Sonntag, 05. Mai 2024

"Brutal umständlich"
Sachverständigenrat: Mehr Fachkräfte lösen Problem im Gesundheitsbereich nicht

Der Sachverständigenrat "Gesundheit und Pflege" hat sein Gutachten zum Thema Fachkräfte im Gesundheitswesen vorgelegt.

25.04.2024
    Prof. Dr. rer. oec. Jonas Schreyoegg, Stellv. Vorsitzender des Sachverstaendigenrat Gesundheit und Pflege; gemeinsam mit Prof. Dr. PH Melanie Messer, Stellv. Vorsitzende des Sachverstaendigenrat Gesundheit und Pflege, und Prof. Dr. med. Michael Hallek, Vorsitzender des Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege, in der Bundespressekonferenz zur Vorstellung des Gutachtens. '
    Bundespressekonferenz zur Vorstellung des Gutachtens "Fachkräfte im Gesundheitswesen. Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource." (picture alliance / Flashpic / Jens Krick)
    Der Vorsitzende des Gremiums, Hallek, sagte in Berlin, die Verschwendung von Fachkräften im Gesundheitsbereich müsse aufhören. Die Arbeit in der Pflege und Krankenversorgung müsse neu und intelligenter organisiert werden, bei gleicher Qualität. Ein reines Mehr an Personal löse kein Problem. Hallek sagte wörtlich: "Wir sind brutal umständlich organisiert in Deutschland." Viel Geld werde verbrannt, Fachkräfte seien überlastet, und die Bürger würden nicht zufriedenstellend versorgt.
    Im internationalen Vergleich sei die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitsbereich relativ zur Einwohnerzahl in Deutschland in der Spitzengruppe. Anders sehe es pro behandeltem Fall aus. Dort lande Deutschland international gesehen nur im unteren Drittel. Das liegt nach Ansicht der Sachverständigen an einer hohen Zahl stationärer Patienten und einer langen Verweildauer im Krankenhaus. Auch gebe es in Deutschland mehr Teilzeitkräfte. Entsprechend brauche es viele Arbeitskräfte, um eine volle Stelle zu besetzen.
    Diese Nachricht wurde am 25.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.