Montag, 29. April 2024

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Russland
Zahlreiche Tote bei Bombenanschlag

Bei einem Bombenanschlag auf einen Bahnhof in der südrussischen Stadt Wolgograd sind mindestens 16 Menschen getötet worden, zahlreiche weitere wurden verletzt. Die russischen Behörden machen eine tschetschenische Selbstmordattentäterin verantwortlich.

29.12.2013
    Vor dem Bahnhof von Wolgograd stehen hinter einerm rot-weißen Flatterband Polizisten und Feuerwehrleute.
    Russische Feuerwehrleute und Sicherheitspersonal untersuchen die Schäden am Bahnhof in Wolgograd. (AFP photo / stringer)
    Ersten Ermittlungen zufolge ereignete sich die Explosion gegen 12.45 Uhr nahe dem Eingang des Bahnhofs. Dort warteten wegen der Neujahrsferien besonders viele Menschen an einer Sicherheitsschleuse auf die Kontrolle ihres Gepäcks. Mindestens 27 Menschen wurden in Kliniken gebracht. Ein in einem Beitrag der "Tagesschau" gezeigtes Video verdeutllicht die Wucht der Detonation.
    Es ist der schwerste Anschlag außerhalb der instabilen Nordkaukasus-Region seit drei Jahren. Erst im Oktober hatte sich in Wolgograd eine Selbstmordattentäterin in einem Bus in die Luft gesprengt und sechs Menschen getötet. Am Freitag waren in Pjatigorsk im Nordkaukasus drei Menschen durch eine Autobombe ums Leben gekommen. In dieser Region gibt es einen gut vernetzten bewaffneten Untergrund aus islamistischen Kämpfern, die sich gezielt Vertreter des Staates zum Ziel nehmen, wie DLF-Korrespondentin Gesine Dornblüth berichtet.
    Neue Sorgen um Sicherheit der Olympischen Spiele
    Die Anschläge wecken weniger als sechs Wochen vor den Olympischen Spielen in der Schwarzmeerstadt Sotschi neue Sorgen um die Sicherheit um das Großereignis. Sotschi liegt rund 700 Kilometer von der Industriemetropole Wolgograd, die bis 1961 Stalingrad hieß, entfernt. Der tschetschenische Islamistenführer Doku Umarow hatte zu Anschlägen aufgerufen, um die Spiele zu stören. Er wirft Präsident Wladimir Putin eine "blutige Besatzungspolitik" im Nordkaukasus vor. Der Kreml verspricht aber sichere Wettkämpfe.
    Die Spiele im Februar gelten als Prestigeprojekt von Präsident Putin. Dieser forderte eine schnelle Aufklärung des Anschlags und sagte den Verletzten und Angehörigen unbürokratische Hilfe zu. Die Nato verurteilte das Selbstmordattentat im russischen Wolgograd. Generalsekretär Rasmussen sprach von einem Terroranschlag, der durch nichts zu rechtfertigen sei. Die Nato und Russland stünden Seite an Seite, wenn es darum gehe, den Terror zu bekämpfen.