Ich würde wirklich sehr gerne berichten, dass die Sicherheitslage heute wesentlich besser ist als vor dem 11. September, dass wir die verwendeten Waffen aus den Flugzeugen heraushalten können und dass wir Selbstmordattentäter daran hindern, in exponierte Gebäude hinein zu fliegen. Aber Waffen können immer noch an Bord geschmuggelt werden. Trotz aller Anweisungen, dass Cockpittüren immer verschlossen bleiben, muss man immer wieder beobachten, das Türen offen bleiben, wenn beispielsweise Kapitän oder Copilot auf die Toilette müssen oder einen Kaffee bekommen. Ein Terrorist, der in den ersten vier Reihen am Gang sitzt, kann sekundenschnell ins Cockpit eindringen.
... sagt Chris Yates. Er ist Experte für Flugsicherheit bei der Jane's Information Group in London. Weltweit wird nun jedes Gepäckstück nach Waffen und Explosivstoffen untersucht - auf den meisten Flughäfen von Hand und mit filmsicheren Röntgengeräten. Nach wie vor werden die Röntgenbilder aber nicht automatisch ausgewertet. Das Resultat: der menschliche Faktor. Personen, die die Bilder binnen Sekunden betrachten und auswerten müssen, achten unbewusst auf die größeren Objekte, auf Laptops oder Bücher zum Beispiel. Kleinere, verstecktere unauffälligere Objekte entgehen ihrer Aufmerksamkeit leicht. Gewisse Sprengstoffe kann man mit dem konventionellen Röntgen gar nicht detektieren, sagt Chris Yates.
Falls Terroristen Plastik- und textile Sprengstoffe in größeren Mengen besitzen, dann können diese in jede beliebige Form gegossen werden, auch in die Form eines Gepäckstückes. Sie können in einen Koffer oder in eine Aktentasche eingenäht werden und würden bei der technischen Ausrüstung heutiger Flughäfen höchstwahrscheinlich nicht entdeckt.
Quadrupole Resonanz - kurz QR - ist die derzeit einzige Technologie, die auch Plastiksprengstoffe mit der hohen Treffsicherheit von über fünfundneunzig Prozent erkennt. Sie arbeitet mit starker gepulster Energie, ähnlich wie die Magnetresonanztomographie. Jeder Sprengstoff hat einen charakteristischen QR-Fingerabdruck, den das Gerät erkennt. Es wird noch Jahre dauern, bis die Geräte zugelassen sind und in flächendeckend verwendet werden, meint Chris Yates. Smiths Heimann, ein Hersteller von Sicherheitstechnologie in Wiesbaden, hat die erste Torbogensonde gegen Sprengstoffpartikel entwickelt. Sie spürt in einer Milliarde Luftmoleküle ein Sprengstoffmolekül an seiner elektrischen Ladung auf. Bernhard Semling:
Der Sentinel 2, das ist im Grunde ein Produkt, das als eine Weiterentwicklung aus dieser Partikel- oder Tracedetektion stammt. Es ist im Grunde eine Torbogensonde, in die Sie als Passagier eintreten. Dann werden Sie mit leichten Luftströmungen versehen, um einfach mögliche Partikel, Drogenpartikel oder Sprengstoffpartikel, die noch irgendwo am Körper anhaften, abzublasen und über eine Luftprobe zu analysieren. Das ist ein relativ neues Produkt, mit dem wir auch gerade in der Einführungsphase sind.
Über die Rate der so genannten negativen Fehlalarme, wie viele Sprengstoffattentäter das System nicht erkennt, will der Leiter des Produktmarketings nicht sagen. Der britische Experte schätzt zwischen zehn und dreißig Prozent. Ein Problem hat man auch noch nicht vollständig gelöst, dass die Torbogensonde nämlich übrig gebliebene Moleküle eines vorherigen Passagiers erneut detektiert. Semling:
Es ist aber durchaus so, dass wir von der Gerätetechnik her immer einen Reinigungszyklus dazwischen haben, das heißt, dass im Grunde ausgeschlossen wird, dass wir noch Restmess-Ergebnisse von einem vorherigen Passagier oder von einer vorherigen Probe noch weiter verwenden. Es ist in einem ständigen Verbesserungsprozess an der Stelle, ich muss allerdings dazu sagen, dass wir hier über einen Fehlalarm reden, was im Zweifel durchaus noch vertretbar ist, weil es einfach zu einer weitergehenden Nachuntersuchung führen würde.
Es bleibt aber - so Chris Yates - eine noch unakzeptabel Rate von false negatives, von nicht erkannten Fällen.
