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Satelliten in Serienproduktion
Riesige Konstellationen im Orbit geplant

"New Space", der "neue Weltraum", ist ein Schlagwort, das manche als bedrohlich empfinden, andere als überfällige Befreiung der Raumfahrt von verkrusteten Strukturen. Was immer genau mit diesem Begriff gemeint ist – es ist klar, dass sich die Raumfahrt derzeit rapide wandelt.

Von Dirk Lorenzen | 10.08.2016
    Das Internet der Zukunft? Die geplante Riesenkonstellation der OneWeb-Satelliten. (Zeichnung)
    Das Internet der Zukunft? Die geplante Riesenkonstellation der OneWeb-Satelliten. (Zeichnung) (Airbus)
    Das betrifft nicht so sehr die vermeintlich privaten Unternehmungen wie SpaceX, die kaum eigenes Geld ausgeben, sondern vor allem von staatlichen Aufträgen in den USA leben – etwa für die Flüge zur Raumstation oder den Start von Militärsatelliten. Die größten Veränderungen gibt es in der Industrie. Für die beteiligten Ingenieure ist dies oft ein fast schockierendes Erlebnis.
    Bisher hat eine große Firma wie Airbus ein gutes Dutzend Satelliten im Jahr hergestellt – buchstäblich in einem Manufakturbetrieb von Hand. Alle Komponenten wurden vor dem Einbau intensiv getestet. Die Kosten für solche Satelliten liegen meist bei einigen hundert Millionen Euro. Das Unternehmen OneWeb will ab 2018 einen weltweiten Internetzugang aus dem All anbieten. Dafür werden sage und schreibe 648 Satelliten gebraucht, später kommen noch Hunderte Ersatzstücke hinzu. Die müssen binnen zwei Jahren gebaut werden, wiegen alle nur um 150 Kilogramm und kosten pro Stück weniger als eine Million Euro.
    Die ersten zehn entstehen als Test im Airbus-Werk in Toulouse, die Serienproduktion erfolgt in einer eigens gebauten Anlage in Florida. Erstmals werden Satelliten jetzt in Montagelinien gefertigt, wie man sie sonst nur vom Flugzeug- oder Automobilbau kennt.