Franz Josef Bettag bewohnt mit seiner Familie den aufgegebenen Bauernhof seiner Eltern im pfälzischen Dudenhofen. Er deutet ins Grüne und sagt:
Also wir sehen hier in 150 Metern Entfernung einen Mobilfunkturm mit 20 Antennen oder Sendern, das kann man nicht genau sagen. Das Problem ist, man bekommt keine Information von Betreibern und der Telekom.
Als Bettag und seine Familie im letzten Jahr plötzlich unter massiven Schlaf und Konzentrationsstörungen litten sowie unter trockenen Augen, Mund- und Nasen-Schleimhäuten, da führten sie das zunächst nicht auf den Mobilfunkturm zurück. Denn der stand ja schon fast 10 Jahre in der Nachbarschaft, ohne dass sie Auswirkungen der Hochfrequenz-Strahlen bemerkt hätten. Dennoch forschte Franz-Josef Bettag auch in Richtung Mobilfunk und fand heraus, dass der Turm soeben mit dem neuen digitalen Übertragungsverfahren nachgerüstet worden war, nämlich,
... dass da zwei UMTS-Antennen dran hängen. Das sind Test-Antennen, und da wird ordentlich was rein gepulvert. Und nach Nachforschungen habe ich dann rausgefunden, dass die nachts um zwei hochgefahren oder abgefragt. Genaueres konnte ich nicht rausfinden, aber ich wusste, dass die sendet.
Der Künstler ist einer von 150 Betroffenen, die seit Ende letzten Jahres den Fragebogen des Mainzer Internetportals ausfüllten, die meisten davon machten den Mobilfunk als Quelle ihrer gesundheitlichen Probleme aus. 100 Meldungen kommen aus Rheinland-Pfalz, zu wenig, um repräsentative Aussagen darüber machen zu können, welches Ausmaß das reale oder auch eingebildete Leiden unter elektromagnetischen Feldern in der Bevölkerung annimmt. Doch im zweiten Teil des Projekts sollen sich die Probanden, die zustimmen, umweltmedizinischen Untersuchungen am Mainzer Universitätsklinikum unterzeihen. Joachim Schüz, Leiter des Wachhund-Projekts, erhofft sich davon Erkenntnisse, ob es ursächliche Zusammenhänge zwischen Beschwerden und Mobilfunk-Strahlung gibt:
Wenn wir uns jetzt vorstellen, dass gerade bei den Elektro-Magnetischen Feldern nur ein Teil der Bevölkerung betroffen ist, weil es diese Elektrosensibilität vielleicht physiologisch gibt, dann ist es möglicherweise der richtige Weg, in Forschungsprojekten auch nur mit diesen Betroffenen zu arbeiten. Und dass man einen Effekt vielleicht bislang nur deshalb nicht gesehen hat, weil man oft mit gesunden Probanden in solchen Studien gearbeitet hat.
Doch viele Mobilfunk-Gegner halten es für verharmlosend, gravierende Beschwerden wie Schwindel, Erschöpfung und chronische Infektionen als Problem einer Minderheit von 3, 4 Prozent Elektrosensibler hinzustellen. Auch Franz-Josef Bettag bezeichnet sich nicht als Elektrosensibel. Am zweiten Teil der Studie will er nicht teilnehmen, weil er fürchtet, dass sie mehr verschleiert als aufdeckt. Wenn man das Strahlen-Risiko ernsthaft abschätzen wolle, müsse man sagen:
... wir nehmen ein paar Türme bzw. Sendanlagen raus und machen über einen längeren Zeitraum 5-6000 Leuten über einen längeren Zeitraum, um zu sehen, was sind tatsächliche Beschwerden, was ist eingebildet, was hat andere Ursachen. Aber 150 Leute - das ist Quatsch, das kann nicht funktionieren, da kriegt man keine umfassenden Ergebnisse.
Ortswechsel: Rainer Weinbach lebt bei Worms und hat seit geraumer Zeit schlechte Blutwerte, ist geplagt von Schlaf- und Ruhelosigkeit. Schuld daran sei der Mobilfunkmast auf einem Gebäudedach in der Nachbarschaft. Anders als Franz-Josef Betag will Rainer Weinbach an klinischen Studien in Mainz teilnehmen:
Ich bin fest davon überzeugt, dass uns die Studie Vorteile bringt, weil man darüber diskutiert, und die politisch Verantwortlichen werden die Studie beachten müssen.
Über das Mainzer Wachhund-Projekt sind der Pfälzer und der Rheinhesse unterschiedlicher Meinung, in ihren Forderungen an Politik und Mobilfunk-Betreiber stimmen sie überein:
Ich meine, wir brauchen nicht diese hohen Grenz- und Strahlungswerte. – Für uns ist es wichtig, dass, wenn man schon nicht abschaltet, die Leistung auf ein verträgliches Maß reduziert. Ich wüsste gern, was gesendet wird und welche Antennen mit welcher Sendeleistung am Turm hängen. Dann wüssten wir, wie stark ist die Strahlung, und man könnte damit umgehen. Diese Aufklärung kriegen wir nicht, und damit haben wir ein Problem.
