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Schätze im Einhorn

Zur Zeit steht am Abend ein unscheinbares Sternbild am südlichen Himmel – das Einhorn. Unter dem Lichteinfluss der Städte sind seine Sterne nicht einmal zu sehen. Wenn Sie sich allerdings einen dunklen Beobachtungsort suchen und vielleicht noch ein gutes Fernglas oder Teleskop mitnehmen, hält das Einhorn einige Schätze für Sie bereit.

Damond Benningfield |
    Der größte Schatz ist der Rosettennebel – eine Wolke aus interstellarem Staub und Gas, die sich über mehrere Dutzend Lichtjahre ausdehnt. Sie finden den Nebel fast direkt östlich von Beteigeuze, jenem hellen, roten Stern an der linken oberen Ecke des Sternbilds Orion.

    Für das bloße Auge ist der Rosettennebel unsichtbar. Durch ein gutes Fernglas oder Teleskop erkennen sie einige Dutzend Sterne in einem Sternhaufen, der sich im Zentrum des Nebels befindet. Sollten Sie sich mit der Himmelsfotografie auskennen, lohnt sich eine lang belichtete Aufnahme des Nebels. Mit viel Glück können Sie auf dem Foto lange glühende Fäden erkennen, die eine Rose zu bilden scheinen – daher der Name Rosettennebel.

    Einen weiteren blassen Nebel finden Sie direkt nördlich vom Rosettennebel. Da er ein kegelförmiges Muster zeigt, trägt er den Namen Conusnebel. Auch dieser Nebel umhüllt einen Sternhaufen, dessen erste Sterne wahrscheinlich erst vor etwa fünf Millionen Jahren geboren wurden – ein winziger Augenblick auf der astronomischen Uhr. In dem Nebel werden immer noch neue Sterne geboren.

    In einer dunklen Nacht lohnt es sich also, mit Sternkarte, Teleskop oder Fernglas und vielleicht einer Kamera bewaffnet einen Blick auf das Einhorn zu werfen und die in ihm versteckten Schätze zu suchen.