Wenn Dietmar Völkers und Friedemann Greulich in den Wald gehen, um Bäume zu fällen, dann ziehen sie Samthandschuhe an. Die beiden Magdeburger sind keine Waldarbeiter, sondern sie züchten Shii Take, japanische Speisepilze. Und dafür brauchen sie Birkenstämme, die nicht beschädigt sind, erklärt Dietmar Völkers:
"Das müssen Sie sich vorstellen wie die menschliche Haut. Wenn also die menschliche Haut irgendwo verletzt ist, sind womöglich ganze Körperfunktionen in Beschlag genommen. Und hier ist es so: Wenn die Rinde beschädigt ist, dann können Fremdkörper in den Baumstamm eindringen oder können Stoffe, die der Pilz eigentlich braucht, nicht zur Geltung kommen, und von daher muss die Rinde ganz topp sein."
Die Pilzfarm selbst ist in den Schafställen einer ehemaligen LPG in Samswegen unweit der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt untergebracht. Dort angekommen, werden die sorgsam ausgewählten und behutsam gefällten Stämme zunächst geduscht, bis sie völlig sauber sind und aussehen wie gemalt. Dann werden sie in 1,20 Meter lange Stücken zersägt und nach einem von Friedemann Greulich entwickelten Verfahren mit Sporen geimpft. In einer Klimakammer wächst dann bei tropischen Temperaturen in den kommenden sechs Monaten unter der Rinde der Pilz heran. In Kürze steht bei Mabu-Take in Samswegen die erste Ernte an:
"Dann werden die Baumstämme palettenweise in eiskaltes Wasser getaucht, und dann "denkt" der Pilz, dass es jetzt Herbst ist. Und jetzt "denkt" er, jetzt muss ich rauskommen. Und dann dauert es 12 Stunden vom Zeitpunkt der Wässerung, bis die Pilze dann aus der Rinde herauswachsen und außen am Baumstamm wie richtige Pilze dann stehen."
Dort brauchen sie nur noch abgeschnitten zu werden. Der Vorgang kann bis zu fünf Mal mit jedem Baumstück wiederholt werden. Ein aufwändiges Verfahren, das nur von einer Farm in Pennsylvania praktiziert wird. In Asien wird der Pilz auf riesigen Plantagen gezüchtet, in Europa wird er ähnlich wie Champignons gezogen. Doch dann, weiß Dietmar Völkers, entwickelt er nicht seinen pikanten Geschmack.
"Also, es gibt große Pilzfarmen in Spanien, in Frankreich, in Holland vor allen Dingen, in Ungarn auch, in Polen, aber es gibt keinen Betrieb, der das so macht wie wir. Deshalb haben wir auch schon sehr, sehr viele Nachfragen. Viele fragen nach, wann denn die Pilze nun endlich zu kaufen sind, weil eben die Qualität, die man sonst hier bekommt, sehr schlecht ist."
So lassen sich in Deutschland lebende Japaner den Shii Take lieber aus der Heimat einfliegen als in Europa angebauten zu essen. Und auch norwegische Handelsketten haben bereits größere Mengen in Magdeburg geordert. Die Geschäftsidee, den Shii Take auf diese europaweit einmalige Art anzubauen, brachte Friedemann Greulich aus Japan mit. Während eines längeren Forschungsaufenthalts war er dort auf den Pilz gestoßen.
"Ja, jeden Tag, im Regal, dort im Supermarkt. Wir haben den dort fast täglich gegessen. Ich hab ja dort an der Uni gearbeitet und hatte dort Kollegen in der Landwirtschaftsfakultät, die selber die Pilze gezüchtet haben, ja, wenn wir zwischendurch in Deutschland waren, dann fehlte mir da was. Und da kam dann die Idee, dass das hier eine Marktlücke ist ..."
Einige Jahre der Vorbereitung bedurfte es, bis die Pilzfarm bei Magdeburg ihren Betrieb aufnehmen konnte. Bürokratische Hürden waren aus dem Weg zu räumen, doch in etwa zwei Monaten ist es soweit, die erste Ernte steht an. Zunächst planen die beiden Jungunternehmer etwa 160 Kilo wöchentlich. Doch Mabu Take will expandieren. Ein 15.000 Quadratmeter großes Gelände mit mehreren Hallen wartet bereits, und in drei bis fünf Jahren könnten dort mehrere Tonnen Shii Take pro Woche heranwachsen.
