Einem russischen Geschäftsmann wird es im Auto von Sankt Petersburg nach Helsinki schnell langweilig. Viel Wald, wenig Verkehr, keine Abwechslung. Was macht er also? Er sucht im Autoradio. Und siehe da: Im UKW-Spektrum zwischen finnischem Wortgeplätscher und englischer Musikeinöde bekannt Klingendes.
Der finnische Privatsender Radio Sputnik funkt aus einem Hochhaus in Helsinki. Zehn russische Mitarbeiter, Sendestudio, Produktionsraum für Werbespots. Geschäftsführer ist ein Finne: Mauri Raveala, Mitte 50. Früher im Russland-Geschäft für einen finnischen Stahlkonzern aktiv. Raveala und zwei russische Geschäftsleute starteten 1999 Radio Sputnik:
"Im finnischen Ministerium für Kommunikation trafen wir auf offene Ohren. Zehntausende Russen leben mittlerweile in Finnland. Es gibt zahlungskräftige Touristen und Geschäftsleute. Ein Hörerpotential.”"
Zwischenzeitlich gab es wirtschaftliche Probleme und Funkstille bei Radio Sputnik. Der Eigentümer wechselte. Heute besitzt der Sankt Petersburger Geschäftsmann Maksim Iwanow mehrheitlich die Station und noch eine gleichnamige in Sankt Petersburg.
""Er ist überhaupt in der Sankt Petersburger Medienlandschaft aktiv. Radio ist für ihn Hobby. Aber sicher steckt noch vielmehr dahinter. "
Auch in Berlin versuchte Radio Sputnik zu landen. Es reichte nicht ganz, um sich gegen 20 Mitbewerber auf dem hart umkämpften Berliner Medienmarkt durchzusetzen. Dafür ist man in Helsinki und entlang der knapp 400 Kilometer langen Europa-Straße zwischen Sankt Petersburg und Helsinki die Nummer eins.
"Sputnik bedeutet soviel wie Begleiter. Wir wollen ein guter Begleiter sein."
Begleitet wird im Zeitgeist des privaten Hörfunks: Gute-Laune-Radio mit Gewinnspielen und Musikwunschsendungen, natürlich Werbung. Aber auch Kurznachrichten zur vollen Stunde, vormittags produziert in Helsinki, nachmittags in Sankt Petersburg. Über eine Telefon-Hotline können Hörer Fragen loswerden.
"Wir berichten über das Kulturangebot Helsinkis und wir unterstützen russische Geschäftsleute bei Firmengründungen in Finnland. Zum Beispiel durch Interviews mit Experten des finnischen Steueramts oder des Handelsregisters."
Das musikalische Ohrenfutter unterscheidet sich von anderen finnischen Dudelradios.
"Unsere Hörerschaft ist verschieden”, sagt Redakteur Konstantin Ranks. "Die hier lebenden Russen wollen Musik aus ihrem Land hören. Der Anteil russischer Titel liegt daher bei 50 Prozent. Wir sind ein modernes Hitradio."
Wem das zu locker-poppig ist, der findet im UKW-Spektrum in Helsinki das russische Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Yleisradio, dem Gegenentwurf zu Radio Sputnik: Ein reines Wortprogramm mit Nachrichten, Beiträgen über Politik, Kultur und Geschichte, Diskussionssendungen. Das Sounddesign - altmodisch.
"Wir berichten vor allem über Finnland, über Entwicklungen und Ereignisse in der finnischen Wirtschaft, Politik und Kultur," erläutert Redaktionschefin Heidi Zidan. Viermal täglich, jeweils 45 Minuten, sendet Yleisradio auf Russisch auf einer UKW-Frequenz in Helsinki. Darüber hinaus können die Programme auf Kurzwelle in Russland empfangen werden. Yleisradio sieht seine Hauptaufgabe darin, in Finnland lebenden Russen die Anpassung an die finnische Gesellschaft zu erleichtern. Zidan führt als Beispiel die letzten Kommunalwahlen an.
"Wir berichteten über das Spektrum der Parteien und ihre Ziele. In den Sendungen kamen russische Emigranten zu Wort, die in den Wahlen kandidierten. Das Feedback war äußerst positiv.”"
Musikalische und sonstige Unterhaltung überlässt Yleisradio neidlos und gern Radio Sputnik. Man sieht sich nicht als Konkurrenz, aber als Ergänzung und Gegengewicht.
