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Ukraine
Russland greift großflächig mit Raketen an - auch Atomkraftwerk Saporischschja betroffen

Russland hat die Ukraine großflächig mit Raketen und Drohnen angegriffen. Dabei wurden nach aktuellen Angaben des ukrainischen Innenministeriums mindestens fünf Menschen getötet. 14 Personen seien verletzt worden. Massiv wurde die Energieinfrastruktur attackiert.

    Ein Elektrokraftwerk und ein Bus stehen in Dnipro in der Ukraine nach einem russischen Angriff in Flammen.
    Ein Elektrokraftwerk und ein Bus stehen in Dnipro in der Ukraine nach einem russischen Angriff in Flammen. (AP)
    In der Nacht herrschte in weiten Teilen des Landes Luftalarm. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj setzte die russische Armee 60 Drohnen und etwa 90 Raketen ein. Dabei wurde unter anderem in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja eine Stromleitung gekappt. Die Versorgung laufe nun über eine Ersatzleitung, Gefahr für die Sicherheit des AKW bestehe nicht, hieß es. Das Kraftwerk ist vom russischen Militär besetzt.

    Talsperre getroffen - Bruch nicht befürchtet

    Gleichzeitig wurde bei einem russischen Angriff nach Angaben des Betreibers die Dnipro-Talsperre, der größte Staudamm des Landes, in der Nähe von Saporischschja getroffen. Es bestehe jedoch kein Risiko eines Bruchs. Es gebe ein Feuer in der Anlage.
    Selenskyj erklärte auf Telegram: "Der Welt werden die Ziele der russischen Terroristen klar vorgeführt: Kraftwerke und Energieversorgung, ein Staudamm, gewöhnliche Wohngebäude und sogar ein Oberleitungsbus."

    Explosionen in Charkiw und in der Westukraine

    Das nordöstliche Charkiw - die zweitgrößte Stadt des Landes - meldete in den frühen Morgenstunden mehrere Explosionen russischer Raketen. Laut Bürgermeister Terechow haben die Angriffe auf die Stromversorgung der Stadt gezielt. Es habe Stromausfälle gegeben. Weitere Angriffe wurden aus Gebieten der Westukraine gemeldet, die weit von der Front entfernt liegen.
    Auch in anderen Teilen des Landes war die Stromversorgung unterbrochen. In der Region Dnipropetrowsk waren nach Angaben des Energieversorgers DTEK wegen des Stromausfalls mehr als 1.000 Bergleute unter Tage eingeschlossen. Eine Evakuierung sei angelaufen, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 22.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.