
Sat.1 habe sich entschieden, die Show "Was ist in der Box?" am 12. September nicht zu starten, teilte ein Sprecher des Senders mit. "Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten." Mockridge habe schnell erkannt, was er mit diesen Sätzen alles falsch gemacht habe. Er habe sich deshalb öffentlich glaubhaft entschuldigt.
Umstrittene Äußerung fiel in einem Podcast
In einem Podcast hatte Mockridge Athletinnen und Athleten der Spiele in Paris verhöhnt. "Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken - und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen", sagte Mockridge in dem Podcast "Die Deutschen" unter anderem. Der Talk wurde bereits Mitte August veröffentlicht.
Nach großer Kritik an seinen Aussagen ruderte er zurück und entschuldigte sich bei den Sportlern. "Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen – besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele", schrieb Mockridge bei Instagram. Aus seiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe er immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den er gefeiert habe. "Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid."
Scharfe Kritik von Silbermedaillengewinner Niko Kappel
Unter anderem Kugelstoß-Weltmeister und Paris-Silbermedaillengewinner Niko Kappel kritisierte die Mockridge-Äußerungen scharf. Kappel sagte auf dpa-Anfrage: "Luke Mockridge und seine beiden Mitstreiter haben Pech, dass Menschenverachtung, Ignoranz und Geschmacklosigkeit nicht paralympisch sind. Sonst hätten sie diese tollen Spiele als Athleten erleben können und wären heiße Gold-Kandidaten gewesen."
Vor der Entschuldigung hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) auf die Verspottung mit einer Einladung für Mockridge reagiert, die dieser angenommen hatte. Er freue sich auf den Perspektivwechsel und darauf, aktiv zu lernen, erklärte Mockridge.
Diese Nachricht wurde am 09.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.