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Tschechien
Saazer Hopfenlandschaft und Trockensteinbauten auf Menorca werden Unesco-Welterbe

Die Landschaft des Saazer Hopfens in Tschechien und die Trockensteinbauten auf der Baleareninsel Menorca zählen ab sofort zu den Weltkulturerbestätten. Das gab das Unesco-Welterbekomitee nach seiner Sitzung in der saudischen Hauptstadt Riad bekannt.

    Die Trockensteinbauten auf Menorca. Eine Frau geht hindurch.
    Die Trockensteinbauten auf Menorca stammten aus der Bronze- und späten Eisenzeit. (IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Matthias Oesterle)
    Der Anbau und die Verarbeitung der Kulturpflanze prägten die Stadt Zatec - auf Deutsch Saaz - und ihre Umgebung seit Jahrhunderten, teilte das Kulturministerium in Prag mit. Der Saazer Hopfen verleiht dem klassischen tschechischen Pils seine bitter-herbe Geschmacksnote. Die Entscheidung für die Hopfenlandschaft fiel bei der laufenden Welterbe-Sitzung im saudi-arabischen Riad.
    Die Trockensteinbauten auf Menorca stammten aus der Bronze- und späten Eisenzeit. Die aus großen Steinblöcken und ohne Mörtel errichteten Rundbauten gäben Auskunft sowohl über die gesellschaftlichen als auch religiösen Strukturen der frühen Inselbewohner, erklärte das Komitee.
    Aus Europa stammen demnach noch zwei weitere Neuaufnahmen: die moderne Architektur in Litauens alter Hauptstadt Kaunas sowie das Maison Carree, ein gut erhaltener römischer Tempel aus dem 1. Jahrhundert nach Christus im französischen Nimes. Des Weiteren kamen hinzu die antike Stadt Gordion in der heutigen Türkei, die kosmologische Achse von Yogyakarta in Indonesien, die drei Heiligen Tempelkomplexe der Hoysala in Indien, der archäologische Park Tak'alik Ab'aj in Guatemala, die Kulturlandschaft des Khinalig-Volkes und die Wanderroute Köc Yolu in Aserbaidschan, der Bale-Mountains-Nationalpark in Äthiopien, die Astronomischen Observatorien der Universität Kasan in Russland sowie Siedlungsmuster aus dem 9. Jahrhundert auf der tunesischen Insel Djerba.
    Zuvor waren die persischen Karawansereien im Iran mit ihren mehr als 50 historischen Herbergen und die jüdisch-mittelalterlichen Stätten in Erfurt - wie die Alte Synagoge, die Mikwe und ein Wohnhaus - in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen worden.
    Diese Nachricht wurde am 18.09.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.