Der Nestling für Frühgeborene sieht aus wie ein taubenblaues Schlauchboot, das auf einen weich gepolsterten Sockel montiert wurde. In dem aufblasbaren Schlauchboot, das von der Form her auch ein wenig an einen Uterus erinnert, liegt der frühgeborene Säugling warm und sicher. Der Nestling kann im Bett der Mutter festgemacht werden oder, auf einem Metallgestell ruhend, jederzeit ins Bett geschoben werden. Und da jedes zweite Frühgeborene in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt kommt, ist der Nestling gerade für die Mütter wichtig. Die liegen wegen der Wundschmerzen in den ersten Tagen meistens auf dem Rücken und können ihr Baby weder heben noch tragen.
Für mich war das Ziel, dass die Mutter möglichst eigenständig jederzeit ihr Kind aus dem Nest nehmen kann, um mit ihm hautnah zu kuscheln. Und das Nest ist luftgefüllt. Es sind zwei Luftkammern, längsseitig geteilt und die Luftkammer auf der mutternahen Seite kann man ablassen, so dass die Mutter das Kind nur noch zu sich zu ziehen braucht, wenn sie mit ihm kuscheln will oder versuchen will, das Kind zu stillen. Denn Schieben ist wesentlich einfacher, als das Kind hochzuheben oder sich selber zu drehen.
Danach lässt sich die leere Luftkammer durch Druckluft am Krankenhausbett wieder füllen, damit der Säugling wieder sicher liegt. Obwohl das System offen und auf den ersten Blick kaum Technik zu sehen ist, entspricht seine Funktion der eines Brutkastens, sagt Erfinder Johannes Hoyer.
In dem Nest bekommt das Kind das gleiche, was es im Inkubator auch bekommen würde. Das ist Wärme, Sauerstoffzufuhr bei Bedarf und Luftfeuchtigkeit. Dann bin ich auf verschiedene moderne Textilien gekommen. Es gibt eine Firma, die das auch im OP einsetzt. Das ist ein Kohlefasergewebe, an das man Spannung anlegt. Und das wird dann warm und wirkt wie eine Wärmedecke.
Eine weitere Lage wasserspeichernder Hightech-Stoff mit einer halbdurchlässigen Membran und Bakterienfilter sorgt für eine ausreichende Versorgung des Frühgeborenen mit Luftfeuchtigkeit. Und der Sauerstoff wird über mehrere kleine Öffnungen im Schlauchbootboden eingeblasen. Obwohl das System offen ist, verfliegt der Sauerstoff nicht.
Sauerstoff ist schwerer als Luft. Und durch die Wulst habe ich ja eine Vertiefung in dem Nest. Damit bleibt dieser Sauerstoff erstmal im Nest. Klar, im oberen Bereich verfliegt er dann allmählich, aber er wird ja kontinuierlich nachgeführt. Und über das Pulsoxymeter wird überwacht, wie viel das Kind davon aufnimmt. Somit kann die Sauerstoffzufuhr individuell nachgeregelt werden. Das läuft automatisch.
Und auch die vielen Schläuche am Frühgeborenen hat Johannes Hoyer reduziert. In einem Kabel mit mehreren Messfühlern sind sämtliche Überwachungsfunktionen wie Herzfrequenz, Atmung und Sauerstoffgehalt im Blut zusammengefasst.
Die Situation, ein frühgeborenes Kind zu bekommen, darauf ist ja niemand vorbereitet. Und es ist eine riesige Unsicherheit, die dadurch entsteht, auch mit den ganzen Maschinen. Und ich habe festgestellt, viele Eltern konzentrieren sich fast mehr auf die Monitore und die Technik als auf das Kind selber. Und ich wollte erreichen, dass wieder der elterliche Instinkt gefördert wird, dass die Mütter sich wieder mehr auf ihr Kind konzentrieren können. Ich glaube schon, dass eine Mutter weiß, was für ihr Kind am besten ist, und wenn das Kind das spürt, fördert das auch die Genesung erheblich.
