Ukraine-Krieg
Schwere Kämpfe vor neuen Ukraine-Friedensgesprächen

Unmittelbar vor neuen Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine haben Militärs und Geheimdienste beider Kriegsparteien Angriffe gestartet. In die Verhandlungen gehen beide Seiten mit sehr unterschiedlichen Positionen.

    Entgleister Zug und eingestürzte Brücke in der russischen Region Brjansk
    Entgleister Zug und eingestürzte Brücke in der russischen Region Brjansk (picture alliance / dpa / TASS / Vladimir Loktev)
    Moskau und Kiew unterscheiden sich insgesamt in ihrer Herangehensweise an die Verhandlungen. Die Ukraine will zunächst eine Waffenruhe aushandeln, in deren Verlauf dann der weitere Weg zum endgültigen Frieden besprochen werden könne.
    Kremlchef Putin hatte dagegen im März eine von US-Präsident Trump vorgeschlagene bedingungslose 30-tägige Waffenruhe mit der Begründung abgelehnt, dass sich die Ukraine in der Zeit wiederbewaffnen und neu an der Front sortieren könne. Er will weiterkämpfen, bis die Ukraine den Bedingungen für einen endgültigen Frieden zustimmt. 

    Selenskyj mit klaren Forderungen

    Er habe die ukrainische Position für das Treffen in Istanbul festgelegt, schrieb Selenskyj: eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe, die Freilassung Gefangener und die Rückkehr entführter Kinder. Außerdem sollte ein Treffen auf höchster Ebene vorbereitet werden, um einen verlässlichen und dauerhaften Frieden zu schaffen und Sicherheit zu gewährleisten. 

    Ukraine greift russische Flugplätze und Bahnlinien an

    Nach monatelanger Vorbereitung hat der ukrainische Geheimdienst einen umfassenden Schlag gegen russische Militärflugplätze geführt, von denen regelmäßig Kampfflugzeuge zu Angriffen gegen die Ukraine gestartet sind. Insgesamt seien bei den Angriffen gegen vier Flughäfen, darunter sogar einer bei Irkutsk in Sibirien, über 40 Maschinen zerstört worden, hieß es vom ukrainischen Geheimdienst SBU. 
    Nach offiziell unbestätigten Berichten setzte der ukrainische Geheimdienst Kampfdrohnen ein, die von Verstecken in Holzhäusern gestartet wurden, die auf Lastwagen verladen waren. "Zum richtigen Zeitpunkt wurden die Dächer ferngesteuert geöffnet, und die Drohnen flogen, um russische Bomber anzugreifen", hieß es.
    In der Nacht zum Samstag war nach Angaben des Kiewer Militärgeheimdienstes ein russischer Güterzug gesprengt worden. Der Militärzug mit Treibstofftanks und Güterwagons sei infolge einer Explosion auf dem Gleisbett entgleist, hieß es in der Mitteilung. In der Nacht auf Sonntag hatte es zwei weitere Vorfälle in Russland gegeben. In den Gebieten Kursk und Brjansk entgleisten zwei Züge nach Brückeneinstürzen.
    Laut Gouverneur Bogomas kamen sieben Menschen ums Leben und etwa 70 wurden verletzt, darunter drei Kinder. Er bestätigte Berichte über eine Explosion der Brücke. Das russische Ermittlungskomitee stufte die Brückeneinstürze als "Terrorakt "ein.

    Kiews Militär meldet Tote und Verletzte nach russischem Angriff

    Nach einem russischen Raketenangriff auf eine Ausbildungseinheit der Armee sind nach ukrainischen Angaben mindestens zwölf Soldaten ums Leben gekommen. Außerdem seien mehr als 60 Menschen verletzt worden. Während des Luftalarms habe es keinen Appell oder eine Massenversammlung gegeben, so das Militär. 
    Der Kommandeur des ukrainischen Heers übernahm die Verantwortung für den Zwischenfall und kündigte seinen sofortigen Rücktritt an.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.