NGO
Russland stuft Reporter ohne Grenzen als "unerwünscht" ein

Russland hat Reporter ohne Grenzen zur "unerwünschten" Organisation erklärt und sie damit de facto verboten. Das Justizministerium in Moskau veröffentlichte die Einstufung auf seiner Internetseite. Damit drohen Ermittlungen und Haftstrafen für Menschen, die Geld an die Organisation spenden oder für sie arbeiten.

    Ein Mobiltelefon mit dem Logo der internationalen Organisation Reporter ohne Grenzen vor einer Website.
    Logo der internationalen Organisation Reporter ohne Grenzen (Archivbild) (IMAGO / imagebroker / IMAGO / imageBROKER / Timon Schneider)
    Moskau hat die Presse- und Meinungsfreiheit seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 noch stärker eingeschränkt. Hunderte Regierungskritiker wurden inhaftiert.

    Mehr als 250 ausländische Organisationen für unerwünscht erklärt

    Reporter ohne Grenzen mit Sitz in Paris kritisiert regelmäßig die Einschränkung der Pressefreiheit in Russland und unterstützt Journalistinnen und Journalisten, die dort verfolgt werden. Auf der Internetseite der Organisation heißt es, fast alle unabhängigen Medien seien in Russland verboten, gesperrt oder als sogenannte ausländische Agenten und unerwünschte Organisationen eingestuft. Bislang wurden demnach mehr als 250 ausländische Organisationen für unerwünscht erklärt, die meisten aus den EU-Staaten, den USA und der Ukraine. Darunter fallen etwa Amnesty International und Greenpeace.
    Reporter ohne Grenzen erstellt jedes Jahr einen Index der Pressefreiheit. Russland gehört demnach auch 2025 zu den Staaten, in denen die Presse am wenigsten frei ist. Das Land liegt auf Platz 171 von 180 Ländern.
    Diese Nachricht wurde am 14.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.