
Das örtliche Kulturerbe zu bewahren und es gleichzeitig mit fernen Klangquellen zu verschmelzen, ist eines seiner leidenschaftlich verfolgten Anliegen. Favata, in Alghero an der Nordwestküste Sardiniens geboren, spielt neben Saxofonen und Klarinetten diverse ethnische Blasinstrumente. Mit ihnen begibt er sich auf Spurensuche - nicht nur in seiner Heimat. Manchmal klingt der Südländer ausgesprochen nordisch und verweist flugs darauf, dass auch Sardiniens Topographie wie die norwegische Landschaft Einsamkeit, Schroffheit und Wildheit zu bieten habe. Seine Musik vereint zeitgenössischen Jazz, imaginäre Folklore, Minimalismus, Avantgarde und Soundscapes. Eine Schnittmenge, die Enzo Favata auch auf einem eigenen Jazzfestival präsentiert: "Musica sulle Bocche", benannt nach der Bocche di Bonifacio, der Meerenge zwischen Korsika und Sardinien.