konzentrieren sich auch die Autobahn M4, die von Rostow am Don in die russische Hauptstadt führt. Etwa in der Mitte der Strecke, in Woronesch, befinden sich Einheiten von Söldner-Anführer Prigoschin. Sie wurden einem Reuters-Reporter zufolge von russischen Hubschraubern beschossen. Die britische BBC verifizierte Videos, die einen LKW-Konvoi der Söldner auf der Autobahn M4 Richtung Moskau zeigt. Der Gouverneur der Region rief die Bevölkerung auf, in ihren Häusern zu bleiben.
Prigoschin, ein ehemals Verbündeter von Präsident Putin, hatte mit seinen Söldnern aus der Ukraine kommend zunächst Rostow erreicht. Dort befindet sich das Befehlszentrum der russischen Armee für den Angriffskrieg auf die Ukraine. Es wurde nach Darstellung Prigoschins kampflos eingenommen.
Zwischen Prigoschin und der russischen Führung ist damit der Machtkampf offen entbrannt. Er hatte zuletzt die russische Armee bei ihren Angriffen auf die Ukraine unterstützt - zugleich aber scharfe Kritik an der Strategie des Kreml geübt. Der russischen Armee warf er zudem vor, seine Söldner beschossen zu haben.
Für die Stadt und die Region Moskau gelten inzwischen verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Zudem wurde der russischen Agentur RIA zufolge ein Gesetz erlassen, das Verstöße gegen das Kriegsrecht mit 30 Tagen Haft bestraft werden.
Der Sicherheitsrat von Belarus sagte Russland seine Unterstützung zu. Tschetscheniens Machthaber Kadyrow teilte mit, es befänden sich bereits Teile seiner Armee als Verstärkung auf dem Weg nach Russland.
Lettland hat nach eigenen Angaben die Sicherheitsmaßnahmen an seiner Grenze zu Russland erhöht. Russischen Staatsbürgern werde derzeit die Einreise verweigert, teilte Außenminister Rinkevics mit.
Diese Nachricht wurde am 24.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.