So wie in der Talkrunde "Hart aber Fair" im letzten Jahr werden Diskussionen zum Thema Israel auch in den Medien hierzulande schnell laut und emotional. Statt inhaltlicher Diskussionen erlebten die Zuschauer, wie sich die Teilnehmer anschrieen und ins Wort fielen. Das Thema Israel polarisiert wie wenige andere. Und immer häufiger wird die Schuldfrage für den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern von internationalen Medien klar beantwortet. Der Aggressor ist Israel.
In Israel sieht nicht nur die Regierung das völlig anders. Auch die Medien zeigen meist eine völlig andere Wirklichkeit. Ob der Gazakrieg oder kürzlich der Vorfall der türkischen Flottille vor der Küste des Gazastreifens, bei dem neun Türken erschossen wurden. In Israel sehen auch die allermeisten Journalisten das Land in einem rechtmäßigen Verteidigungskampf.
Aber der Konflikt im Nahen Osten wird eben nicht nur militärisch geführt, sondern ist auch ein Medienkrieg. Und den verliert Israel immer deutlicher. Um Politikern und Journalisten die Sicht der Israelis zu erläutern, war Miri Eisin in Europa unterwegs. Sie war bis 2007 israelische Regierungssprecherin und die Medienberaterin des damaligen Premierminister Ehud Olmert. Die Israelin beobachtet seit Jahren eine dramatische Veränderung der Darstellung Israels gerade auch in westlichen Medien.
"Solange Israel als der Schwächere im Nahen Osten angesehen wurde, war die Darstellung anders. Seit etwa zehn Jahren aber ist es für uns sehr schwer. Wer ist der Schuldige für den Konflikt? Alle suchen nach jemandem, dem sie die Schuld geben können. Und in Westeuropa sieht man meist die Palästinenser als die Schwächeren, die Palästinenser als Opfer."
Israel, klagt Miri Eisin, käme in den internationalen Medien nur noch als Ort gewalttätiger Auseinandersetzungen vor.
"Israel wird in den Nachrichten nur noch eindimensional dargestellt, und das ist die Dimension der Gewalt. Israel aber ist viel mehr als Gewalt. Wir sind eine multikulturelle Gesellschaft mit vielen Facetten, großen Erfolgen und enormen Herausforderungen. Wir sind eine Demokratie mit all ihren Schwächen und Fehlern und alles andere als perfekt. Aber in den Medien wird Israel eben nur noch durch das Prisma des israelisch-palästinensischen Konflikts gesehen."
In Europa und Israel, betont Miri Eisin, gebe es ein völlig unterschiedliches Verständnis in Bezug auf militärisches Handeln. Das habe natürlich auch mit den völlig unterschiedlichen historischen Erfahrungen zu tun, meint die Israelin. Aber darüber hinaus sehe sie bei den internationalen Medien eine völlig einseitige Berichterstattung. Bestes Beispiel der türkische Schiffskonvoi vor einigen Wochen, bei dem neun Türken von israelischen Militärs erschossen wurden.
"In Europa wurden diese Boote, Wochen vorher, Tage vorher und während der ganzen Aktion als Friedensaktivisten präsentiert. Was für ein schönes Wort. Friedensaktivisten, die kamen um den Leuten in Gaza zu helfen. Gibt es ein besseres Motiv als das?"
Während man sich in Europa moralisch fast unisono einig war über das scheinbar barbarische Verhalten der Israelis, fand man in den israelischen Medien zwar auch Kritik an der militärischen Taktik. Der Grundsatz der Seeblockade und die prinzipielle Berechtigung, dies auch militärisch durchzusetzen, wurde nicht infrage gestellt.
Immer wieder zeige sich, dass die europäische Medienperspektive sehr einseitig sei. Die Bootsaktion der Türken sei zu einem riesigen Medienevent geworden. Über eine fast identische Aktion aus Libyen aber hätte fast niemand berichtet, wundert sich Miri Eisin.
"Ich möchte Sie an ein Boot erinnern das kam mit einem ganz anderen Ergebnis. Letzte Woche ein Boot, das aus Libyen kam. Warum hat man in Europa nichts davon gehört, oder wenn, warum war da die Perspektive eine völlig andere. Weil Europa einfach Ghaddafi und Libyen anders einordnet als die Türken. Aber das, was passierte, war exakt das Gleiche. Auch hier kam das israelische Militär und teile mit, dass man sie nicht zum Gaza Streifen durchlassen werde. Sie fuhren dann weiter nach Ägypten."
Obwohl solche Beispiele dann keine Schlagzeilen machen, gebe es eine merkwürdige Faszination der Berichterstattung über Israel, meint Miri Eisin.
"Die Art wie die internationalen Medien über Israel berichten bezeichne ich als unproportional. Wenn man bedenkt dass Israel ein Land ist mit siebeneinhalb Millionen Menschen, 22 Kilometer breit und 400 Kilometer lang, ist es doch erstaunlich wie viel Aufmerksamkeit wir bekommen, bei all dem, was sonst in der Welt passiert. Wenn es etwas gibt das ich mir als Medienexpertin wünsche, dann ist es ein Tag, in dem Israel in den Nachrichten nicht erscheint."
