Donnerstag, 09. Mai 2024

Flugzeugabsturz
Russische Ermittler: DNA-Tests bestätigen den Tod von Wagner-Chef Prigoschin

Vier Tage nach einem Flugzeugabsturz nahe Moskau haben russische Behörden offiziell den Tod des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Prigoschin, bestätigt. Nach Identifizierung aller zehn Opfer eines Flugzeugabsturzes stehe fest, dass Prigoschin dazu gehöre, teilte das Ermittlungskomitee mit. Das hätten DNA-Tests ergeben.

28.08.2023
    Wagner-Chef Prigoschin in Militärkleidung
    Russische Ermittler bestätigen: Der Chef der Wagner-Söldner, Prigoschin, ist tot. (picture alliance / AA / Wagner)
    Zuvor hatte Präsident Putin den Tod von Prigoschin bereits indirekt bestätigt und dessen Familie sein Beileid ausgesprochen. Prigoschin sei ein talentierter Mensch gewesen, der aber schwere Fehler gemacht habe, so Putin. Die Maschine war am vergangenen Mittwoch kurz nach dem Start aus bislang ungeklärter Ursache abgestürzt. Das "Wall Street Journal" hatte zuletzt unter Berufung auf US-Sicherkreise geschrieben, vorläufige Einschätzungen deuteten darauf hin, dass eine Bombe an Bord des Flugzeugs explodiert sein könnte. Laut Passagierliste befanden sich Prigoschin und der Wagner-Kommandeur Utkin an Bord.

    Strafe für Revolte?

    Prigoschin hatte vor zwei Monaten kurzzeitig gegen die russische Führung gemeutert. Seine Wagner-Kämpfer waren Richtung Moskau gezogen und hatten auf dem Weg dorthin unter anderem russische Armee-Helikopter abgeschossen. Putin warf Prigoschin Verrat vor und kündigte Strafen an. Der Machtkampf wurde unter Vermittlung des belarussischen Präsidenten Lukaschenko beendet. Demnach erklärte sich Prigoschin dazu bereit, ins Exil nach Belarus zu gehen. Im Gegenzug wurde keine Anklage gegen den Söldnerführer in Russland erhoben.
    Nach dem Flugzeugabsturz wies der Kreml jegliche Verwicklung zurück. US-Präsident Biden erklärte hingegen, in Russland passiere nicht viel, ohne dass Staatschef Putin dahinter stecke. Ein Sprecher der Bundesregierung sagte in Berlin, besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht. Man habe aber keine eigenen Erkenntnisse über die Umstände des Vorfalls.
    Diese Nachricht wurde am 27.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.