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Fußball
Schiedsrichter-Engpass in der 3. Liga - Unter Besuchern nach Ersatz gesucht

Der Ausfall eines Schiedsrichter-Assistenten hat den Engpass in der 3. Fußball-Liga deutlich gemacht: Beim Spiel des SV Wehen Wiesbaden gegen den SV Meppen am Samstag war der Linienrichter umgeknickt und musste vom Feld getragen werden. Deswegen hätte das Spiel fast abgebrochen werden müssen.

    Der Arm eines Linienrichters, der mit der Fahne ein Abseits anzeigt.
    Ein Linienrichter beim Fußball (Patrick Seeger / dpa / Patrick Seeger)
    In Wiesbaden suchte der Stadionsprecher unter den fast 4.000 Fans einen Ersatz mit entsprechender Lizenz. Schließlich fand sich unter den Besuchern ein Oberliga-Schiedsrichter, der bereit war einzuspringen. Nach knapp einer halben Stunde konnte das Spiel weitergehen. Am Ende unterlag Wiesbaden Meppen mit 1:2.
    Die Fußballtrainer sahen anschließend Reformbedarf. Meppen-Trainer Middendorp sagte, für ihn könne die Lösung in Zukunft nur heißen, auch in der 3. Liga den vierten Schiedsrichter dabei zu haben. Wiesbaden-Coach Kauczinski ergänzte bei MagentaSport: "Auch das ist 3. Liga, dass man rumtelefonieren muss. Der vierte Offizielle ist überfällig." Bereits im Januar hatte der DFB Gespräche zur Einführung eines vierten Schiedsrichters zur kommenden Saison angekündigt. Die Vereine hätten sich offen gezeigt, hieß es, trotz Mehrkosten von 10.000 Euro pro Klub und Saison.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.