Redford, Streep, Cruise - deutlicher als durch diese Besetzungsliste lässt sich Starpower kaum definieren. Jeder rote Teppich in der Welt der Filmfestivals darf sich durch diese Namensliste geadelt fühlen. Besonders das noch junge römische Filmfest, das schon ein paar Tage läuft und begierig jede Starpräsenz herausposaunt. Doch die Hollywoodgötter waren mit einem Anliegen gekommen, besonders Robert Redford, der auch Regie geführt hat bei dem Film "Lions for Lambs". Der Titel soll auf den Ausspruch eines deutschen Generals zurückgehen, der die britischen Soldaten im ersten Weltkrieg als Löwen bezeichnete, die für die Lämmer der Generalität kämpfen. So ähnlich sieht das auch der Professor der Politischen Wissenschaft, den Redford spielt und der einem seiner hoffnungsvollen Studenten die Leviten liest. Zwei seiner einstigen Musterschüler hatten sich nämlich freiwillig zum Afghanistaneinsatz gemeldet, weil sie fanden, man müsse wenigstens etwas tun, um Amerika zu retten. Diesen Löwen, die sich zeitgleich zu einer gefährlichen Mission in Afghanistan aufmachen, stehen wieder einmal die Lämmer daheim gegenüber wie der hoffnungsvolle Senator, der einer Journalistin in Washington, eine neue Militärstrategie auftischt: Kleine Einheiten soll die Taliban-Hochburgen zerschlagen, bevor man mit dem Kampf um die Herzen beginnen kann. Der Film ist ein Kammerspiel, auch wenn die beiden jungen Soldaten in der Schneewüste Afghanistans um ihr Leben kämpfen und er changiert ratlos zwischen den Positionen, will liberal aufrütteln und konservativ zugleich sein und ist am Ende nur Seminaristenkino ohne filmisches Herzblut. Der Film zeigt aber was Amerika im Augenblick quer durch alle politische Lager ist: ratlos.
Schrader Zeruya Filmfest RomDie Politik vollkommen ausgeblendet hat Maria Schrader in ihrem Film "Liebesleben", der wie "Lions for Lambs" im Hauptprogramm des Festivals Cinema 2007 lief. Dabei spielt der Film in Israel. Nur in der Weigerung der Hauptfigur, einen Bus zu besteigen, kann man eine Andeutung von Politik erkennen. Es handelt sich um die Verfilmung eines Bestsellers der israelischen Autorin Zeruya Shalev, die Maria Schrader auf Lesereise mit ihrem Roman begleitete.
"Zeruya hat mich gefragt, ob ich die Hauptrolle spielen möchte in einer Verfilmung. Wir haben am Anfang über andere Regisseure nachgedacht und uns überlegt, wer könnte denn diesen Film machen. Als dann aber all das passiert war, ich das Drehbuch geschrieben hatte, eine Produktion gefunden hatte und so und die Frage dann wirklich ganz konkret und aktuell war, wer wird Regie führen und die Entscheidung fiel, daraus mache ich meinen ersten eigenen Film, war ganz klar, dass sich das Spielen ausschließt damit."
Die Hauptrolle in "Liebesleben" übernahm die junge israelische Schauspielerin Netta Garti. Sie spielt die Studentin Jara, die durch die Begegnung mit einem wesentlich älteren Mann, einem Freund ihres Vaters, aus der Bahn geworfen wird. Sie versteht sich selbst immer weniger und landet in einer obsessiven "amour fou", die sie Dinge tun lässt, die sie sich nicht einmal in ihren erotischen Träumen hat vorstellen können. Bis sie die geheime Botschaft entdeckt, die dieses Liebesleben sie lehrt und dabei die Geschichte vom Scheitern an der Liebe dreier Menschen, die ihr nahe stehen, kennen lernt und ein neues Leben beginnt. Maria Schrader - bisher als Schauspielerin bekannt - unter anderem in "Aimee und Jaguar" und "Rosenstrasse" - legt mit "Liebesleben" ein erstaunlich reifes und reiches Debüt hin. Sie erzählt sehr filmisch, oft aus versteckten ungewöhnlichen Kameraperspektiven, bleibt dabei sehr nah an ihrer Hauptfigur, so dass wir zusehen können wie sie aus ihrer Haut schlüpft und sich eine neue Identität zulegt. Maria Schrader gelingt auch jederzeit die Balance zwischen Melodram und psychologischem Drama. Der Film wechselt mühelos das Tempo und behält doch eisern eine hohe Spannungsdichte. Selten solch einen schon fast perfekten Erstling gesehen. War's das jetzt mit der Schauspielkarriere? Stattdessen "a star is born": eine neue Regisseurin für das deutsche Kino. Maria Schrader:
"Ich hoffe, dass es für mich kein Entweder-oder geben muss. Ich habe jetzt als Schauspielerin drei Filme hintereinander gedreht. Ich hatte solch einen Hunger danach wieder auf der Bühne zu stehen oder vor der Kamera. Ich habe am ersten Dezember eine Theaterpremiere in Köln und nach dieser ganzen Kopfarbeit, nach fast einem Jahr Postproduktion in Schneideräumen hab ich mich nach einer anderen Art von physischem Einsatz auch wieder gesehnt. Ich bin mir aber auch sicher, dass ich einen eigenen weiteren Film machen möchte."
