
Bundeskanzler Scholz sprach von einer schlechten Botschaft und warf Russland vor, sich für ein gutes Miteinander in der Welt nicht verantwortlich zu fühlen. Außenministerin Baerbock warf dem russischen Präsidenten Putin vor, den Hunger als Waffe einzusetzen.
Der Grünen-Politiker Wagener wertete das Vorgehen Moskaus als Teil der russischen Kriegspolitik. Präsident Putin setze auf Hunger und Gewalt, um seine Ziele durchzusetzen, sagte Wagener im Deutschlandfunk. Zum einen wolle er die Landwirtschaft in der Ukraine als Einnahmequelle schwächen, zum anderen Verhandlungsmasse gegen westliche Sanktionen gegen Russland schaffen. Vor allem afrikanische Länder sind abhängig von den Lieferungen aus der Ukraine.
Der CDU-Außenpolitiker Röttgen hatte dem russischen Präsidenten Putin mit Blick auf das Abkommen am Morgen Erpressung vorgeworfen. Röttgen sagte im Deutschlandfunk, Putin nehme die hungernden Menschen in Afrika als Geisel, um vom Westen ein politisches Lösegeld zu erpressen.
Türkei will sich um Vermittlung bemühen
Die Türkei kündigte an, sich um eine Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland zu bemühen. Der chinesische UNO-Botschafter Zhang teilte mit, es könne immer noch eine Lösung geben, wenn alle Bedenken - auch die Russlands - berücksichtigt würden.
Zuvor hatte Russland erklärt, man werde das heute auslaufende Abkommen nicht mehr verlängern, solange die Forderungen für den Export des eigenen Getreides nicht erfüllt sein. Russland fordert unter anderem Sanktionserleichterungen beim Export von Dünge- und Lebensmitteln. Die Ukraine will ihre Exporte über das Schwarze Meer trotz des vorläufigen Endes des Getreideabkommens fortführen. Präsident Selenskyj ließ über einen Sprecher erklären, es gebe Schiffseigner, die bereit seien, die Lieferungen fortzusetzen.
Weiterführende Informationen
In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
Diese Nachricht wurde am 17.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.