"Das müssen Sie sich vorstellen wie die menschliche Haut. Wenn also die menschliche Haut irgendwo verletzt ist, sind womöglich ganze Körperfunktionen in Beschlag genommen. Und hier ist es so: Wenn die Rinde beschädigt ist, dann können Fremdkörper in den Baumstamm eindringen oder können Stoffe, die der Pilz eigentlich braucht, nicht zur Geltung kommen, und von daher muss die Rinde ganz topp sein."
Die Pilzfarm selbst ist in den Schafställen einer ehemaligen LPG in Samswegen unweit der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt untergebracht. Dort angekommen, werden die sorgsam ausgewählten und behutsam gefällten Stämme zunächst geduscht, bis sie völlig sauber sind und aussehen wie gemalt. Dann werden sie in 1,20 Meter lange Stücken zersägt und nach einem von Friedemann Greulich entwickelten Verfahren mit Sporen geimpft. In einer Klimakammer wächst dann bei tropischen Temperaturen in den kommenden sechs Monaten unter der Rinde der Pilz heran. In Kürze steht bei Mabu-Take in Samswegen die erste Ernte an:
"Dann werden die Baumstämme palettenweise in eiskaltes Wasser getaucht, und dann "denkt" der Pilz, dass es jetzt Herbst ist. Und jetzt "denkt" er, jetzt muss ich rauskommen. Und dann dauert es 12 Stunden vom Zeitpunkt der Wässerung, bis die Pilze dann aus der Rinde herauswachsen und außen am Baumstamm wie richtige Pilze dann stehen."
Dort brauchen sie nur noch abgeschnitten zu werden. Der Vorgang kann bis zu fünf Mal mit jedem Baumstück wiederholt werden. Ein aufwändiges Verfahren, das nur von einer Farm in Pennsylvania praktiziert wird. In Asien wird der Pilz auf riesigen Plantagen gezüchtet, in Europa wird er ähnlich wie Champignons gezogen. Doch dann, weiß Dietmar Völkers, entwickelt er nicht seinen pikanten Geschmack.
"Also, es gibt große Pilzfarmen in Spanien, in Frankreich, in Holland vor allen Dingen, in Ungarn auch, in Polen, aber es gibt keinen Betrieb, der das so macht wie wir. Deshalb haben wir auch schon sehr, sehr viele Nachfragen. Viele fragen nach, wann denn die Pilze nun endlich zu kaufen sind, weil eben die Qualität, die man sonst hier bekommt, sehr schlecht ist."
So lassen sich in Deutschland lebende Japaner den Shii Take lieber aus der Heimat einfliegen als in Europa angebauten zu essen. Und auch norwegische Handelsketten haben bereits größere Mengen in Magdeburg geordert. Die Geschäftsidee, den Shii Take auf diese europaweit einmalige Art anzubauen, brachte Friedemann Greulich aus Japan mit. Während eines längeren Forschungsaufenthalts war er dort auf den Pilz gestoßen.
"Ja, jeden Tag, im Regal, dort im Supermarkt. Wir haben den dort fast täglich gegessen. Ich hab ja dort an der Uni gearbeitet und hatte dort Kollegen in der Landwirtschaftsfakultät, die selber die Pilze gezüchtet haben, ja, wenn wir zwischendurch in Deutschland waren, dann fehlte mir da was. Und da kam dann die Idee, dass das hier eine Marktlücke ist ..."
Einige Jahre der Vorbereitung bedurfte es, bis die Pilzfarm bei Magdeburg ihren Betrieb aufnehmen konnte. Bürokratische Hürden waren aus dem Weg zu räumen, doch in etwa zwei Monaten ist es soweit, die erste Ernte steht an. Zunächst planen die beiden Jungunternehmer etwa 160 Kilo wöchentlich. Doch Mabu Take will expandieren. Ein 15.000 Quadratmeter großes Gelände mit mehreren Hallen wartet bereits, und in drei bis fünf Jahren könnten dort mehrere Tonnen Shii Take pro Woche heranwachsen.