Die geschlechtliche Zeugung, bei der die Keimzellen von Frau und Mann zusammenkommen müssen, um ein neues Lebewesen entstehen zu lassen, ist bei Säugetieren – aber nicht nur bei ihnen – die Norm. Die Alternative der Parthenogenese oder Jungfernzeugung kennt man dagegen weitgehend nur von Pflanzen und Wirbellosen, obwohl sie auch bei manchen Fischen oder Eidechsen und sogar bei Truthähnen vorkommt. Unter Säugetieren war bislang kein Fall von Jungfernzeugung bekannt. Allerdings berichten jetzt Wissenschaftler aus Japan und Südkorea von einer parthenogenetisch gezeugten Maus. Das Kaguya getaufte Tier überlebte als einziges von 471 derart erzeugten Embryonen bis zum Erwachsenenalter und hat inzwischen eigene Babys, die allerdings auf natürliche Weise gezeugt wurden.
Die Forscher verfolgten mit dem Experiment eine bestimmte Fragestellung, "hat imprinting", so der Entwicklungsbiologe Professor Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, "etwas mit dem Verhindern von Parthenogenese zu tun". Imprinting ist die geschlechtsspezifische Überprägung der Gene, die schon lange im Verdacht standen, die Entstehung eines lebensfähigen Embryos aus den Keimzellen eines Geschlechts zu verhindern. Die Prägung schlägt sich in unterschiedlichen Aktionsfeldern nieder, die die Gene der beiden Eltern im Embryo übernehmen. Weibliche Gene sind mehr für die Entwicklung des Fetus zuständig, Spermiengene mehr für die Entwicklung der Umgebung, etwa von Plazenta und Fruchtblase. Bislang starben alle Säuger-Embryonen, die künstlich aus den Keimzellen eines Geschlechtes geschaffen wurden, weil sie Defizite in einem Bereich nicht ausgleichen konnten.
Das Experiment aus Asien hat diese Schranke jetzt durchbrochen. Allerdings geschah das um den Preis eines gewaltigen Aufwands und einer großen Zahl von Fehlschlägen. Die Forscher verwendeten eine reife Eizelle und eine noch unreife, die noch nicht stark überprägt war und überdies künstlich in Richtung männlicher Keimzelle gedrängt wurde. Überdies ist Kaguya die einzige Überlebende von 471 Embryonen. Damit ist die Erfolgsrate der künstlichen Parthenogenese noch geringer als die des Klonens.
[Quelle: Grit Kienzlen]
Die Forscher verfolgten mit dem Experiment eine bestimmte Fragestellung, "hat imprinting", so der Entwicklungsbiologe Professor Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, "etwas mit dem Verhindern von Parthenogenese zu tun". Imprinting ist die geschlechtsspezifische Überprägung der Gene, die schon lange im Verdacht standen, die Entstehung eines lebensfähigen Embryos aus den Keimzellen eines Geschlechts zu verhindern. Die Prägung schlägt sich in unterschiedlichen Aktionsfeldern nieder, die die Gene der beiden Eltern im Embryo übernehmen. Weibliche Gene sind mehr für die Entwicklung des Fetus zuständig, Spermiengene mehr für die Entwicklung der Umgebung, etwa von Plazenta und Fruchtblase. Bislang starben alle Säuger-Embryonen, die künstlich aus den Keimzellen eines Geschlechtes geschaffen wurden, weil sie Defizite in einem Bereich nicht ausgleichen konnten.
Das Experiment aus Asien hat diese Schranke jetzt durchbrochen. Allerdings geschah das um den Preis eines gewaltigen Aufwands und einer großen Zahl von Fehlschlägen. Die Forscher verwendeten eine reife Eizelle und eine noch unreife, die noch nicht stark überprägt war und überdies künstlich in Richtung männlicher Keimzelle gedrängt wurde. Überdies ist Kaguya die einzige Überlebende von 471 Embryonen. Damit ist die Erfolgsrate der künstlichen Parthenogenese noch geringer als die des Klonens.
[Quelle: Grit Kienzlen]