In Israel sieht nicht nur die Regierung das völlig anders. Auch die Medien zeigen meist eine völlig andere Wirklichkeit. Ob der Gazakrieg oder kürzlich der Vorfall der türkischen Flottille vor der Küste des Gazastreifens, bei dem neun Türken erschossen wurden. In Israel sehen auch die allermeisten Journalisten das Land in einem rechtmäßigen Verteidigungskampf.
Aber der Konflikt im Nahen Osten wird eben nicht nur militärisch geführt, sondern ist auch ein Medienkrieg. Und den verliert Israel immer deutlicher. Um Politikern und Journalisten die Sicht der Israelis zu erläutern, war Miri Eisin in Europa unterwegs. Sie war bis 2007 israelische Regierungssprecherin und die Medienberaterin des damaligen Premierminister Ehud Olmert. Die Israelin beobachtet seit Jahren eine dramatische Veränderung der Darstellung Israels gerade auch in westlichen Medien.
"Solange Israel als der Schwächere im Nahen Osten angesehen wurde, war die Darstellung anders. Seit etwa zehn Jahren aber ist es für uns sehr schwer. Wer ist der Schuldige für den Konflikt? Alle suchen nach jemandem, dem sie die Schuld geben können. Und in Westeuropa sieht man meist die Palästinenser als die Schwächeren, die Palästinenser als Opfer."
Israel, klagt Miri Eisin, käme in den internationalen Medien nur noch als Ort gewalttätiger Auseinandersetzungen vor.
"Israel wird in den Nachrichten nur noch eindimensional dargestellt, und das ist die Dimension der Gewalt. Israel aber ist viel mehr als Gewalt. Wir sind eine multikulturelle Gesellschaft mit vielen Facetten, großen Erfolgen und enormen Herausforderungen. Wir sind eine Demokratie mit all ihren Schwächen und Fehlern und alles andere als perfekt. Aber in den Medien wird Israel eben nur noch durch das Prisma des israelisch-palästinensischen Konflikts gesehen."
In Europa und Israel, betont Miri Eisin, gebe es ein völlig unterschiedliches Verständnis in Bezug auf militärisches Handeln. Das habe natürlich auch mit den völlig unterschiedlichen historischen Erfahrungen zu tun, meint die Israelin. Aber darüber hinaus sehe sie bei den internationalen Medien eine völlig einseitige Berichterstattung. Bestes Beispiel der türkische Schiffskonvoi vor einigen Wochen, bei dem neun Türken von israelischen Militärs erschossen wurden.
"In Europa wurden diese Boote, Wochen vorher, Tage vorher und während der ganzen Aktion als Friedensaktivisten präsentiert. Was für ein schönes Wort. Friedensaktivisten, die kamen um den Leuten in Gaza zu helfen. Gibt es ein besseres Motiv als das?"
Während man sich in Europa moralisch fast unisono einig war über das scheinbar barbarische Verhalten der Israelis, fand man in den israelischen Medien zwar auch Kritik an der militärischen Taktik. Der Grundsatz der Seeblockade und die prinzipielle Berechtigung, dies auch militärisch durchzusetzen, wurde nicht infrage gestellt.
Immer wieder zeige sich, dass die europäische Medienperspektive sehr einseitig sei. Die Bootsaktion der Türken sei zu einem riesigen Medienevent geworden. Über eine fast identische Aktion aus Libyen aber hätte fast niemand berichtet, wundert sich Miri Eisin.
"Ich möchte Sie an ein Boot erinnern das kam mit einem ganz anderen Ergebnis. Letzte Woche ein Boot, das aus Libyen kam. Warum hat man in Europa nichts davon gehört, oder wenn, warum war da die Perspektive eine völlig andere. Weil Europa einfach Ghaddafi und Libyen anders einordnet als die Türken. Aber das, was passierte, war exakt das Gleiche. Auch hier kam das israelische Militär und teile mit, dass man sie nicht zum Gaza Streifen durchlassen werde. Sie fuhren dann weiter nach Ägypten."
Obwohl solche Beispiele dann keine Schlagzeilen machen, gebe es eine merkwürdige Faszination der Berichterstattung über Israel, meint Miri Eisin.
"Die Art wie die internationalen Medien über Israel berichten bezeichne ich als unproportional. Wenn man bedenkt dass Israel ein Land ist mit siebeneinhalb Millionen Menschen, 22 Kilometer breit und 400 Kilometer lang, ist es doch erstaunlich wie viel Aufmerksamkeit wir bekommen, bei all dem, was sonst in der Welt passiert. Wenn es etwas gibt das ich mir als Medienexpertin wünsche, dann ist es ein Tag, in dem Israel in den Nachrichten nicht erscheint."