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Magdeburg
Sachsen-Anhalt erinnert nach Absage des Holocaust-Gedenkens im Landtag mit stiller Kranzniederlegung an Opfer

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt und der dortige Landtag haben mit einer stillen Kranzniederlegung an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

    Das barocke Gebäude des Landtages von Sachsen-Anhalt am Domplatz in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) aufgenommen am 26.10.2015.
    Ursprünglich sollte im Landtag von Sachsen-Anhalt eine zentrale Gedenkveranstaltung für die Opfer der Nationalsozialisten stattfinden. Dafür wird nun ein Ausweichtermin gesucht. (dpa/picture alliance Jens Wolf)
    Landtagspräsident Schellenberger sprach das Totengedenken am Denkmal der verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma. Es sei eine bleibende Aufgabe, mahnend an die Verbrechen zu erinnern und entschieden dafür einzutreten, dass Menschen keine Verbrechen erleiden müssten, sagte der CDU-Politiker. Diese Verpflichtung sei präsenter denn je.
    Zu dem Gedenken waren auch Vertreter der Stadt Magdeburg, der Religionsgemeinschaften und anderer gesellschaftlich relevanter Gruppen gekommen.

    Ausweichtermin für Gedenken im Landtag

    Ursprünglich sollte heute eine zentrale Gedenkveranstaltung im Landtag stattfinden. Diese hatte Schellenberger wegen einer parallel angemeldeten Bauerndemo abgesagt. Die Landwirte hatten daraufhin ihre Veranstaltung auf diesen Sonntag verschoben. Das Gedenken im Landtag fand dennoch nicht statt. Man habe bereits alle Gäste ausgeladen, hieß es. Als Ausweichtermin steht laut Mitteldeutschem Rundfunk der 1. März im Raum.
    Der Bauernbund erklärte, man habe niemals vorgehabt, in Konflikt mit der Gedenkstunde zu geraten, da man diese sehr respektiere. Wie die Staatskanzlei dem MDR mitteilte, hatte Ministerpräsident Haseloff seine Teilnahme an den Bauernprotesten wegen des Holocaust-Gedenktages abgesagt.
    Diese Nachricht wurde am 27.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.