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Nach internationalem Haftbefehl
Russland deutet Rückführung verschleppter ukrainischer Kinder an

Die mit internationalem Haftbefehl gesuchte russische Kinderrechtsbeauftragte Lwowa-Belowa hat die Bereitschaft zur Rückgabe verschleppter ukrainischer Kinder signalisiert.

    Die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa sitzt vor einer blauen Wand im Moskauer Außenministerium. Vor ihr stehen ein Mikrofon und ihr Namensschild.
    Russlands Kinderbeauftragte Lwowa-Belowa wird mit Internationalem Haftbefehl gesucht - und signalisiert nun Bereitschaft, aus der Ukraine verschleppte Kinder wieder mit ihren Familien zusammenzuführen. (picture alliance / dpa / Ulf Mauder)
    Sie würden zurück in die Heimat geschickt, wenn deren Eltern darum bäten, sagte sie in Moskau. Diese sollten ihr schreiben, um ihr Kind wiederzufinden. Bislang sei sie aber "von keinem ukrainischen Verantwortlichen" dazu kontaktiert worden. Lwowa-Belowa lehnte erneut ab, eine vollständige Liste mit Namen der verschleppten ukrainischen Kinder zu veröffentlichen.
    Nach Angaben ihrer Behörde wurden seit Ende März 16 Kinder aus neun Familien wieder mit ihren Angehörigen vereint. 380 ukrainische Waisen habe man bei russischen Pflegefamilien untergebracht. Adoptierte Kinder hätten zusätzlich zu ihrer ursprünglichen die russische Staatsangehörigkeit verliehen bekommen.
    Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte Mitte März wegen der Verschleppungen Haftbefehle gegen die Beauftragte und Präsident Putin erlassen. Die Ukraine wirft Russland die Entführung von mehr als 16.000 Kindern vor.
    Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen forderte Russland auf, die Zwangsverschickung von ukrainischen Kindern zu stoppen. In einer mehrheitlich angenommenen Resolution verlangte das Genfer Gremium zudem Zugang für internationale Experten und humanitäre Helfer.
    Diese Nachricht wurde am 04.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.