Dienstag, 19. März 2024

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Schlussstrich unter eine Kulturtechnik

Mindestens die Unterschrift verfertigen wir noch mit dem Stift in der Hand - wenn wir mit unserem guten Namen zeichnen. Dann vielleicht noch den Einkaufszettel, hier und da eine kurze Notiz oder Nachricht - doch da greift der eine oder andere schon zunehmend zum Smartphone, um die Einkaufs-App abzurufen oder schnell eine SMS oder Mail senden.

Eine Sendung von Andreas Stopp (Moderation) und Eva-Maria Götz | 13.01.2012
    Der gesamte geschäftliche Schriftverkehr wird sowieso am Computer erledigt. Und auch Schriftsteller, Politiker, Komponisten hinterlassen statt eines umfangreichen handschriftlichen Nachlasses heutzutage wohl eher eine Festplatte.

    Ist es da nicht konsequent, dass auch Pädagogen darüber nachdenken, den Kindern das Schreiben zu erleichtern, in dem man sie nur noch die Druckschrift lernen lässt und auch bei der Rechtschreibung nachsichtig ist - früher oder später erledigt das ja sowieso das Rechtschreibprogramm am PC?

    Ist es nicht wichtiger, was als wie wir schreiben? Das Schreiben mit der Hand, die Ausbildung einer eigenen, persönlichen Schrift scheint damit und auf lange Sicht zum Aussterben verurteilt, eine Kunst aus einer vergangenen Zeit.

    Oder schreiben Sie noch Briefe mit der Hand, bringen Sie Ihre Gedanken und Gefühle in einem Tagebuch zu Papier- ganz ohne elektronische Unterstützung? Was sagt Ihre Schrift dann über Sie und Ihre Gemütslage aus? Und wie beeinflusst die Handschrift eines anderen Menschen Ihr Urteil über ihn?

    Diskutieren Sie mit uns und unseren Gästen:

    - Susanne Dorendorff, Typografin, Hamburg
    - Prof. Dr. Erika Brinkmann, Pädagogin, Schwäbisch-Gmünd
    - Prof. Dr. Torsten Hahn, Literaturwissenschaftler, Hagen