Gut 300 Bürger hatten sich gestern im Kreishaus von Husum versammelt. Hartwig Wördemann von Greenpeace war extra aus Flensburg angereist.
"Das Wichtigste ist für mich, dass man das Vorhaben verhindert, CO2 unter der Erde zu deponieren. Sie sehen das auf meinem Schild. Ich sehe das genauso unsicher und unmenschlich, wie den Atommüll, den man deponiert und der dann wieder frei wird. Nichts ist sicher, und C02 ist so gefährlich für den Menschen, dass man das nicht verantworten kann."
Cornelia Franke und Karl-Heinz Christiansen vom BUND befürchten, dass die eigentlichen Ressourcen der Nordseeküstenregion in den Hintergrund gedrängt werden könnten.
"Wir in Schleswig-Holstein setzen ja auf erneuerbare Energien und auf Naturschutz, das passt nicht so zusammen. - Und zum anderen blockieren wir damit womöglich unsere Erdspeicher für künftige Druckluftkraftwerke."
Die anschließende Anhörung von Experten für die C02-Speicherung ließ denn auch viele Fragen offen. Zu vage war den Bürgern das, was Dr. Gabriele von Goerne von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover über die Wahl des Standorts Nordfriesland sagen konnte.
"Die geologischen Formationen zeigen uns, wo C02 eingelagert werden kann und wo nicht. Der gesamte norddeutsche Raum, und da gehört Schleswig-Holstein dazu, enthält viele Gesteinsformationen, die C02 halten können. Und daher ist natürlich auch Schleswig-Holstein eine Region, die untersucht wird für mögliche C02-Einlagerung."
Nordfriesland soll neben den Speicherprojekten Ketzin und Altmark ein dritter Forschungsstandort sein. Dass dafür das CO2 aus einem vom Betreiber RWE geplanten Kohlekraftwerk in Hürth über eine Pipeline mehr als 600 km nach Nordfriesland transportiert werden soll, ist für RWE-Sprecher Derek Mösche ganz verständlich.
"Diese geologischen Voraussetzungen sind leider dort, wo die Braunkohle und das Kraftwerk sind, nicht vorhanden sind. Uns geht es darum, eine Technologie für die Zukunft zum Schutz des Klimas zu entwickeln."
Bei Naturschützer Dr. Walter Petersen-Andresen stieß es auf Unverständnis, dass dafür gerade Nordfriesland mit seinem Wattenmeer dafür herhalten soll.
"Auf die Art und Weise sollen neue Kohlekraftwerke offensichtlich genehmigt und gebaut werden. Und ich meine, wenn wir wirklich ernsthaften Klimaschutz betreiben, müssen wir ganz weg von den Kohlenkraftwerken. Und das, was an Prozesskohlendioxid anfällt, das muss auch zusätzlich der Umwelt entzogen werden. Aber die Kohlekraftwerke sind überflüssig."
Peter Ewaldsen, Amtsvorsteher im Kreis Südtondern an der dänischen Grenze, fürchtet um das Grundwasser in der Region.
"Allererstens bedeutet es mit Sicherheit, wenn hier ein solches Lager errichtet würde, dass es sich nicht auf die Dörfer beschränkt, wo man das unten reinbläst. Ich habe viele Jahre in der Wasserversorgung mitgearbeitet und weiß wie großflächig das, was man in den Boden reinpressen würde, sich dann verbreitet, so dass wir weit über die Grenzen dieses Gebietes hinaus im Untergrund dann diese C02-Geschichten hätten."
Eine Sorge, die Professor Andreas Dahmke vom Institut für Geowissenschaften der Universität Kiel nicht von der Hand weisen konnte. Als er die Risiken einer C02-Speicherung in salzwasserhaltigen Gesteinsschichten ansprach:
"Was passieren kann, ist, wenn Sie C02 in 3000 Meter Tiefe hineinpressen, wird das salzige Wasser, zehnfach so salzig wie das Nordseewasser, verdrängt. Und es wird wahrscheinlich an bestimmten Zonen hochsteigen. Und das ist natürlich ein Problem, dass die Versalzung die Trinkwasserqualität direkt verschlechtern kann."
Dass dies erst noch genauer untersucht werden muss, konnte die Bürger im Kreishaus kaum befriedigen. Peter Ewaldsen verbindet mit Nordfriesland das Image einer sauberen Umwelt.
"Ich denk, von dem touristischen her ist es eine große Gefahr. Wenn dieses Juwel in Deutschland, Nordseeküste, Sylt plötzlich damit in den Geruch kommt, ein Endlager zu sein für C02, dann ist das dieser Sache mit Sicherheit sehr abträglich."
