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Raumfahrt
Russland will erste Mondmission seit fast 50 Jahren starten

Russland will in der Nacht auf Freitag eine Raumsonde zum Mond schicken. Es ist die erste russische Mondmission seit fast 50 Jahren. Eine Sojus-Trägerrakete soll Luna-25 zum Mond bringen. Das Landefahrzeug soll dann in der Nähe des Südpols des Mondes "auf schwierigem Gelände" aufsetzen.

    Die Raumsonde "Luna-25" der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos
    Russische Raumsonde "Luna-25" zur Erforschung des Mondes (picture alliance / dpa / TASS / Sergei Bobylev)
    Nach Angaben der russischen Weltraumorganisation Roskosmos wird der Flug zum Mond zwischen viereinhalb und fünfeinhalb Tagen dauern. Mindestens ein Jahr lang soll Luna-25 dann Bodenproben entnehmen und analysieren. Luna-25 ist wegen der langen Mondnacht - eine Mondnacht entspricht rund 14 Erdentagen - und Temperaturen von minus 170 Grad Celsius auf dem Mond mit speziellen Wärmeblöcken ausgestattet, damit Messstationen und andere Apparaturen an Bord der Sonde keinen Schaden nehmen. Mit an Bord ist etwa auch ein Detektor für radioaktive Strahlung. Gemessen werden können nach Angaben von Roskosmos außerdem alle natürlich vorkommenden Elemente des Periodensystems von Wasserstoff bis Uran.
    Russland will mit der Mission den Bau einer Raumstation auf dem Mond vorbereiten. Nach früheren Angaben sollte die Station bis 2040 errichtet werden. Der Start der Raumsonde war aber mehrmals verschoben worden. Erster geplanter Starttermin war 2012, zuletzt war der Mai 2022 anvisiert worden, der Start fand aber wegen technischer Probleme nicht statt. Ursprünglich hatte Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem russischen Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine vor mehr als 17 Monaten beendete die Esa die Zusammenarbeit mit Roskosmos.
    Diese Nachricht wurde am 10.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.