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Saturn dreht sich schneller

Vor mehr als 2500 Jahren formulierte der griechische Philosoph Heraklit einen Gedanken, der später von Platon mit dem Aphorismus "panta rhei – alles fließt" umschrieben und überliefert wurde. Übertragen auf die Objekte des Himmels hätte Platon auch sagen können "alles dreht sich", denn es gibt wohl keinen Himmelskörper, der nicht rotiert.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Mitunter ist die Bestimmung einer Rotationsdauer allerdings schwierig. So konnten die Astronomen die Drehung der ständig unter einer Wolkendecke verborgenen Venusoberfläche erst mit Hilfe von Radarbeobachtungen nachweisen und messen.

    Noch schwieriger ist es, wenn – wie im Falle der Riesenplaneten Jupiter und Saturn – gar keine feste Oberfläche existiert. Wiederkehrende Wolkenformationen – etwa der Große Rote Fleck auf dem Jupiter – strömen selbst durch die Atmosphäre und zeigen entsprechend die Rotationsdauer des Planeten nur ungefähr an.

    Als in den Jahren 1980 und 81 die Voyagersonden am Saturn vorbeizogen, suchte man daher – wie zuvor schon bei Jupiter – nach Signalen, die auf das mit herum gewirbelte Magnetfeld des Planeten zurückgeführt wurden. Sie erwiesen sich allerdings im Nachhinein als trügerisch, denn ähnliche Beobachtungen von der Raumsonde Cassini ergaben 2004 einen um rund 8 Minuten längeren Wert.

    Jetzt haben Forscher die Rotationsdauer des Ringplaneten anhand neuer Messungen und Modellrechnungen zu den atmosphärischen Strömungen bestimmt: 10 Stunden und 34 Minuten sollen es sein – rund 5 Minuten kürzer als zuvor angenommen.


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