Wenn ein Computer-Unternehmen seine Aktivitäten auf dem chinesischen Markt einschränkt, der gemeinhin ja als der Zukunftsmarkt schlechthin gilt, dann lässt das auf gravierende Probleme schließen. Dell nun hat sich aus dem chinesischen Massenmarkt verabschiedet, was Paul Bell, der Europachef, allerdings versucht, niedrig zu hängen:
Wir haben uns etwas aus dem Niedrigpreis-Segment zurückgezogen, was ja im Rahmen unserer weltweiten Strategie liegt. Wir konzentrieren uns auf Technologien mit einem günstigen Preis-Leistungsverhältnis und nicht unbedingt auf absolute Niedrigpreise im Einstiegsmarkt.
Was Dell in China Schwierigkeiten bereitet, sind die teuren Prozessoren seines Exklusiv-Lieferanten Intel. Dell ist der einzige große PC-Hersteller, der keine AMD-Chips verbaut, was ihm nicht nur in China, sondern auch auf seinem Heimatmarkt zunehmend Probleme bereitet. So hat das Marktforschungsunternehmen ARS/Current Analysis ausgerechnet, dass Anfang des Jahres über die Hälfte der neuen Homecomputer in den USA mit AMD-Prozessoren arbeiteten. Aus diesem Geschäft ist Dell raus. Was allerdings noch schwerer wiegt, AMD hat mit seinen 64-Bit-Opteron-Chips auch Prozessoren im Angebot, die sich leicht zu großen Servern kombinieren lassen. Mit Intel-Bausteinen geht das nicht. Da braucht ein Server-Hersteller schon sehr viel Systemwissen, um damit große Rechner zu bauen. Konzerne wie IBM und HP haben das, PC-Unternehmen wie Dell nicht. Deswegen hört es sich auch ungewohnt aufgeschlossen an, was der oberste Dell-Chef Kevin Rollins zu den Chips des Intel-Konkurrenten sagt:
Gegenwärtig haben wir keine Produkte mit Prozessoren von AMD. Natürlich beobachten wir das Unternehmen ständig. Und das mit zunehmendem Interesse, denn einige der Chips im Hochleistungsbereich sind ziemlich gut, manche sogar höher entwickelt als die von Intel. Intel ist unser wichtigster Partner. Aber wir schauen uns jetzt auch AMD genauer an. Und wir werden es sie wissen lassen, wenn wir etwas anzukündigen haben.
"Intel inside" und der kostengünstige Direkt-Vertrieb sind die beiden tragenden Säulen der Dell-Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen gehört zu den größten Online-Händlern. Kunden in aller Welt können sich auf der Dell-Site Produktbeschreibungen in ihrer Sprache und die zugehörigen Preise in der Währung ihres Landes anzeigen lassen. Das aber sei ein Verfahren, behauptet die US-Firma DE Technologies, das sie und nicht Dell entwickelt habe. Tatsächlich hat sich DE Technologies das so genannte "Borderless Order Entry System" patentieren lassen. Es ist eines der umstrittensten Patente überhaupt. Selbst der US-Kongress hatte sich damit befasst. Aber vor zwei Jahren wurde es dann doch erteilt. Und jetzt will DE Technologies von Dell dafür richtig viel Geld sehen. Auch das möchte Paul Bell am liebsten ganz niedrig hängen.
Nachdem wir bei kleinen Computersystemen weltweit die Nummer 1 geworden sind, kommen viele solche Klitschen und wollen Geld von uns unter dem Vorwand, wir hätten ein Patent verletzt. Es gibt dutzende, wenn nicht hunderte, die das probieren. In den allermeisten Fällen stellt sich das aber als haltlos heraus.
Das "Borderless Order Entry System" sei ein Beispiel dafür, wie das Patentsystem Amok laufen könne, meinten Kritiker vor vier Jahren in der Kongressdebatte. Aber Amokläufe fordern für gewöhnlich eben auch Opfer. Der Ausgang des von DE Technologies angestrengten Patentprozesses ist denn auch völlig offen. Was sich hingegen deutlich abzeichnet, ist, dass Dell künftig auch AMD-Prozessoren in seine Rechner einbauen wird, um als PC-Unternehmen im Hochleistungsbereich gegen Konzerne wie IBM, Sun und HP konkurrieren zu können. Spätestens 2005 wird Dell also ein etwas anderes Unternehmen sein als all die Jahre zuvor.
