Ukrainische Offensive
Russland ordnet Evakuierung weiterer Orte in Region Kursk an

Russland hat nach dem ukrainischen Militärvorstoß in der Region Kursk weitere Evakuierungen angeordnet. In dem Bezirk Gluschkowo sollen mehr als 17.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie der zuständige Gouverneur mitteilte. Russland hat bislang rund 200.000 Menschen aus dem Grenzgebiet hinausgebracht.

    Ein von ukrainischen Truppen zerstörter russischer Militärkonvoi in der russischen Region Kursk.
    Ein von ukrainischen Truppen zerstörter russischer Militärkonvoi in der russischen Region Kursk. (picture alliance / Anatoliy Zhdanov/ Sipa USA / Kommersant Photo Agency)
    Entlang einer rund 18 Kilometer langen Front auf russischem Territorium soll es noch immer Gefechte geben. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, russische Bomber vom Typ Suchoi-34 ukrainische Stellungen in Kursk beschossen, erklärte das Ministerium.
    Die ukrainischen Streitkräfte nahmen nach eigenen Angaben in der Region Kursk über 100 weitere russische Soldaten gefangen. Das berichtet die Zeitung "Kyiv Independent" unter Verweis auf den Oberkommandierenden Syrskyi. Präsident Selenskyj hatte angekündigt, Soldaten als Faustpfand für weitere Gefangenenaustausche zu nutzen.

    Lage in Belgorod angespannt

    Die russischen Streitkräfte erklärten, sie hätten ukrainische Drohnen über der russischen Oblast Belgorod abgeschossen. Diese grenzt an Kursk und die Ukraine. Auch dort wurde wie zuvor für die benachbarte Oblast Kursk der föderale Ausnahmezustand ausgerufen. Der russische Katastrophenschutzminister Kurenko erklärte, die Lage in Belgorod bleibe komplex und angespannt. Es gebe zahlreiche Tote und Verletzte.

    Kiew plant Pufferzone

    Mit dem Vormarsch in Kursk will die Ukraine nach eigener Darstellung eine Pufferzone schaffen und die heimische Bevölkerung vor russischen Angriffen schützen. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Fläche von mehr als tausend Quadratkilometern unter ihre Kontrolle gebracht. Selenskyj hat bereits mit seiner Regierung über die humanitäre Lage dort und eine Einrichtung einer Militärverwaltung beraten.
    Nach Angaben der ukrainischen Vize-Ministerpräsidentin Wereschtschuk sollen humanitären Organisationen zu einer solchen Pufferzone Zugang erhalten. Zu diesen Organisationen zählen Regierungskreisen in Kiew zufolge wahrscheinlich das Rote Kreuz und die Vereinten Nationen.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.