Berlin
Schätzung: Steuereinnahmen bis 2029 um 81,2 Milliarden Euro niedriger als erwartet

Bund, Länder und Kommunen müssen bis 2029 vermutlich mit rund 81,2 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen als noch im Herbst angenommen. Das geht aus der Prognose des "Arbeitskreises Steuerschätzung" hervor.

    Die Mitglieder sitzen an einem großen eckigen Tisch in einem Raum und blicken auf Laptops.
    Sitzung des Arbeitskreises Steuerschätzungen (Archivbild). (dpa/Carsten Rehder)
    Allein auf den Bund entfallen demnach in den kommenden fünf Jahren Mindereinnahmen von 33,3 Milliarden Euro. Bundesfinanzminister Klingbeil betonte in Berlin, die Mindereinnahmen seien vor allem auf die konjunkturelle Entwicklung und auf Steuererleichterungen zurückzuführen. Sie seien bei der aktuellen Haushaltsplanung bereits berücksichtigt worden. Ziel der Bundesregierung sei es, durch ein höheres Wirtschaftswachstum künftig wieder mehr finanzielle Spielräume zu gewinnen.

    Grundlage für Haushaltsplanung

    Das Ergebnis der Steuerschätzung ist Grundlage der Haushaltsplanung von Bund, Ländern und Kommunen. Wegen der Neuwahl des Bundestags stehen die Entscheidungen über die Etats für das laufende und das kommende Jahr an. Klingbeil will seinen Entwurf Ende Juni durchs Kabinett bringen.

    DGB warnt vor Kürzungen

    Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnte angesichts der erwarteten Steuermindereinnahmen vor neuen Kürzungen. Weniger öffentliche Aufträge würden die Krise nur weiter verschärfen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Körzell. Er forderte die Bundesregierung auf, stattdessen das 500-Milliarden-Sondervermögen für Investitionen auf den Weg zu bringen. Dies sei vor allem für die Kommunen notwendig.
    Diese Nachricht wurde am 15.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.