Marktreif ist der Nestling noch nicht. Es fehlen noch Geldgeber und klinische Studien. Doch es sind zahlreiche Firmen von Frankreich bis Russland an der Erfindung interessiert. Wenn alles gut läuft, sagt Johannes Hoyer, ist sein Nestling in etwa drei Jahren auf dem Markt zu kaufen zu einem Preis, der dem eines geschlossenen Inkubators entspricht.
Für mich war das Ziel, dass die Mutter möglichst eigenständig jederzeit ihr Kind aus dem Nest nehmen kann, um mit ihm hautnah zu kuscheln. Und das Nest ist luftgefüllt. Es sind zwei Luftkammern, längsseitig geteilt und die Luftkammer auf der mutternahen Seite kann man ablassen, so dass die Mutter das Kind nur noch zu sich zu ziehen braucht, wenn sie mit ihm kuscheln will oder versuchen will, das Kind zu stillen. Denn Schieben ist wesentlich einfacher, als das Kind hochzuheben oder sich selber zu drehen.
Danach lässt sich die leere Luftkammer durch Druckluft am Krankenhausbett wieder füllen, damit der Säugling wieder sicher liegt. Obwohl das System offen und auf den ersten Blick kaum Technik zu sehen ist, entspricht seine Funktion der eines Brutkastens, sagt Erfinder Johannes Hoyer.
In dem Nest bekommt das Kind das gleiche, was es im Inkubator auch bekommen würde. Das ist Wärme, Sauerstoffzufuhr bei Bedarf und Luftfeuchtigkeit. Dann bin ich auf verschiedene moderne Textilien gekommen. Es gibt eine Firma, die das auch im OP einsetzt. Das ist ein Kohlefasergewebe, an das man Spannung anlegt. Und das wird dann warm und wirkt wie eine Wärmedecke.
Eine weitere Lage wasserspeichernder Hightech-Stoff mit einer halbdurchlässigen Membran und Bakterienfilter sorgt für eine ausreichende Versorgung des Frühgeborenen mit Luftfeuchtigkeit. Und der Sauerstoff wird über mehrere kleine Öffnungen im Schlauchbootboden eingeblasen. Obwohl das System offen ist, verfliegt der Sauerstoff nicht.
Sauerstoff ist schwerer als Luft. Und durch die Wulst habe ich ja eine Vertiefung in dem Nest. Damit bleibt dieser Sauerstoff erstmal im Nest. Klar, im oberen Bereich verfliegt er dann allmählich, aber er wird ja kontinuierlich nachgeführt. Und über das Pulsoxymeter wird überwacht, wie viel das Kind davon aufnimmt. Somit kann die Sauerstoffzufuhr individuell nachgeregelt werden. Das läuft automatisch.
Und auch die vielen Schläuche am Frühgeborenen hat Johannes Hoyer reduziert. In einem Kabel mit mehreren Messfühlern sind sämtliche Überwachungsfunktionen wie Herzfrequenz, Atmung und Sauerstoffgehalt im Blut zusammengefasst.
Die Situation, ein frühgeborenes Kind zu bekommen, darauf ist ja niemand vorbereitet. Und es ist eine riesige Unsicherheit, die dadurch entsteht, auch mit den ganzen Maschinen. Und ich habe festgestellt, viele Eltern konzentrieren sich fast mehr auf die Monitore und die Technik als auf das Kind selber. Und ich wollte erreichen, dass wieder der elterliche Instinkt gefördert wird, dass die Mütter sich wieder mehr auf ihr Kind konzentrieren können. Ich glaube schon, dass eine Mutter weiß, was für ihr Kind am besten ist, und wenn das Kind das spürt, fördert das auch die Genesung erheblich.
Marktreif ist der Nestling noch nicht. Es fehlen noch Geldgeber und klinische Studien. Doch es sind zahlreiche Firmen von Frankreich bis Russland an der Erfindung interessiert. Wenn alles gut läuft, sagt Johannes Hoyer, ist sein Nestling in etwa drei Jahren auf dem Markt zu kaufen zu einem Preis, der dem eines geschlossenen Inkubators entspricht.