"Das Wichtigste ist für mich, dass man das Vorhaben verhindert, CO2 unter der Erde zu deponieren. Sie sehen das auf meinem Schild. Ich sehe das genauso unsicher und unmenschlich, wie den Atommüll, den man deponiert und der dann wieder frei wird. Nichts ist sicher, und C02 ist so gefährlich für den Menschen, dass man das nicht verantworten kann."
Cornelia Franke und Karl-Heinz Christiansen vom BUND befürchten, dass die eigentlichen Ressourcen der Nordseeküstenregion in den Hintergrund gedrängt werden könnten.
"Wir in Schleswig-Holstein setzen ja auf erneuerbare Energien und auf Naturschutz, das passt nicht so zusammen. - Und zum anderen blockieren wir damit womöglich unsere Erdspeicher für künftige Druckluftkraftwerke."
Die anschließende Anhörung von Experten für die C02-Speicherung ließ denn auch viele Fragen offen. Zu vage war den Bürgern das, was Dr. Gabriele von Goerne von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover über die Wahl des Standorts Nordfriesland sagen konnte.
"Die geologischen Formationen zeigen uns, wo C02 eingelagert werden kann und wo nicht. Der gesamte norddeutsche Raum, und da gehört Schleswig-Holstein dazu, enthält viele Gesteinsformationen, die C02 halten können. Und daher ist natürlich auch Schleswig-Holstein eine Region, die untersucht wird für mögliche C02-Einlagerung."
Nordfriesland soll neben den Speicherprojekten Ketzin und Altmark ein dritter Forschungsstandort sein. Dass dafür das CO2 aus einem vom Betreiber RWE geplanten Kohlekraftwerk in Hürth über eine Pipeline mehr als 600 km nach Nordfriesland transportiert werden soll, ist für RWE-Sprecher Derek Mösche ganz verständlich.
"Diese geologischen Voraussetzungen sind leider dort, wo die Braunkohle und das Kraftwerk sind, nicht vorhanden sind. Uns geht es darum, eine Technologie für die Zukunft zum Schutz des Klimas zu entwickeln."
Bei Naturschützer Dr. Walter Petersen-Andresen stieß es auf Unverständnis, dass dafür gerade Nordfriesland mit seinem Wattenmeer dafür herhalten soll.
"Auf die Art und Weise sollen neue Kohlekraftwerke offensichtlich genehmigt und gebaut werden. Und ich meine, wenn wir wirklich ernsthaften Klimaschutz betreiben, müssen wir ganz weg von den Kohlenkraftwerken. Und das, was an Prozesskohlendioxid anfällt, das muss auch zusätzlich der Umwelt entzogen werden. Aber die Kohlekraftwerke sind überflüssig."
Peter Ewaldsen, Amtsvorsteher im Kreis Südtondern an der dänischen Grenze, fürchtet um das Grundwasser in der Region.
"Allererstens bedeutet es mit Sicherheit, wenn hier ein solches Lager errichtet würde, dass es sich nicht auf die Dörfer beschränkt, wo man das unten reinbläst. Ich habe viele Jahre in der Wasserversorgung mitgearbeitet und weiß wie großflächig das, was man in den Boden reinpressen würde, sich dann verbreitet, so dass wir weit über die Grenzen dieses Gebietes hinaus im Untergrund dann diese C02-Geschichten hätten."
Eine Sorge, die Professor Andreas Dahmke vom Institut für Geowissenschaften der Universität Kiel nicht von der Hand weisen konnte. Als er die Risiken einer C02-Speicherung in salzwasserhaltigen Gesteinsschichten ansprach:
"Was passieren kann, ist, wenn Sie C02 in 3000 Meter Tiefe hineinpressen, wird das salzige Wasser, zehnfach so salzig wie das Nordseewasser, verdrängt. Und es wird wahrscheinlich an bestimmten Zonen hochsteigen. Und das ist natürlich ein Problem, dass die Versalzung die Trinkwasserqualität direkt verschlechtern kann."
Dass dies erst noch genauer untersucht werden muss, konnte die Bürger im Kreishaus kaum befriedigen. Peter Ewaldsen verbindet mit Nordfriesland das Image einer sauberen Umwelt.
"Ich denk, von dem touristischen her ist es eine große Gefahr. Wenn dieses Juwel in Deutschland, Nordseeküste, Sylt plötzlich damit in den Geruch kommt, ein Endlager zu sein für C02, dann ist das dieser Sache mit Sicherheit sehr abträglich."