Hintergrund ist ein Treffen von Donald Trump Jr. mit einer russischen Anwältin im Juni 2016. In der ersten Erklärung dazu hatte es geheißen, es sei vor allem um ein Programm zur Adoption russischer Kinder gegangen. Die "Washington Post" schreibt, diese Version habe der Präsident selbst verfasst. Die Angaben stellten sich kurz danach als unvollständig und irreführend heraus.
Trump Jr. veröffentlichte daher anschließend E-Mails, aus denen hervorging, dass er die Anwältin treffen wollte, weil er auf belastendes Material über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Clinton hoffte. Diese E-Mails waren der erste Beleg dafür, dass die Trump-Seite bereit gewesen war, russische Hilfe im Wahlkampf in Anspruch zu nehmen.
Behörden ermitteln
Präsident Trump steht schon eine Weile wegen des Vorwurfs unter Druck, Mitglieder seiner Wahlkampf-Mannschaft hätten gesetzeswidrige Kontakte zur russischen Regierung gepflegt. Mehrere Ausschüsse des Parlaments sowie die US-Bundespolizei FBI und ein Sonderermittler untersuchen dies. Dabei geht es auch um die Frage, ob Moskau den US-Wahlkampf beeinflusst hat.
Dieser Verdacht ist einer der Gründe für die in der vergangenen Woche vom US-Kongress beschlossenen neuen Sanktionen gegen Russland. Der Kreml reagierte darauf mit der Aufforderung an die USA, das Personal ihrer Vertretungen in Russland deutlich zu verringern. Außerdem wurden Einrichtungen geschlossen, die von der Moskauer US-Botschaft genutzt werden.
(has/hba)