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Sachsen
Die Rückkehr der Wölfe

Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde der Wolf auch in Ostdeutschland unter Schutz gestellt. Nicht jeder freut sich darüber, denn immer wieder gibt es im Freistaat Sachsen Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere. Fast alle getöteten Tiere waren geschützte Herdentiere. Kritiker befürchten das komplette Ende von Schafzucht auf der Weide.

Von Nadine Lindner | 30.04.2015
    Ein Rudel Wölfe im Tier-Freigelände im Nationalpark Bayerischer Wald bei Neuschönau, 2009
    Für das laufende Jahr bestätigt das Wolfsbüro 33 Tiere, die von Wölfen getötet wurden. (picture alliance / dpa / ZB / Patrick Pleul)
    Der Wolf ist in Sachsen ein alter Bekannter: Nach Angaben des Wolfsbüros Lausitz ist der Freistaat das Bundesland mit den meisten Wolfsrudeln. Denn es gibt 10 Wolfsrudel und zwei Wolfspaare.
    Das Hauptverbreitungsgebiet in Sachsen ist die Niederlausitz im Grenzgebiet zu Polen und Brandenburg. Dort sind Wölfe teilweise auch in alten Tagebauen oder Truppenübungsplätzen zu Hause. Ein Rudel lebt im Zittauer Gebirge an der tschechischen Grenze.
    Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde der Wolf auch in Ostdeutschland unter Schutz gestellt. Damit waren die Voraussetzungen für eine natürliche Wiederbesiedlung in Deutschland geschaffen. Im Jahr 2000 gelang es einem aus Polen zugewanderten Wolfspaar in der Oberlausitz in Sachsen erstmals seit circa 150 Jahren wieder Welpen in Deutschland aufzuziehen.
    Des Einen Freud ist des anderen Leid: Seit 2002 gibt es im Freistaat Sachsen immer wieder Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere. Für das laufende Jahr bestätigt das Wolfsbüro 33 Tiere, die von Wölfen getötet wurden. Fast alle der toten Tiere waren geschützte Herdentiere. Kritiker befürchten weitere Einbußen für Schafzüchter und fürchten das komplette Ende von Schafzucht auf der Weide. Das Land Sachsen fördert allerdings Einrichtung von Zäunen mit öffentlichen Geldern und vergibt Ausgleichszahlungen bei Schäden.