Schrader Zeruya Filmfest RomDie Politik vollkommen ausgeblendet hat Maria Schrader in ihrem Film "Liebesleben", der wie "Lions for Lambs" im Hauptprogramm des Festivals Cinema 2007 lief. Dabei spielt der Film in Israel. Nur in der Weigerung der Hauptfigur, einen Bus zu besteigen, kann man eine Andeutung von Politik erkennen. Es handelt sich um die Verfilmung eines Bestsellers der israelischen Autorin Zeruya Shalev, die Maria Schrader auf Lesereise mit ihrem Roman begleitete.
"Zeruya hat mich gefragt, ob ich die Hauptrolle spielen möchte in einer Verfilmung. Wir haben am Anfang über andere Regisseure nachgedacht und uns überlegt, wer könnte denn diesen Film machen. Als dann aber all das passiert war, ich das Drehbuch geschrieben hatte, eine Produktion gefunden hatte und so und die Frage dann wirklich ganz konkret und aktuell war, wer wird Regie führen und die Entscheidung fiel, daraus mache ich meinen ersten eigenen Film, war ganz klar, dass sich das Spielen ausschließt damit."
Die Hauptrolle in "Liebesleben" übernahm die junge israelische Schauspielerin Netta Garti. Sie spielt die Studentin Jara, die durch die Begegnung mit einem wesentlich älteren Mann, einem Freund ihres Vaters, aus der Bahn geworfen wird. Sie versteht sich selbst immer weniger und landet in einer obsessiven "amour fou", die sie Dinge tun lässt, die sie sich nicht einmal in ihren erotischen Träumen hat vorstellen können. Bis sie die geheime Botschaft entdeckt, die dieses Liebesleben sie lehrt und dabei die Geschichte vom Scheitern an der Liebe dreier Menschen, die ihr nahe stehen, kennen lernt und ein neues Leben beginnt. Maria Schrader - bisher als Schauspielerin bekannt - unter anderem in "Aimee und Jaguar" und "Rosenstrasse" - legt mit "Liebesleben" ein erstaunlich reifes und reiches Debüt hin. Sie erzählt sehr filmisch, oft aus versteckten ungewöhnlichen Kameraperspektiven, bleibt dabei sehr nah an ihrer Hauptfigur, so dass wir zusehen können wie sie aus ihrer Haut schlüpft und sich eine neue Identität zulegt. Maria Schrader gelingt auch jederzeit die Balance zwischen Melodram und psychologischem Drama. Der Film wechselt mühelos das Tempo und behält doch eisern eine hohe Spannungsdichte. Selten solch einen schon fast perfekten Erstling gesehen. War's das jetzt mit der Schauspielkarriere? Stattdessen "a star is born": eine neue Regisseurin für das deutsche Kino. Maria Schrader:
"Ich hoffe, dass es für mich kein Entweder-oder geben muss. Ich habe jetzt als Schauspielerin drei Filme hintereinander gedreht. Ich hatte solch einen Hunger danach wieder auf der Bühne zu stehen oder vor der Kamera. Ich habe am ersten Dezember eine Theaterpremiere in Köln und nach dieser ganzen Kopfarbeit, nach fast einem Jahr Postproduktion in Schneideräumen hab ich mich nach einer anderen Art von physischem Einsatz auch wieder gesehnt. Ich bin mir aber auch sicher, dass ich einen eigenen weiteren Film machen möchte."