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Schatten über der Osterinsel

Heute Abend steigt das wichtigste Ereignis des Jahres - für Astronomen. Während 22 Fußballer im WM-Finale in Südafrika den Weltmeister ermitteln, werden Tausende Himmelsfreunde auf der anderen Seite der Erde ein noch viel schöneres Schauspiel bewundern: eine totale Sonnenfinsternis.

Von Dirk Lorenzen |
    Um 20 Uhr 15 unserer Zeit ist Anpfiff: Dann trifft der Kernschatten des Mondes die Erdoberfläche im Pazifischen Ozean nordöstlich von Neuseeland. Zwar ist der Schattenkegel des Mondes gut 250 Kilometer breit und die totale Phase mit mehr als fünf Minuten Dauer recht lang. Doch während der Mondschatten über die schier endlosen Weiten des Ozeans streicht, sind die Cook-Inseln und die Osterinsel die einzigen Landmassen, die er trifft.

    Die mehr als 600 geheimnisvollen riesigen Steinskulpturen auf der Osterinsel werden schon viel erlebt haben. Doch es ist das erste Mal, dass sie vom Mondschatten berührt werden. Die letzte totale Sonnenfinsternis fand dort im Jahr 591 statt, lange bevor die Polynesier die Figuren errichtet haben.

    In Europa ist von der Finsternis nichts zu sehen, nicht einmal eine partielle Phase. In den Genuss zumindest einer teilweisen Verfinsterung der Sonne kommt praktisch der gesamte Südpazifik und ein Teil Südamerikas.

    Unmittelbar vor dem Ende der Finsternis gegen viertel vor elf erreicht der Mondschatten doch noch den Süden Chiles und Argentiniens. Im WM-Finale könnte es zu dieser Zeit gerade ins Elfmeterschießen gehen - und Spötter werden die Finsternis womöglich als himmlische Bestätigung dafür deuten, dass in Argentinien die Lichter ausgegangen sind.

    Informationen zur totalen Sonnenfinsternis

    Allgemeine Nasa-Informationen zu Sonnenfinsternissen

    So entsteht eine Sonnenfinsternis