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Phthalat
Schadstoff in Urinproben: Ersteinschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat zu Berichten über erhöhte Konzentrationen eines Phthalat-Schadstoffs in Urinproben Stellung genommen. Die nachgewiesen Mengen bewegten sich in einem Bereich, der auch bei anderen Phthalaten im Rahmen von Reihenuntersuchungen nachgewiesen worden sei, heißt es in einem vorläufigen Bericht.

    Projektleiterin Yvonni Chovolou, Toxikologin des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) Nordrhein-Westfalen nimmt tiefgefrorene Urinproben aus einem Gefrierschrank in einem Labor.
    Spuren eines Weichmachers wurden im Urin von Kindern nachgewiesen. (Archivbild) (picture alliance / dpa / Bernd Thissen)
    Es bestehe derzeit kein Anlass für eine erhöhte Besorgnis. Das Bundesinstitut hat nach eigenen Angaben die nachgewiesenen Werte anhand von Modellrechnungen bewertet.
    Phthalate sind chemische Verbindungen, die vor allem als Weichmacher in Kunststoffen eingesetzt werden. Bestimmte Phthalate stehen in Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit und Gesundheit zu beeinträchtigen. Die Ursache für die nun nachgewiesenen erhöhten Werte sind bislang nicht geklärt. Diskutiert werden als Quelle unter anderem Sonnenschutzmittel. Im Verdacht steht ein bestimmter UV-Filter, der DnHexP als Verunreinigung enthalten könnte. 

    Phthalat in Urinproben von Erwachsenen und Kindern entdeckt

    Das Umweltbundesamt (Uba) hatte vor Kurzem darüber informiert, im Urin zahlreicher Menschen in Deutschland MnHexP entdeckt zu haben. Das Uba wies das Abbauprodukt des Weichmachers DnHexP im Urin Erwachsener nach, eine Behörde in Nordrhein-Westfalen in dem von Kindergartenkindern. Der Stoff darf laut Uba in der EU seit 2023 ohne Zulassung grundsätzlich nicht mehr verwendet werden. Zulassungsanträge seien nicht gestellt worden.