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Saturn in Opposition

Sehr viel Substanz haben die Saturnringe nicht. Sie sind kaum einen Kilometer dick und ihre gesamte Materie wäre zusammengefasst nicht mehr als die eines kleinen Mondes. Aber die unzähligen kleinen Partikel in den Ringen reflektieren das Sonnenlicht und machen den Ringplaneten dadurch wesentlich heller, als er ohne seine Ringe wäre - und um vieles schöner.

Von Damond Benningfield |
    Die Auswirkung der Saturnringe auf die Helligkeit des Planeten können wir zur Zeit besonders gut beobachten. Heute Nacht steht der Planet in Opposition zur Sonne. Das bedeutet: er geht bei Sonnenuntergang auf und bleibt bis zum Sonnenaufgang sichtbar. Auch ist er auf das ganze Jahr bezogen jetzt der Erde am nächsten. Der hübscheste Planet ist in diesen Nächten also besonders hell.

    Wie bei der Erde ist auch Saturns Rotationsachse gekippt. Zur Zeit scheint er sich von der Erde aus gesehen nach hinten zu neigen. Wir blicken auf einen großen Teil der Ringe, die den Planeten momentan fast doppelt so hell erscheinen lassen, als er es ohne sie wäre.

    Das ist jedoch nicht immer so. Nahezu 30 Jahre benötigt Saturn für eine Umlaufbahn um die Sonne. In diesem Zeitraum blicken wir zweimal direkt auf die Ringkante - können den Saturnschmuck dann also gar nicht oder nur als hauchdünne Scheibe sehen. Das wird im Jahr 2009 wieder der Fall sein. Dann ist der Planet nicht besonders hell.

    European Adaptation: Ursula Vaughan
    © 1998-2005 The University of Texas McDonald Observatory
    Unterstützt von NASA und Universitätssternwarte München