Mainzer EMF-Wachhund
Also wir sehen hier in 150 Metern Entfernung einen Mobilfunkturm mit 20 Antennen oder Sendern, das kann man nicht genau sagen. Das Problem ist, man bekommt keine Information von Betreibern und der Telekom.
Als Bettag und seine Familie im letzten Jahr plötzlich unter massiven Schlaf und Konzentrationsstörungen litten sowie unter trockenen Augen, Mund- und Nasen-Schleimhäuten, da führten sie das zunächst nicht auf den Mobilfunkturm zurück. Denn der stand ja schon fast 10 Jahre in der Nachbarschaft, ohne dass sie Auswirkungen der Hochfrequenz-Strahlen bemerkt hätten. Dennoch forschte Franz-Josef Bettag auch in Richtung Mobilfunk und fand heraus, dass der Turm soeben mit dem neuen digitalen Übertragungsverfahren nachgerüstet worden war, nämlich,
... dass da zwei UMTS-Antennen dran hängen. Das sind Test-Antennen, und da wird ordentlich was rein gepulvert. Und nach Nachforschungen habe ich dann rausgefunden, dass die nachts um zwei hochgefahren oder abgefragt. Genaueres konnte ich nicht rausfinden, aber ich wusste, dass die sendet.
Der Künstler ist einer von 150 Betroffenen, die seit Ende letzten Jahres den Fragebogen des Mainzer Internetportals ausfüllten, die meisten davon machten den Mobilfunk als Quelle ihrer gesundheitlichen Probleme aus. 100 Meldungen kommen aus Rheinland-Pfalz, zu wenig, um repräsentative Aussagen darüber machen zu können, welches Ausmaß das reale oder auch eingebildete Leiden unter elektromagnetischen Feldern in der Bevölkerung annimmt. Doch im zweiten Teil des Projekts sollen sich die Probanden, die zustimmen, umweltmedizinischen Untersuchungen am Mainzer Universitätsklinikum unterzeihen. Joachim Schüz, Leiter des Wachhund-Projekts, erhofft sich davon Erkenntnisse, ob es ursächliche Zusammenhänge zwischen Beschwerden und Mobilfunk-Strahlung gibt:
Wenn wir uns jetzt vorstellen, dass gerade bei den Elektro-Magnetischen Feldern nur ein Teil der Bevölkerung betroffen ist, weil es diese Elektrosensibilität vielleicht physiologisch gibt, dann ist es möglicherweise der richtige Weg, in Forschungsprojekten auch nur mit diesen Betroffenen zu arbeiten. Und dass man einen Effekt vielleicht bislang nur deshalb nicht gesehen hat, weil man oft mit gesunden Probanden in solchen Studien gearbeitet hat.
Doch viele Mobilfunk-Gegner halten es für verharmlosend, gravierende Beschwerden wie Schwindel, Erschöpfung und chronische Infektionen als Problem einer Minderheit von 3, 4 Prozent Elektrosensibler hinzustellen. Auch Franz-Josef Bettag bezeichnet sich nicht als Elektrosensibel. Am zweiten Teil der Studie will er nicht teilnehmen, weil er fürchtet, dass sie mehr verschleiert als aufdeckt. Wenn man das Strahlen-Risiko ernsthaft abschätzen wolle, müsse man sagen:
... wir nehmen ein paar Türme bzw. Sendanlagen raus und machen über einen längeren Zeitraum 5-6000 Leuten über einen längeren Zeitraum, um zu sehen, was sind tatsächliche Beschwerden, was ist eingebildet, was hat andere Ursachen. Aber 150 Leute - das ist Quatsch, das kann nicht funktionieren, da kriegt man keine umfassenden Ergebnisse.
Ortswechsel: Rainer Weinbach lebt bei Worms und hat seit geraumer Zeit schlechte Blutwerte, ist geplagt von Schlaf- und Ruhelosigkeit. Schuld daran sei der Mobilfunkmast auf einem Gebäudedach in der Nachbarschaft. Anders als Franz-Josef Betag will Rainer Weinbach an klinischen Studien in Mainz teilnehmen:
Ich bin fest davon überzeugt, dass uns die Studie Vorteile bringt, weil man darüber diskutiert, und die politisch Verantwortlichen werden die Studie beachten müssen.
Über das Mainzer Wachhund-Projekt sind der Pfälzer und der Rheinhesse unterschiedlicher Meinung, in ihren Forderungen an Politik und Mobilfunk-Betreiber stimmen sie überein:
Ich meine, wir brauchen nicht diese hohen Grenz- und Strahlungswerte. – Für uns ist es wichtig, dass, wenn man schon nicht abschaltet, die Leistung auf ein verträgliches Maß reduziert. Ich wüsste gern, was gesendet wird und welche Antennen mit welcher Sendeleistung am Turm hängen. Dann wüssten wir, wie stark ist die Strahlung, und man könnte damit umgehen. Diese Aufklärung kriegen wir nicht, und damit haben wir ein Problem.
Mainzer EMF-Wachhund