""Sputnik ist ein Unterhaltungssender und der Blickwinkel ist anders. Wir legen viel Wert darauf, dass finnische Sichtweisen und Reaktionen sowie Hintergründe und historische Zusammenhänge berücksichtigt werden."
Der finnische Privatsender Radio Sputnik funkt aus einem Hochhaus in Helsinki. Zehn russische Mitarbeiter, Sendestudio, Produktionsraum für Werbespots. Geschäftsführer ist ein Finne: Mauri Raveala, Mitte 50. Früher im Russland-Geschäft für einen finnischen Stahlkonzern aktiv. Raveala und zwei russische Geschäftsleute starteten 1999 Radio Sputnik:
"Im finnischen Ministerium für Kommunikation trafen wir auf offene Ohren. Zehntausende Russen leben mittlerweile in Finnland. Es gibt zahlungskräftige Touristen und Geschäftsleute. Ein Hörerpotential.”"
Zwischenzeitlich gab es wirtschaftliche Probleme und Funkstille bei Radio Sputnik. Der Eigentümer wechselte. Heute besitzt der Sankt Petersburger Geschäftsmann Maksim Iwanow mehrheitlich die Station und noch eine gleichnamige in Sankt Petersburg.
""Er ist überhaupt in der Sankt Petersburger Medienlandschaft aktiv. Radio ist für ihn Hobby. Aber sicher steckt noch vielmehr dahinter. "
Auch in Berlin versuchte Radio Sputnik zu landen. Es reichte nicht ganz, um sich gegen 20 Mitbewerber auf dem hart umkämpften Berliner Medienmarkt durchzusetzen. Dafür ist man in Helsinki und entlang der knapp 400 Kilometer langen Europa-Straße zwischen Sankt Petersburg und Helsinki die Nummer eins.
"Sputnik bedeutet soviel wie Begleiter. Wir wollen ein guter Begleiter sein."
Begleitet wird im Zeitgeist des privaten Hörfunks: Gute-Laune-Radio mit Gewinnspielen und Musikwunschsendungen, natürlich Werbung. Aber auch Kurznachrichten zur vollen Stunde, vormittags produziert in Helsinki, nachmittags in Sankt Petersburg. Über eine Telefon-Hotline können Hörer Fragen loswerden.
"Wir berichten über das Kulturangebot Helsinkis und wir unterstützen russische Geschäftsleute bei Firmengründungen in Finnland. Zum Beispiel durch Interviews mit Experten des finnischen Steueramts oder des Handelsregisters."
Das musikalische Ohrenfutter unterscheidet sich von anderen finnischen Dudelradios.
"Unsere Hörerschaft ist verschieden”, sagt Redakteur Konstantin Ranks. "Die hier lebenden Russen wollen Musik aus ihrem Land hören. Der Anteil russischer Titel liegt daher bei 50 Prozent. Wir sind ein modernes Hitradio."
Wem das zu locker-poppig ist, der findet im UKW-Spektrum in Helsinki das russische Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Yleisradio, dem Gegenentwurf zu Radio Sputnik: Ein reines Wortprogramm mit Nachrichten, Beiträgen über Politik, Kultur und Geschichte, Diskussionssendungen. Das Sounddesign - altmodisch.
"Wir berichten vor allem über Finnland, über Entwicklungen und Ereignisse in der finnischen Wirtschaft, Politik und Kultur," erläutert Redaktionschefin Heidi Zidan. Viermal täglich, jeweils 45 Minuten, sendet Yleisradio auf Russisch auf einer UKW-Frequenz in Helsinki. Darüber hinaus können die Programme auf Kurzwelle in Russland empfangen werden. Yleisradio sieht seine Hauptaufgabe darin, in Finnland lebenden Russen die Anpassung an die finnische Gesellschaft zu erleichtern. Zidan führt als Beispiel die letzten Kommunalwahlen an.
"Wir berichteten über das Spektrum der Parteien und ihre Ziele. In den Sendungen kamen russische Emigranten zu Wort, die in den Wahlen kandidierten. Das Feedback war äußerst positiv.”"
Musikalische und sonstige Unterhaltung überlässt Yleisradio neidlos und gern Radio Sputnik. Man sieht sich nicht als Konkurrenz, aber als Ergänzung und Gegengewicht.
""Sputnik ist ein Unterhaltungssender und der Blickwinkel ist anders. Wir legen viel Wert darauf, dass finnische Sichtweisen und Reaktionen sowie Hintergründe und historische Zusammenhänge berücksichtigt werden."