Montag, 29. April 2024

Nahost-Konflikt
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien fordert besseren Umgang mit Antisemitismus im Schulunterricht

Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Prien, hat sich dafür ausgesprochen, die Hintergründe des Nahost-Konflikts zu einem festen Bestandteil im Schulunterricht zu machen.

30.12.2023
    Prien spricht vor einer grün-weißen Wand in ein Mikrofon.
    Karin Prien (CDU), Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Zudem forderte sie, Lehrerinnen und Lehrer besser im Umgang mit Antisemitismus zu schulen. Im Deutschlandfunk sagte Prien, nicht nur Nationalsozialismus und Schoa, sondern auch die Geschichte des Staates Israel, der Nahost-Konflikt sowie jüdische Kultur und Identität müssten zum verpflichtenden Lerninhalt werden. Dies voranzutreiben liege vor allem in der Verantwortung der Bildungsministerinnen und Bildungsminister in Deutschland. Zwar sei der Umgang mit den Themen eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft - ohne die Schulen sei diese Aufgabe jedoch nicht zu bewältigen.
    Auch der angemessene Umgang mit Inhalten aus den sozialen Medien spiele hier eine Rolle, fügte die CDU-Politikerin hinzu. Die aktuelle Entwicklung im Nahost-Konflikt spiegele sich in Inhalten sozialer Medien wider. TikTok und ähnliche Plattformen als Informationsquelle zu nutzen sei eine große Herausforderung für das deutsche Bildungssystem, auf die bisher noch keine ausreichende Antwort gefunden sei. Prien sagte, sie wünsche sich eine gesellschaftliche Debatte über die Regulierung solcher Inhalte. Diese finde in anderen Ländern längst statt.
    Lehrkräfte sollten zudem zusätzliche Qualifikationen aufweisen. Lehrer und Lehrerinnen müssten auf mögliche Debatten über den Nahostkonflikt oder den Umgang mit der AfD vorbereitet sein. Kompetenzen im Umgang mit Antisemitismus müsse jeder Lehrer haben – hier gebe es einiges nachzuholen.

    Weiterführende Informationen

    Über die Entwicklungen im Nahen Osten halten wir Sie auch in einem Nachrichtenblog auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 30.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.