Wir haben uns etwas aus dem Niedrigpreis-Segment zurückgezogen, was ja im Rahmen unserer weltweiten Strategie liegt. Wir konzentrieren uns auf Technologien mit einem günstigen Preis-Leistungsverhältnis und nicht unbedingt auf absolute Niedrigpreise im Einstiegsmarkt.
Was Dell in China Schwierigkeiten bereitet, sind die teuren Prozessoren seines Exklusiv-Lieferanten Intel. Dell ist der einzige große PC-Hersteller, der keine AMD-Chips verbaut, was ihm nicht nur in China, sondern auch auf seinem Heimatmarkt zunehmend Probleme bereitet. So hat das Marktforschungsunternehmen ARS/Current Analysis ausgerechnet, dass Anfang des Jahres über die Hälfte der neuen Homecomputer in den USA mit AMD-Prozessoren arbeiteten. Aus diesem Geschäft ist Dell raus. Was allerdings noch schwerer wiegt, AMD hat mit seinen 64-Bit-Opteron-Chips auch Prozessoren im Angebot, die sich leicht zu großen Servern kombinieren lassen. Mit Intel-Bausteinen geht das nicht. Da braucht ein Server-Hersteller schon sehr viel Systemwissen, um damit große Rechner zu bauen. Konzerne wie IBM und HP haben das, PC-Unternehmen wie Dell nicht. Deswegen hört es sich auch ungewohnt aufgeschlossen an, was der oberste Dell-Chef Kevin Rollins zu den Chips des Intel-Konkurrenten sagt:
Gegenwärtig haben wir keine Produkte mit Prozessoren von AMD. Natürlich beobachten wir das Unternehmen ständig. Und das mit zunehmendem Interesse, denn einige der Chips im Hochleistungsbereich sind ziemlich gut, manche sogar höher entwickelt als die von Intel. Intel ist unser wichtigster Partner. Aber wir schauen uns jetzt auch AMD genauer an. Und wir werden es sie wissen lassen, wenn wir etwas anzukündigen haben.
"Intel inside" und der kostengünstige Direkt-Vertrieb sind die beiden tragenden Säulen der Dell-Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen gehört zu den größten Online-Händlern. Kunden in aller Welt können sich auf der Dell-Site Produktbeschreibungen in ihrer Sprache und die zugehörigen Preise in der Währung ihres Landes anzeigen lassen. Das aber sei ein Verfahren, behauptet die US-Firma DE Technologies, das sie und nicht Dell entwickelt habe. Tatsächlich hat sich DE Technologies das so genannte "Borderless Order Entry System" patentieren lassen. Es ist eines der umstrittensten Patente überhaupt. Selbst der US-Kongress hatte sich damit befasst. Aber vor zwei Jahren wurde es dann doch erteilt. Und jetzt will DE Technologies von Dell dafür richtig viel Geld sehen. Auch das möchte Paul Bell am liebsten ganz niedrig hängen.
Nachdem wir bei kleinen Computersystemen weltweit die Nummer 1 geworden sind, kommen viele solche Klitschen und wollen Geld von uns unter dem Vorwand, wir hätten ein Patent verletzt. Es gibt dutzende, wenn nicht hunderte, die das probieren. In den allermeisten Fällen stellt sich das aber als haltlos heraus.
Das "Borderless Order Entry System" sei ein Beispiel dafür, wie das Patentsystem Amok laufen könne, meinten Kritiker vor vier Jahren in der Kongressdebatte. Aber Amokläufe fordern für gewöhnlich eben auch Opfer. Der Ausgang des von DE Technologies angestrengten Patentprozesses ist denn auch völlig offen. Was sich hingegen deutlich abzeichnet, ist, dass Dell künftig auch AMD-Prozessoren in seine Rechner einbauen wird, um als PC-Unternehmen im Hochleistungsbereich gegen Konzerne wie IBM, Sun und HP konkurrieren zu können. Spätestens 2005 wird Dell also ein etwas anderes Unternehmen sein als all die Jahre zuvor.