Spurensuche und Partikeldetektionssysteme aus der Luft sind ziemlich interessante, neue Technologien. Aber bei verschlossenen Gepäckstücken schlagen sie bei fünfzig und mehr Prozent keinen Alarm. Selbst wenn man das Gepäck öffnet und untersucht, liegt die Zahl der ausbleibenden Alarme immer noch bei fünfzig Prozent.
Diese Rate gilt es unbedingt zu senken, meint der britische Experte, und zwar nicht nur auf großen Drehkreuzen, sondern auch auf Regionalflughäfen.
... sagt Chris Yates. Er ist Experte für Flugsicherheit bei der Jane's Information Group in London. Weltweit wird nun jedes Gepäckstück nach Waffen und Explosivstoffen untersucht - auf den meisten Flughäfen von Hand und mit filmsicheren Röntgengeräten. Nach wie vor werden die Röntgenbilder aber nicht automatisch ausgewertet. Das Resultat: der menschliche Faktor. Personen, die die Bilder binnen Sekunden betrachten und auswerten müssen, achten unbewusst auf die größeren Objekte, auf Laptops oder Bücher zum Beispiel. Kleinere, verstecktere unauffälligere Objekte entgehen ihrer Aufmerksamkeit leicht. Gewisse Sprengstoffe kann man mit dem konventionellen Röntgen gar nicht detektieren, sagt Chris Yates.
Falls Terroristen Plastik- und textile Sprengstoffe in größeren Mengen besitzen, dann können diese in jede beliebige Form gegossen werden, auch in die Form eines Gepäckstückes. Sie können in einen Koffer oder in eine Aktentasche eingenäht werden und würden bei der technischen Ausrüstung heutiger Flughäfen höchstwahrscheinlich nicht entdeckt.
Quadrupole Resonanz - kurz QR - ist die derzeit einzige Technologie, die auch Plastiksprengstoffe mit der hohen Treffsicherheit von über fünfundneunzig Prozent erkennt. Sie arbeitet mit starker gepulster Energie, ähnlich wie die Magnetresonanztomographie. Jeder Sprengstoff hat einen charakteristischen QR-Fingerabdruck, den das Gerät erkennt. Es wird noch Jahre dauern, bis die Geräte zugelassen sind und in flächendeckend verwendet werden, meint Chris Yates. Smiths Heimann, ein Hersteller von Sicherheitstechnologie in Wiesbaden, hat die erste Torbogensonde gegen Sprengstoffpartikel entwickelt. Sie spürt in einer Milliarde Luftmoleküle ein Sprengstoffmolekül an seiner elektrischen Ladung auf. Bernhard Semling:
Der Sentinel 2, das ist im Grunde ein Produkt, das als eine Weiterentwicklung aus dieser Partikel- oder Tracedetektion stammt. Es ist im Grunde eine Torbogensonde, in die Sie als Passagier eintreten. Dann werden Sie mit leichten Luftströmungen versehen, um einfach mögliche Partikel, Drogenpartikel oder Sprengstoffpartikel, die noch irgendwo am Körper anhaften, abzublasen und über eine Luftprobe zu analysieren. Das ist ein relativ neues Produkt, mit dem wir auch gerade in der Einführungsphase sind.
Über die Rate der so genannten negativen Fehlalarme, wie viele Sprengstoffattentäter das System nicht erkennt, will der Leiter des Produktmarketings nicht sagen. Der britische Experte schätzt zwischen zehn und dreißig Prozent. Ein Problem hat man auch noch nicht vollständig gelöst, dass die Torbogensonde nämlich übrig gebliebene Moleküle eines vorherigen Passagiers erneut detektiert. Semling:
Es ist aber durchaus so, dass wir von der Gerätetechnik her immer einen Reinigungszyklus dazwischen haben, das heißt, dass im Grunde ausgeschlossen wird, dass wir noch Restmess-Ergebnisse von einem vorherigen Passagier oder von einer vorherigen Probe noch weiter verwenden. Es ist in einem ständigen Verbesserungsprozess an der Stelle, ich muss allerdings dazu sagen, dass wir hier über einen Fehlalarm reden, was im Zweifel durchaus noch vertretbar ist, weil es einfach zu einer weitergehenden Nachuntersuchung führen würde.
Es bleibt aber - so Chris Yates - eine noch unakzeptabel Rate von false negatives, von nicht erkannten Fällen.
Spurensuche und Partikeldetektionssysteme aus der Luft sind ziemlich interessante, neue Technologien. Aber bei verschlossenen Gepäckstücken schlagen sie bei fünfzig und mehr Prozent keinen Alarm. Selbst wenn man das Gepäck öffnet und untersucht, liegt die Zahl der ausbleibenden Alarme immer noch bei fünfzig Prozent.
Diese Rate gilt es unbedingt zu senken, meint der britische Experte, und zwar nicht nur auf großen Drehkreuzen, sondern auch auf Regionalflughäfen.